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Ich war sehr lange zu hause

Hi,

Also meine Tochter ist mitte September Geboren, und anfang Oktober gestorben. Mein Mutterschutz ging nach der Geburt 12 Wochen und danach habe ich noch die drei Wochen dran gehängt die mir vor der Geburt "genommen" wurden. (wegen der Früh Geburt) Also war ich insgesamt Nach dem Tot meiner Tochter 3 Monate zu hause! Und im Januar habe ich mich dann nochmal 4 Wochen krank schreiben lassen. Das hängt damit zusammen das ich als Erzieherin arbeite. Also dann immer kleine Kinder um mich herum habe. Ich habe das mit meiner Ärztin besprochen und wir waren uns einig das ich erst einmal darüber hinweg kommen muss bevor ich wieder Arbeiten gehe. Damit ich nicht auch noch den Jb schmeiße. Und ich muss sagen die Zeit hat mir mehr als gut getan. Heute kann ich an sie denken und lachen! Mein Verlobter und ich erwähnen sie immer wieder, und ich fange nicht mehr an zu weinen wenn ich drauf angesprochen werde!

Ich denke wenn du dich selbst noch nicht wieder bereit fühlst solltest du noch etwas zuhause bleiben. Vieleicht hast du ja eine Kollegin der du vertraust, die das auch in den aderen Abteilungen "bekannt machen" kann. Nur damit du nicht drauf angesprochen wirst!

Lieben Gruß Prinzessin

Bisherige Antworten

Das sollte unter "EngelJulia´s" Beitrag...

Ich war sehr lange zu hause

Hallo,

ich habe den Mutterschutz leider nicht bekommen da mein Engel in den Augen des Gesetzes noch kein Mensch ist. Finde dieses Gesetz echt bescheuert.

Ich bin ein Mensch der sich immer sehr schnell von anderen leiten lässt. Auch mein Mann meint ja ich soll wieder arbeiten weil die Ablenkung gut tut. Zumindest ihm. Und ich weiß, wenn ich nicht arbeiten gehe dann tut es ihm weh weil er sieht dass ich einfach nicht so stark bin wie er. Aber es stimmt ich sollte endlich mal lernen an mich zu denken und nicht immer überlegen was die anderen von mir denken und erwarten.

Ich habe jetzt ja noch eine Woche wo ich mir gut überlegen kann ob ich mich stark genug fühle oder nicht. Denke ich muss es aus dem Bauch raus entscheiden und selbst wenn ich meine ich schaffe es und merke dann dass es doch nicht geht, dann lass ich mich halt auch wieder krank schreiben. (hoffentlich bring ich dann wieder den Mut auf mir das einzugestehen.

LG

Christine

Ich war sehr lange zu hause

Ich denke da musst du wirklich ganz alleine auf dich achten! Mein Verlobter war auch nur eine Woche krankgeschrieben. Ihm hat die ablenkkung gut getan, und er konnte es verarbeiten. Mir hat es gut getan lange Zeit für mich zu haben und mich intensiv und bewusst damit zu beschäftigen!

Hast du einen eigenen Garten? Dann könntest du dort vieleicht ein kleines Beet nur für euren Engel anlegen! Mit Rosen usw. Ich finde es ganz ganz wichtig einen Platz zu schaffen der an diesen Engel erinnert. Der anderen Menschen zeigt es hat sie gegeben. Wir haben ein Fach im Regal im Wohnzimmer frei geräumt. Dort Steht ein 3-D-Ultraschallbild ihre Taufkerze ein kleiner Engel die 1€-Münze die wir auf der Intensivstation immer in den Spinnt getan haben ein kleines Püpchen das mir meine Tante ins Krankenhaus geschickt hat. Einfach Dinge die an sie erinnern. So denken alle die bei mir zu besuch sind an sie und vergessen sie nicht. Vieleicht hilft dir soetwas auch bei der Trauer verarbeitung. Ich habe jetzt sehr viele Sachen von meiner Tochter da sie ja 3 Wochen gelebt hat. Aber ich bin mir sicher das auch du viele Dinge hast die an deinen Engel erinnern!!!

Ps. ich trage auch heute (7Monate nach der Geburt) noch immer meinen Mutterpass in meiner Tasche! Und ein Album mit allen Ultraschallbildern!

Lieben Gruß Prinzessin

Ich war sehr lange zu hause

Wir haben auch ein Bild von unserer Tochter aufgestellt, nur dreht mein Mann es immer um wenn wir Besuch bekommen. Er kommt da nicht so gut mit klar und will den anderen es auch nicht zumuten sie anzusehen. Ich kann ihn einerseits verstehen, denn es gibt sicherlich Leute die den Anblick nicht ertragen, denn sie sieht zwar aus wie ein Menschlein, aber halt doch auch irgendwie anders. Mir tut es immer weh wenn er es umdreht und sobald der Besuch weg ist drehe ich es wieder um. Ich will sie sehen.

Ein großes Problem ist es auch dass mein Mann und ich da so Grundverschieden sind und ich mit ihm über dieses Thema nicht so gut reden kann. Er blockt da ab, sicherlich zum selbstschutz, aber mir hilft das nicht weiter.

Hatte heute auch schon ein Telefonat mit meinem Chef und er hat auch gesagt dass ich mir Zeit nehmen soll.

Hab mir aber schon ganz fest vorgenommen nächste Woche nur nach meinem Empfinden zu entscheiden.

Ansonsten haben wir nicht sehr viele Dinge von unserer Kleinen. Im Krankenhaus haben wir eine Kerze bekommen, aber die wollen wir nur an besonderen Tagen für sie anzünden. Ich gehe aber immer ans Grab sobald ich zu meiner Mama heimfahre. Und meine Mama kümmert sich ganz lieb um das Grab (auch wenn man jetzt nicht viel machen muss, wir haben ein Herz mit rosa Rosen und weißen Blumen für die Beerdigung machen lassen).

Ich bin keine große Wühlmaus mit Beeten usw. Haben nur einen kleinen Balkon auf dem immer alle Blumen verbrennen im Sommer auch wenn ich es jedes Jahr wieder aufs neue versuche ;-)

LG

Christine

Ich war sehr lange zu hause

Hallo EngelJulia,
unser geschichten sind ähnlich, unser Tochter wurde am 31.07.09 still geboren nachdem wir einen abbruch machen lassen haben da sie nicht gesund war.
Wir mussten sie beerdigen das sie über 500g wog aber mutterschutz hatte auch ich nicht da selbstständig.
Ich habe mich dann gleich krankschreiben lassen und wurde auch prompt im 1. zyklus nach der geburt wieder ss, mittlerweile 33.ssw mit einen kerngesunden mädel.
Für mich war es wichtig das ich mir die zeit nehme die ich brauche, denn so einen schicksalsschlag zu verarbeiten geht nunmal nicht von heute auf morgen. Seitdem bin ich auch zuhause (beschäftigungsverbot)
Ich kann nur sagen das was andere denken dir egal sein sollte und muß, du mußt es verarbeiten und damit umgehen lernen, für aussenstehende ist dieses sicher manchmal schwer nachzuvollziehen, aber das muß an dir abprallen und auch dein mann ist dir keine hilfe wenn er sagt du sollst in die normalität zurück kehren.
Normalität? Mit einen kind was immer fehlen wird? Männer denken unf fühlen da anders, aber du entscheidest ganz allein wann der passenden zeitpunkt ist um wieder ins berufsleben zurückzukehren.
Setze dich nicht unter druck, trauere, weine und rede darüber. Die zeit wird es bringen.
Alles Gute.
LG Manja

Ich war sehr lange zu hause

Hallo Manja,

erstmal wünsche ich Dir alles Gute zu Deiner Schwangerschaft. Es freut mich sehr für Dich dass es so schnell wieder geklappt hat und eure Tochter gesund ist. Drück mir die Daumen dass es auch bei uns so schnell geht.

Bis Samstag hatte ich mich eigentlich stark genug gefühlt wieder arbeiten zu gehen, denn einerseits vermisse ich schon ein paar Kollegen mit denen man sich gut verstanden hat und wenn alles Rund läuft dann ist die Arbeit ja schon eine gute Ablenkung. Aber seit Sonntag sieht schon wieder alles anders aus. Mein Schwager war zu Besuch und hat uns gesagt dass sie auch wieder ein Kind erwarten. Das hat mich wieder ganz schön runter gezogen. Eigentlich sollte ich mich freuen, denn sie versuchen es auch schon länger, hatten letztes Jahr auch einen Abgang und es war ja damit zu rechnen. Aber es tut trotzdem weh.

Bis Donnerstag habe ich noch Zeit zu entscheiden was ich tue und da werde ich einfach auf meinen Bauch hören. Habs mir ganz fest vorgenommen.

Dir noch alles Gute,

Christine

Ich war sehr lange zu hause

Hallo christine,
ich kann dich verstehen, eine Freundin hat 2 wochen bevor ich wieder einen positiven ss test in den händen gehalten habe mir erzählt sie ist ss. Das war schon ein schlag ins gesicht.
Ich kann ja nur von mir sprechen, unsere tochter hatte einen selten chromosomendefekt und da wir aber schon ein gesundes kind haben, war uns klar das wir einfach weiter probieren. Das es so schnell geklappt hat, habe ich erhofft aber nicht erwartet. Wir haben uns aber auch testen lassen ob wir beide gesund sind, nicht das wir wieder so einen marathon durchlaufen müssen.
Wir haben gezielt geherzelt und es hat geklappt, aber man sollte dazu auch bereit sein, seid ihr es denn?
Dennoch muß ich sagen das mir die zeit in der ich nun zuhause bin gut tut, auch wenn die arbeit ablenkt, verarbeitet hast du es dadurch nicht.
ich weiß ja nicht inwieweit du dich 100% auseinander gesetzt hast mit gehen lassen deines Kindes?
Ich hatte die möglichkeit und konnte mich innerlich verabschieden, sehen wollte ich sie nach der geburt nicht. Wir haben auch bewußt kein foto hier stehen auch wenn wir eins haben, aber das wäre ein rückschritt für mich und das was ich mir in dieser zeit aufgebaut habe.
Mir geht es gut, auch wenn ich oft an unsere tochter denke. Aber das leben geht weiter und im herzen wird immer unser kind sein.
Ich drücke dir die daumen das es bei euch schnell wieder klappt.
LG Manja

Ich war sehr lange zu hause

Hallo Manja,

habe mir über das "gehen lassen" noch keine großen Gedanken gemacht, aber ich glaube ich habe sie und kann sie auch noch nicht gehen lassen. Ich sehe mir ihr Bild gerne an und ich fand es sehr schön sie in den Armen halten zu können. Mir hat es gut getan. Ich weiß dass ich jetzt ein Kind habe was immer bei mir ist.

So einen Beratungstermin habe ich nächste Woche. Bin schon sehr gespannt was die sagen. Zum einen wünscht man sich dass alles o.k. ist und es nur ein Zufall war, zum anderen ist es leichter zu verstehen "warum wir" wenn es einen Grund dafür gab. Ich bin schon sehr gespannt.

So ganz glaube ich auch nicht dass es bei uns auch so schnell geht mit der nächsten SS. Wir haben jetzt schließlich auch fast 4 Jahre gebraucht bis es geklappt hat obwohl wir die Hoffnung ja schon aufgegen haben. Aber was einmal geht wird hoffentlich auch wieder gehen.

LG

Christine

Ich war sehr lange zu hause

Liebe Christine,
es tut mir sehr leid, dass Du Dein Kind verloren hast. Genau genommen fehlen mir die Worte, denn für so einen schlimmen Verlust (habe es auch 2 Mal durch) gibt es keine richtigen Worte und vergessen wird man es nie selbst wenn dann ein gesundes Kind da ist.
Wie wäre es (wenn Du noch nicht wieder arbeiten solltest), wenn Du mit dem Hamburger Modell wieder einsteigst? Nach meiner 1. Fehlgeburt habe ich zunächst nur 2 Wochen lang 6h täglich gearbeitet. Nach der 2. waren die ersten 4 Wochen 4h und dann nochmal 2 Wochen 6h täglich. Und ich bin nach der 1. Fehlgeburt bereits auf 35 Wochenstunden runtergegangen, was sehr gut getan hat.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft für den Wiedereinstieg. MIr hat geholfen, wenn ich den Leuten, die "nur" mitleidig geguckt haben, offen gesagt habe, dass ich auch nicht wüsste, was ich sagen soll und es für alle schwer ist.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und v.a. für Eure Beziehung, dass Ihr mit dem schlimmen Verlust leben lernt.
GGLG Jarste
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