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Männer?

Hallo Ihr Lieben,

wie vielleicht durch meine Beiträge ersichtlich wurde, habe ich einige Trauerfälle im nahen Umkreis erlebt. Eine gute Freundin von mir (ich muss erwähnen, wir kamen uns erst nach der stillen Geburt nah---vorher waren wir uns eher durch unsere Männer bekannt und jeder dachte etwas schief von der Anderen) verlor im April 2007 ihre zweite Tochter in der 38. SSW.

Wir haben vorgestern lange miteinander telefoniert und über Alles mögliche geplaudert und auf einmal sagte sie mir "weisst Du, wen ich vor kurzem heftig vermisst habe???"

Ja, ich dachte es mir, fragte aber dennoch "wen?"....ihre kleine Anisa, die nicht bleiben durfte.

Da kamen wir wieder heftig auf das Thema zu sprechen, bis auf mir hat sie keinen mit dem sie drüber sprechen kann, auch IHR MANN redet nie darüber, niemals, seit der Geburt vor knapp 3 Jahren hat er das nie wieder erwähnt.

Auch ihre Mutter, die selbst 2 stille Geburten hatte, will dieses Thema nicht ansprechen und blockte ab, als meine Freundin darüber sprechen wollte.

Sie hat einen gesunden Sohn danach bekommen und jeder erwartet, dass ihre Welt wieder heil sein soll.

Auch mein Schwager, der im mai 2009 seine Tochter verlor, sprach danach nie wieder ein Ton, nicht mit uns oder mit seiner Frau.

Sind Eure Männer auch so?

Klar, die trauern anders, sagt man,

der beste Freund meines Mannes, der im Febr. 2009 seine Tochter mit 11,5 Monaten verlor, kann darüber sprechen, sagte aber offen zu mir, dass er nicht täglich an seine Tochter denkt und ihn das nicht mehr belastet oder mitnimmt, er wüsste, dass es seine Tochter war, aber zu ändern sei es nicht und er könne damit gut leben.

Seiner Frau gehts anders, sie hat zwar einen gesunden Sohn bekommen, aber vermisst ihre dicke weibliche Knuddelmaus.

Aus dem Freundeskreis einiger meiner Bekannten bin ich oft die Einzigste, mit denen sie drüber sprechen, sich zu wagen trauen, darüber zu reden.

Wie erlebt Ihr es? Danke für Eure Antworten, Grüsse, Anita

Bisherige Antworten

oder

macht es einen Unterschied, ob das Kind gelebt hat?

Ja, im Bauch hats gelebt, das kann jede Mama bezeugen, doch für die Aussenwelt ist es ja nicht lebend geboren, niemand kannte das Kind, seinen Charakter.

Macht das den Unterschied?

Ich glaube schon, zumindest bei der Familie u. den Männern, oder irre ich?

oder

wir haben ja unsere tochter in der 24 ssw verloren, sie hat noch gelebt, ist auch bei ihrem vater gestorben. er meint, dass hätte einen riesigen unterschied gemacht , ich weiss jetzt allerdings nicht ob die tatsache, dass sie gelebt hat, bei ihm gestorben ist oder er sie gehalten hat, wahrscheinlich alles.(oder was verstehst du unter "leben"? ein leben gehabt oder medizinisch leben? erstres hatte unsere tochter nicht, wir kennen sie alle nicht, zweiteres schon) naja jedenfalls ist es bei ihm auch nie thema, wir sprechen sehr selten darüber...eigentlich nie...weils irgendwie auch nichts zu sagen gibt (für ihn) und wies in mir aussieht, da ist er dann meist gleich ganz schnell überfordert, also lass ichs lieber;-) es macht vieles einfacher hab ich für mich festgestellt, wenn ich den anspruch an meinen partner dass wir darüber sprechen müssen zurückschraub und mich damit abfinde allein zu sein, dann bin ich gleich weniger allein; öh nachvollziehbar was ich mein?(klingt jetzt selbstmitleidiger als ichs eigentlich mein, für mich stimmt es so)

lg a.

oder

Hallo Aine,

danke für Deine Rückmeldung, unter gelebt meine ich "nach der Geburt verstorben", d.h. zumindest für kurze Zeit gelebt.

die Babies leben ja im Bauch, auch wenn manche dann im Bauch versterben, so hat zum. die Mama das Baby lebendig gespürt.

Der Mann meiner Freundin hat nie wieder mit ihr darüber geredet, ich glaub, sie hätte es gebrauchen können, so hat sie quasi fast nur mich als Ansprechpartnerin (sie erwähnte mal ne andere Freundin, mit der sie drüber spricht).

Aber ich finde, der Mann als Vater sollte def. ein Ohr haben und vielleicht auch mal was erwähnen. Ab und zu geht er "heimlich" ans Grab, sie ist da offener, auch wenn sie zeitlich nicht mehr oft dort hinkommt (da 2 Kinder, davon ein Baby und der Friedhof ist nicht in der Nähe).

Sie sagte auch, dass sie glaubt, dass er aus Rücksicht ihr gegenüber darüber nicht spricht, ich denke aber, weil sie sich mir so anvertraut, dass sie durchaus es begrüssen würde, wenn er mit ihr mal offen sprechen würde.

Aber sie hat sich damit abgefunden, dass das Thema "offen" ad akta liegt, vergessen tut man ja nie, auch er nicht.

Grüsse

oder

ich denk es ist natürlich die frage, was man erwartet. ich glaub "nur" zuhören ist für viele männer schwer, einerseits weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen aber auch weil es für einen partner ganz schlimm sein muss,den schmerz der partnerin auszuhalten (mein freund meinte, sei für ihn etwas vom schwierigsten )

hm, es gibt viele menschen, die aus rücksicht das thema nicht ansprechen, weil sie das gefühl haben, wunden aufzureissen, aber ich gehör, wie viele glaub auch eher zur kategorie, dies schätzt wenns wer anspricht.

wenn sie denkt, dass er es aus rücksicht ihr gegenüber nicht anspricht, kann sie es dann nicht ansprechen, ihm sagen, dass sie es sich wünscht?

oder

Hallo,

die entstammen aus einer anderen Kultur, wo so was totgeschwiegen wird, selbst ihre Mutter wollte nicht darüber sprechen, die das selbst erlebt hat. Als die Kleine 2 wurde, durfte sie nicht auf den Friedhof, denn der Mann wollte das nicht. Sie war gerade schwanger und er meinte, das wäre schlecht, würde sie gehen (böses Omen). Sie hatte das Bedürfnis konnte sich aber nicht "wehren".

Ich glaube, sie "weiss" dass er nicht drüber reden kann oder will und das ihr vielleicht nur Zuhören nicht reichen täte.

Sie meint selbst, da andere Kultur, dass es daran liegt, wie prinzipiell damit umgegangen wird in ihrer Kultur. Sie selbst, hier aufgewachsen wünscht sich mehr "deutsche" Verarbeitungsprozedur.

Eine dt. Frau würde eher sagen, ich habe "3" Kinder, in ihrer Kultur sinds eben nur 2, weil eins davon nicht lebt und nicht lebend geboren wurde. Das dritte Kind wird nicht erwähnt, jedenfalls nicht immer oder nur bei Nachfragen.

Naja, ich weiss auch nicht.

Das nä. Mal wenn wir drauf zu sprechen kommen , sag ich ihr, dass sie doch einfach mal mit ihrem Mann auch reden soll, wenn sie Bedarf hat, ich höre gerne zu, aber ich finde, das eigene Kind ist auch Mannsache.

Grüsse

Männer?

Hallo Anita, also von sich aus hat mein Verlobter auch noch nie über unsere Tochter geprochen. Aber wenn ich über sie reden möchte kann ich das jeder Zeit tun! Meistens spreche ich über sie wenn wir am Wochenende Abends im Bett liegen und kuscheln, und mir auffällt das sie in unserer Mitte fehlt... Er sagt dann immer nur "für mich ist es auch nicht leicht". Ansonsten hört er einfach zu.
Er hat kein bedürfnis darüber zu sprechen. Ich denke schon das es für ihn einen Unterschied macht das sie gelebt hat. Er war die erste Lebenswoche mit bei ihr, in der zweiten Lebenswoche (in der es ihr richtig gut ging!!!) habe ich ständig mit ihm telefoniert und ihm gesagt was für Fortschritte sie macht. Und er war ziemlich niedergeschlagen das er das nicht erleben durfte.
Als wir nach ihrem Tod ins Hotel zurück gefahren sind, hat er ganz verzweifelt ihre Spieluhr im Arm gehalten...
Ich habe gemerkt, das ihn das genauso sehr getroffen hat wie mich, aber ich habe keine Ahnung warum er sich das schon eine Woche später nicht mehr anmerken ließ..

Also es ist meiner Meinung nach wirklich so, das Männer es einfach runter schlucken. Ein Freund von mir verlor sein Kind im 4. Monat. Er trennte sich von seiner Verlobten, und die ging zum Arzt und ließ sich bescheinigen das es für sie psychisch zu belasstend sei die Schwangerschaft weiter auszutragen. Also konnte sie auch noch in der 14. Woche abtreiben...=-O
Und er hat sich 2 Jahre nichts anmerken lassen.

Männer?

Hi, vielleicht ist es so, dass die Frauen wohl eher das Thema ansprechen und nicht die Männer. Meine beste Freundin hat im 4. Monat ihr Baby verloren, sie sprach mit mir darüber, klar, sie war traurig, sie bekam das Kind zu Hause, alleine, ihre beiden anderen Kinder waren zu Hause. Sie hat das Baby gesehen, ein kleiner Junge.

Sie war "froh", dass es so früh wie möglich geschah, sie weiss, eine spätere stille Geburt wäre viel schlimmer gewesen, der Kleine war gesund, nur ihre Plazenta arbeitete nicht richtig.

Als sie 1 Monat nach der Fehlgeburt bei uns waren, sprachen wir unser Mitleid dem Mann gegenüber aus und er sagte " KEIN PROBLEM, das ist nicht schlimm", ok, wir wissen, was er meint, aber wirklich grosse Gefühle legte er nicht zu Tage, seine Frau war mit dabei, sie glauben sehr an Gott und glauben, das war ihr Schicksal und gottgewollt. So sehe ich das auch, aber traurig darf man dennoch sein!!!!!!

Das mit Eurem Bekannten und seiner Ex-Verlobten ist heftig!

Wichtig ist, dass wenn Du Bedarf hast, über Eure Maus zu sprechen, dass er dann nicht abblockt u. sagt, das will er nicht hören, das fänd ich nicht gut, aber so läuft es ja nicht bei Euch.

GGLG; Anita

Männer?

Mein mann ist anders...
Ich hatte zwei Fehlgeburten in der 10. SSW, und habe 2 gesunde Kinder. Ich bin ganz glücklich, so wies ist und denke nicht mehr wirklich an die Sternchen. Mein Mann aber spricht gelegentlich von sich aus drüber und ist auch traurig deshalb...
LG
Bianca

Männer?

Hallo Bianca,

schön, dass Du über Deine Fehlgeburten hinweg bist, kenne auch Frauen, die recht früh ihre Kinder verloren und auch glücklich sind und darüber nicht mehr nachdenken, was sicher auch daran liegt, dass sie gesunde Kinder haben,,,, so als Ausgleich auch Glück.

Dein Mann tickt wohl anders als die meisten Männer, er ist sicher sehr sensibel, schöne Eigenschaft.

Grüsse

Männer?

Hallo Anita,

also mein Partner ist darüber auch sehr traurig und wir sprechen regelmäßig darüber. Ich war in der 13.Woche und es war letztes Jahr. Letzte Woche wäre der ET-Termin gewesen und wir haben auch da drüber gesprochen und so. Ich vermisse dieses Baby unendlich, aber es bricht mir nicht (mehr) mein Herz. Ich bin jemand, der sein Schicksal annehmen kann oder es zumindest versucht und ich denke es gab einen Grund und ändern kann ich ja nun leider auch nicht mehr.

Ich habe von Anfang an sehr offen darüber gesprochen, mit den unterschiedlichsten Leuten und hab durchweg nur positive Reaktionen bekommen und mir hat es auch geholfen, das ganze zu verarbeiten. An Weihnachten habe ich mit meiner Oma darüber gespochen, sie ist 83 und hatte früher 5 FG, was ich bis dahin nur von meinem Vater wusste. Ich hab sie dann darauf angesprochen und sie ist sofort in Tränen ausgebrochen und meinte, sie hätte nie darüber reden können. Früher wurde sowas einfach totgeschwiegen. Da habe ich gemerkt, wie gut ich es habe, dass ich so offen reden und verarbeiten konnte. Denn es bleibt natürlich immer im Herzen, aber der Schmerz lässt nach (zumindest bei mir). Vergessen werden wir aber unser Baby nie. Wir bezeichnen uns auch selbst als Eltern, auch wenn wir kein lebendes Kind haben.

Ich kann dir nur empfehlen, offen mit lieben Menschen darüber zu reden. Mir hat es sehr geholfen.

LG :IN LOVE:

Marleen

Männer?

Hallo Marleen,

bin zum Glück nicht betroffen, auch wenn ich eine Sternennichte (40. SSW) habe.

Schön, dass Du so offen darüber reden kannst und Du es verarbeiten tust.

Ich denke auch, der grosse Schmerz wird weniger, vergessen tut man nie.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft und wer weiss, vielleicht dürft ihr nochmal ein Baby bekommen. Grüsse

Männer?

Hallo Anita,
mein Mann will, das ich darüber rede, nur ich kann nicht so richtig über die Gefühle reden. Er hat sich auch sehr bewusst von unserem Baby verabschiedet, was ich erst kurz vor der AS machen konnte.
Äusserlich sieht man ihm nichts an, aber wenn wir mal darüber reden ist er sehr verständinsvoll und kann mich trösten.
Wir werden unseren Krümmel nie vergessen, aber hoffen, dass der Schmerz mal nachlässt.
Liebe Grüsse
Tamara mit Rebecca und Sternchen-Krümmelchen

Männer?

Hallo Tamara,

es ist schön zu lesen, wie verständnisvoll Dein Mann damit umgeht, auch wenn Du nicht wirklich offen darüber so sprechen kannst, es ist ja wirklich schwer, ich selbst habe keinen Verlust erlebt, aber viele miterlebt und mit den Müttern darüber gesprochen, aber selbst kaum mit jemand anders darüber gesprochen, es in mich reingefressen (bis auf im I-Net, wo man schreiben kann).

Meine beste Freundin wusste nicht, was hier so um mich alles passiert ist, was auch ich "tragen" musste, weil ich für viele Frauen da war, sie selbst meint, sie hätte sich das nie angetan, weil man ja quasi ein Schwamm ist und alles aufsaugt, aber das "loswerden" nicht einfach ist.

D.h. ich kann nur mit den Frauen darüber reden, denen es passiert ist, aber sonst fällt es mir auch sehr schwer.

Dir alles Gute, viel Kraft weiter. LG

Männer?

Also mein Mann spricht noch sehr oft von unserem Fynn, es wurde mit der Zeit natürlich etwas weniger aber Fynn ist nicht vergessen.
LG Savi
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