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Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo,

ich hab eben mit der Freundin telefoniert, sie ist noch sehr schwach und hat kaum was gesagt, verstehe ich ja, dass man dann nicht wie ein Wasserfall reden kann.

Ich habe selbst keine FG oder Totgeburt erlebt, leide aber immens mit und weine um jedes Kind, mich betrifft es sehr, es geht nicht spurlos an mir vorüber.

Doch immer, wenn ich mit Müttern (Cousine d. Mannes oder jetzt sie) spreche, die gerade eine Totgeburt hatten, dann komm ich mir so vor, als würden die mir mein Beileid nicht abnehmen, weil mir das selbst nicht widerfahren ist.

Ich schilder immer ausdrücklich meinen Schock, den ich echt empfinde, aber hab das Gefühl (obwohls mir keiner sagt!!), dass die denken, ich wüsste doch gar nichts, weil ich drei gesunde Kinder habe und nicht das Gleiche erlebt habe.

Stimmt das? Oder bilde ich mir das ein?

Ich weiss ja, dass mir das nicht passiert ist und ich bin heilfroh, keiner dieser Erfahrungen erlebt zu haben. Ich dachte nur zwei Mal, ich hätte in zwei SS`en eine FG gehabt und war schon fertig genug, aber tatsächlich passiert ist es mir nie.

Ist das nur meine Einbildung?

Wie geht Ihr mit dem Beileid anderer Mütter um, denen das nicht widerfahren ist.

Nehmt Ihr denen das ab oder denkt Ihr: schön, dass Du Dein Mitleid bekundest, aber wissen tust Du nix.

Ich hab meiner Freundin gesagt, dass ich sie gerne sehen würde und sie meinte: Noch nicht, ihre Familie wäre da und sie ist ja wirklich noch sehr schwach.

Ich würde sicher an ihrer Stelle niemanden sehen wollen und nur noch weinen.

Daher verstehe ich sie, sie meinte aber, ich könne bald kommen in Absprache mit ihrem Mann, um zu wissen, ob sie wirklich bereit für anderen Besuch ist.

Sie hat die Kleine gesehen, sie wird trotzdem obduziert, die Geburt ging sehr schnell, ohne PDA, aber schmerzhaft.

Sie haben Bilder mitbekommen.

Wie habt Ihr die erste Zeit, was Besuche angeht, erlebt? Wolltet Ihr welchen oder wolltet Ihr niemanden sehen, denn die Welt ist ja praktisch eh untergegangen.

DANKE für Eure Antworten, ich bin sehr aufgewühlt nach dem Gespräch, es war mir sehr wichtig, ihr auch vorab telefonisch zu kondulieren und nicht abzuwarten, bis sie in zwei Wochen oder so (nach dem Umzug, den machen die auch noch ab übermorgen) bereit ist.

Eure Anita

Bisherige Antworten

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

liebe Anita
also ich muss dir sagen ich brauchte die abwechslung mit anderen leuten sie durften nur nicht zu mir sagen mein beileid oder es tut mir leid .
das wollte und konnte ich nicht hören.
ich denke wenn deine freundin soweit ist wird sie dich bestimmt gerne sehn wollen.
jeder nimmt diese geschennisse anders auf.
du musst dir auch keine vorwürfe machen das du gesunde kinder hast und dir sowas erspart geblieben ist.
ich habe auch 3 gesunde kinder und mein max durfte nicht mit ihnen aufwachsen.
ich habe auch max gesehn und bilder von ihm und es ist schön zu wissen wie er ausgesehn hat.
wir haben auch ein bild von unserm kleinen auf dem schrank zu stehn .
ich hoffe nicht das sich deine freundin einigelt und sich in ihrem kummer vergräbt.
ich denke das ist das schlimmste was ihr passieren kann.
was ich auch noch sagen muss eine betreung oder eine selbsthilfegruppe wäre ein fehler weil die meisten dich da noch mehr runter ziehn, oder die machen die sache noch schlimmer.
meine hebamme hat mir davon abgeraten und ich denke das war auch ganz gut so .
mitlerweile komm ich ganz gut damit zurecht und wie gesagt wir denken darüber nach es im oktober nochmals zu versuchen.
ich wünsche deiner freundin alles gute vieleicht sollte sie sich unsere beiträge mal durchlesen so sieht sie das sie nicht alleine ist und es noch andere mütter mit sternenkinder gibt.
liebe traurige grüsse Tine

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Anita
ich persönlich wollte mindestens zu diesem Zeitpunkt mit niemandem darüber reden. Musste erst mit mir und dem Kind ins Reine kommen. Habe dazu stundenlange Wanderungen in der Natur gemacht. Alleine. Auch jetzt, bald 4 Jahre später, kann ich zwar darüber reden, aber ich will keine Trauerbekundungen, einfach deshalb, weil ich mich mit dem Kind versöhnt habe und es in Ruhe habe gehen lassen können.
Ich denke, dass jeder in seinem Stil trauert und das soll man ihn auch lassen. Man hat mir vorgeworfen, herzlos und unnahbar zu sein. Ich habe nie öffentlich um mein Kind geheult, habe es einfach als Laune der Natur akzeptieren können. Mit meinem Mann (der übrigens mindestens am Anfang überhaupt nicht mit der nicht intakten Schwangerschaft umgehen konnte) haben wir eine Art "Geheimsprache", so dass das Kind immer wieder zur Sprache kommt. Aber eben... unser Stil, unsere Art.
Ich denke, wenn Deine Freundin keinen Besuch haben will, dann schreibe ihr doch eine Karte und zeige ihr, dass Du da bist; immer wieder. Auch für ein Gespräch. Aber nicht nur für ein Gespräch über das Kind.... vielleicht braucht das etwas Zeit, bis sie darüber sprechen kann und will, aber sie wäre froh, man täte sie auf einen Ausflug / ins Kino / etc. mitnehmen.
Alles Gute
Regula

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Anita,
ich habe vor 4 Jahren meine Tochter in der 39. Woche verloren. Ich habe damals im Krankenhaus gesagt, dass ich niemanden sehen will und auch niemanden sprechen möchte. Damals hat der Krankenhausseelsorger mir gesagt, dass ich Mauern errichte und diese später wieder einreißen muss. Ich fand dies erst sehr taktlos, es hat mich aber doch zum Nachdenken veranlasst. 2 Tage nach der Entlassung kam eine Freundin vorbei, die vorher mit meiner Mutter über einen Besuch gesprochen hat. Ich habe mich über diesen Besuch sehr gefreut. Wir haben dann offen über den Tod unserer Tochter geredet. Es hat mir geholfen, offen anderen gegenüberzutreten und auch offen über den Tod zu reden. Im Rückblick auf diese Zeit muss ich sagen, dass es mir ungemein geholfen hat über den Tod unserer Tochter zu reden. Vielleicht fragst du einmal ihre Verwandtschaft wie du deiner Freundin jetzt am besten helfen kannst.
Viele Grüsse
Christiane

Liebe Tine, Liebe Regula, Liebe Christia

vielen Dank für Eure Antworten.

Ich sehe es wie Ihr, ich würde mich wahrscheinlich vergraben wollen, niemanden sehen, das wäre zuviel für mich, wenn dann auch noch zig Leute zum Trauerbesuch kämen.

In meiner Situation als Aussenstehende, die auch geschockt ist, möchte ich gerne ihr irgendwie helfen, ihr zeigen, wir sind für sie da, aber an ihrer Stelle würde ich niemanden sehen wollen.

Ausserdem nicht nur darüber sprechen, über den grössten Verlust meines Lebens, der mich eh tag und nacht begleiten tut.

Meine Freundin und ich gehen erst zu ihr, wenn der Umzug gemacht ist und wieder einigermassen Ruhe eingekehrt ist und vor allem: wenn sie es wünscht und zulässt.

Sie hat eine grosse Familie und der Bekanntenkreis ist auch riesig, von daher wird eh viel Besuch eintrudeln, das ist schon ganz schön viel Stress, da sie selbst erst einmal das verarbeiten und mit sich ausmachen muss und nicht erstmal mit anderen Trauernden.

LG, Eure Anita

die versucht, sich nicht mehr nur damit zu beschäftigen, es zieht mich tatsächlich total runter

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Liebe Anita,
ich denke, dass sie Dir schon glaubt, dass Du mit ihr trauerst. So lange da nichts kommt wie "ich kann mir schon vorstellen, wie sich das anfühlt". Weil, ganz ehrlich, ich glaube, das kann man sich gar nicht vorstellen - und MUSS es auch nicht, um Gottes Willen!
Gib ihr Zeit! Aber immer wieder kleine Signale, dass Du da bist, wenn sie Dich braucht.
Ich konnte es am Anfang auch nur von ganz wenigen Leuten gebrauchen, dass sie in meiner Nähe sind. Die hätte ich gern ständig um mich gehabt, andere konnte ich nicht ertragen, obwohl ich sie auch sehr gern habe. Das hat nichts mit den Leuten an sich zu tun, ich kann nicht sagen, woran es lag...
Ich bin mir sicher, Du wirst das Richtige tun.
Aber vergiss dabei Dich selbst nicht! Niemand hat etwas davon, wenn Du Dich zu sehr runterziehen lässt...
Liebe Grüße
Alex, inzwischen wieder 17+1

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Alex,

danke für Deine Worte.

Es ist sehr schwierig überhaupt, da Worte zu finden, ich war am Telefon selbst fast sprachlos und versuchte, die tote Stimmung aufzuleben, indem ich sie fragte, wie es ihr jetzt geht, wie die Geburt war und ob sie die kleine gesehen hat.

Sie hat alles beantwortet, aber alles in Allem war die Situation herzzerreisend.

Meine andere Freundin rief sie auch an und das Gleiche ist passiert, es fielen zwar Worte, aber mit viel Schmerz verbunden. Man traut sich nicht, was zu sage in der Angst, es könnte das Falsche sein.

Aber ich denke, wäre ich in dieser Situation, wäre alles Falsch und niemand könnte mir was raten, erzählen oder sonst was.

Ich müsste selbst damit klar werden, da nützt Familie Co. nichts, wichtig ist nur, dass sie da wären, wenn ich sie bräuchte.

Den Rückhalt hat meine Freundin und wir versuchen einfach nur für sie auch da zu sein, wenn sie es will, denn es wird kein Leben mehr danach geben, als wäre Nichts geschehen, man wird sich nur noch so in die Augen blicken und um den Schmerz wissen.

Ich wünsche Dir für diese Schwangerschaft das Beste: ein gesundes Kind.

GLG, Deine Anita

Redet miteinander- immer und immer wieder!!!

Heute am 28.04. hat unsere Große ihren 12. Geburtstag, den Sie in unseren Herzen feiert und an dem unsere Kernfamilie ihr auf dem Friedhof ganz nahe sein wird....
Bei Deiner Freundin ist das Geschehene noch ganz frisch- aber versuch bei ihr zu sein, in Gedanken und Gefühlen.
Direkt nach der Geburt von Jana waren ALLE Familienmitglieder im Geburtszimmer und Omas und Opa, Tanten und Onkels haben sie in die Arme genommen und uns auch.... von meinen Freundinnen/ unseren Freunden hatte sich niemand interessiert- bzw keiner getraut- auch nur anzurufen. Ich/wir waren alleine und wurden gemieden- eine schlimmere und zusätzliche Bestrafung konnten Sie uns nicht antun. Eine!!! Freundin/Freund haben etwas gebraucht, aber durch einen Zufall und unsere Offenheit haben wir uns getroffen (1 Woche danach) und haben zusammen geweint und reden auch heute noch von unserer Großen. Dies tut immer noch gut und ist sehr wichtig.
Heute ist für mich wieder der schlimmste Tag des Jahres und ich werde versuchen ihn mit meiner Familie schön zu begehen und auch etwas Geburtstagsstimmung aufkommen zu lassen. Trauer begleitet uns ja immer- aber bis dahin ist es für alle Beteiligten ein weiter Weg. So frisch: ein schwerer Anfang, aber auch nach 10, 12, 15 oder noch mehr Jahren sollten unsere Babys nicht vergessen sein.... Also nutz die Chance und biete Dich immer wieder an- Deine Freundin wird Dir schon sagen was ihr gut tut und ob sie jetzt reden möchte oder nicht. Verzage nicht - für Dich und für Sie wird es absofort und für immer "Thema" sein!!!!!
Übrigens- wir haben von unseren "anderen" Freunden immer noch kein Verständnis, wenn wir von unseren 6 Kindern sprechen... Aber wir denken dass sie mit uns Probleme haben und nicht umgekehrt... so ist leider das Leben..
Liebe traurige Grüße und wieder eine Kerze dazu stell....
Baba

Redet miteinander- immer und immer wieder!!!

Hallo Baba,

danke für Deine Worte, Du sprichst auch eigener, schmerzvoller Erfahrung.

Danke dafür, denn ich brauche Antworten von Müttern, denen das geschehen ist, denn nur die finden evtl. Antworten.

Ja, ich fände es auch schlimm, würde mir das geschehen und keins meiner Freunde würde anrufen oder kommen.

Dann dächte ich?: bin ich denen egal?, ist denen das Alles egal?

Das würde ich nicht verzeihen können, in der schwierigsten Situation meines Lebens, wenn da keiner da wäre.

Ich will meine Freundin nicht überfallen, auch alle anderen "NUR-Bekannten" und Freunde werden erstmal nicht dort auftauchen, sie zieht ja die Woche jetzt um und ihre Familie ist da, ein wichtiger Anker.

Aber ich denke, anrufen tun sie alle und fragen, wo sie ihr helfen können.

Das Problem ist auch, jede Mutter geht anders um, mit ihren Schmerz. Die eine will oft darüber sprechen, die andere versucht es zu verdrängen und möchte nicht darauf angesprochen werden.

Man muss sehen, was eine Trauernde Mutter braucht, ich denke schon, dass meine Freundin darüber sprechen wird, sie hat ja auch die Geburt geschildert, Fotos bekommen und auch mit meiner and. Freundin darüber telefonisch gesprochen.

Aber sie muss es erstmal verarbeiten und das dauert! Ziemlich lang und wenn man immer und immer wieder darüber spricht, heilen die Wunden nicht so schnell.

Vergessen wird man es eh nie.

Du hast Recht, in Zukunft werden wir uns nur mit dem Wissen begegnen, dass sie ihre Tochter verloren hat und trauern tut.

Nichts wird wie vorher sein und das macht mir zu schaffen, denn darf ich jemals wieder in ihrer Gegenwart lachen oder glücklich sein?

Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Es ist sehr schwer, vor allem jetzt am Anfang, daher man muss die Entwicklung beobachten, ihr Ruhe und Zeit geben und für sie da sein, wie Ihr alle geschrieben habt.

Vielen Dank.

Liebe Baba, Du hast Recht, wenn Du von Euren 6 Kindern sprichst, ich hätte vollstes Verständnis dafür, denn war Eure Jana nicht Eure Tochter?

JA!, also habt Ihr auch 6 Kinder.

Sicherlich heute wieder sehr schwer, denn sie wäre ja heute 12 Jahre alt geworden, ein grosses Mädchen.

In Gedanken bei Euch, Deine Anita

Redet miteinander- immer und immer wieder!!!

Liebe Anita!
Danke für Deine lieben Worte und ich stimme Dir in fast allem zu: was aber auch damit wieder berechtigt ist, dass der Aspekt der persönlichkeit und der eigenen Trauerarbeit berücksichtigt wird. Es gibt ja auch mittlerweile viele Selbsthilfegruppen die Unterstützung bieten: ABER: ich kann nur empfehlen: macht nicht den Fehler und redet NICHT über das Baby - welchen Namen hat es eigentlich bekommen??
Klar meinen viele wenn über das Geschehene und das tote Kind gesprochen wird, heilen die Wunden nicht. Da kann ich zwar nur aus meiner Erfahrung sprechen: aber mit jedem Wort, jedem Gedanke und jeder Situation (mein Patenkind ist gerademal 3 MOnate älter als unsere Jana)
haben wir den Schmerz besser ertragen. Man kann fast sagen- wir haben uns an den Stachel gewöhnt. Er sitzt sehr tief und sticht ab und an sehr. Aber wir wissen um ihn und können auch so gegen das Vergessen, was sich in unserem Umfeld eingenistet hat, angehen.
Deswegen sagte ich auch: Redet immer, immer, immer und immer! Gib Deiner Freundin nicht das Gefühl, es langweilt Dich! Diese Erfahrung habe ich auch gemacht und oft gehört: jetzt muss es aber doch endlich mal gut sein! Denn selbst bei mir ist durch dieses REden und immer wieder dieses Geburtserlebnis berichtend die Erinnerung noch sehr lebhaft und sogar bunt geblieben. Vielleicht gerade deswegen.
Denn: ich habe zwar im Bewußtsein mein Kind auf die Welt gebracht, dass es gestorben ist. Und dennoch habe ich es voller Glück, (wir haben uns so ein Mädchen gewünscht, wussten es aber nicht, hatten aber im Herzen gewußt, dass es unsere Jana ist) Erleichterung und Freude in die Arme geschlossen. Unser geliebtes KInd endlich im Arm halten zu können und dennoch war die Angst es nie wieder tun zu können. Ich habe an den heutigen Tag mittlerweile sehr schöne Erinnerungen, da wir den SChmerz durch Gespräche umwandeln konnten. SChön, dass wir die Möglichkeit hatten sie so lange in meinem Bauch zu haben. Die zwei STunden die wir nur hatten waren intensiv und wunderschön. (vor 12 Jahren war es noch nicht üblich tote Kinder der Mutter zu geben- da wurden sie noch "entsorgt") Umso glücklicher sind wir über die Bilder und die Fußabdrücke. In unserem Herzen ist unsere Jana auch mittlerweile 12 Jahre alt. Ich stelle Sie mir so vor, wie unsere anderen Kinder auch sind. Fast das gleiche Gesicht und lange blonde Haare. MIttlerweile ist es sehr schön mit ihr zu "spielen". Ich sehe ja auch ständig ihre Cousine, die genauso alt ist....
Fakt ist: jetzt, in einer frischen Situation, würde ich auf ihre Signale achten.Aber ganz wichtig ist das DANACH! Jetzt ist noch der körperliche SChmerz sehr groß. Hormonumstellungen und der Milcheinschuß. Also solche Sachen,die mich damals sehr runtergezogen zu haben. Ich hasste meinen Körper, der nicht in der Lage gewesen ist, dieses Kind zu halten und zu ernähren. Damit muss jede Frau selbst fertig werden. Wichtig ist aber für das Umfeld das Wissen darüber. Deshalb finde ich es sehr toll, dass du dich in diese Situatuion hineinversetzten versuchst.
Gib nicht auf und sei immer da und bereit mit ihr und ihrem MAnn den schweren WEg zu gehen. Das erste Jahr geht noch, alles wie im Traum und wirklich grauenvoll. Aber das erste Jahr vergeht auch wie im Flug. Dann kommt der große SChmerz- schon ein Jahr?? Warum bleibt die Zeit nicht stehen. Der Größte Kampf gegen das Vergessen beginnt. Und bei jeder weiteren SChwangerschaft die Angst....
Ich höre hier jetzt auf, denn ich merke, dass ich viel. jetzt nicht mehr helfe, sonder gerade wieder selbst verarbeite.
Solltest Du noch was wissen wollen, melde dich bitte. Ich freue mich.
Liebe Grüße und viel Kraft
Barbara

@Baba

Danke Barbara für Deine Worte und Gedanken.

Es ist sehr hilfreich, was Du schreibst.

Ich finde auch, dass Schweigen schlimmer ist, als darüber zu sprechen.

Aber ich kann die Mutter nicht zwingen, darüber zu reden, wenn sie nicht möchte oder nicht kann.

Ich hoffe sehr, dass meine Freundin reden möchte und es braucht, für die Verarbeitung des immensen Schmerzes.

Ich möchte ihr ja helfen, ich weiss, dass es nur durch Beistand geht, anders sowieso nicht, denn würde mir mein Kind genommen werden, könnte mir sicher niemand helfen, meine Welt wäre untergegangen.

Die Cousine meines Mannes bat mich im September nur um Gebete, dass sie das irgendwie übersteht, mehr kann ich nicht für sie tun.

Ich habe sie schon gefragt, mit wem sie darüber sprechen kann (sie wohnt in England) und sie meinte, mit ihrer Mutter und manchmal mit dem Mann.

Aber nur, wenn sie es auch möchte, dann redet sie.

Es ist halt insgesamt eine extrem schwierige Situation, weil einem das Wichtigste im Leben genommen wurde und man nicht weiss, wie man das überwinden soll.

Liebe Barbara, danke für Deine Worte und Deinen Ausdruck, es hat mir geholfen.

Alles Gute auch für Dich, Deinen Engel und die anderen 5 Kinder.

GLG, Anita

Redet miteinander- immer und immer wieder!!!

Liebe Anita
nicht nur du solltest mit deiner freundin reden auch ihr mann muss reden mit ihr.
sie sollte all ihren schmerz und ihre gefühle rauslassen.
ich zum beispiel habe meinen schmerz aufgeschrieben ich habe nach dem mein max tot war drei tage danach 4 seiten voll geschrieben.
ich habe mit meinem mann viel gesprochen und was mir noch sehr geholfen hat wir haben telefon und internet abgestellt so das man in ruhe reden konnte.
das hat mir echt geholfen mit der situation klar zukommen.
wenn sich das jetzt herzlos anhört aber was ich auch nicht konnte zur beerdigung meines kindes gehn. er wurde anonym beerdigt ich weiss zwar wo er liegt aber mein max ist in meinem herzen und ich habe nicht die kraft auf den friedhof zugehn.
ich hatte auch nicht die kraft auf seine beerdigung zugehn ....ich wollte mir das nicht antun einen kleinen sarg zusehn daran wäre ich zerbrochen und wäre jetzt nicht da wo ich jetzt bin.
ihr müsst reden alles raus lassen .
ich drücke dir und deiner freundin die daumen das es ihr bald besser geht und glaube mir sie hat die kleine 9 monate in sich getragen und sie wird das kind nie vergessen vorallem wenn sie es gesehn hat und bilder von ihr hat so wie ich.
liebe traurige grüsse Tine

Redet miteinander- immer und immer wieder!!!

Hallo Tine,

das mit der Beerdigung kenne ich. Der Sohn der Cousine wurde auch im Sammelgrab beerdigt, die Familie war auch nicht anwesend, so wie eigentlich keiner.

Ich denke, die Tochter der Freundin wird auch anonym im Sammelgrab beigesetzt.

Ich glaube nicht, dass ich das täte, ich bräuchte eine Stelle, an der ich trauern könnte und dort hingehen und weinen kann, was aber wirklich schwierig ist, da gebe ich Dir recht.

Eine andere cousine meines Mannes hat vor 3 Jahren ihre Tochter einen Monat nach der Geburt verloren und ging auch nicht auf die Beerdigung, sie hätte es nicht geschafft, zumal die Kleine bei ihr zu Hause starb.

Sie war krank, man hat sie zum Sterben nach Hause geschickt, es war nur eine Frage der Zeit, wann die Kleine stirbt, sie starb sehr schnell.

Ich habe das Grab gesehen und auch das Grab meiner Schwägerin, die ebenso als Baby wenige Tage nach der Geburt verstorben war.

Ich würde auch zu einer Beerdigung gehen, ich weiss nicht, ich brauche das eventuell eher, als andere Menschen für die Verarbeitung.

Meine Mutter meint immer, sie würde auch nie zur Beerdigung ihrer Kinder gehen, das brächte sie nicht übers Herz.

Ich fand das immer kalt, aber jetzt kann ich es nachvollziehen, es ist ein unsagbar schwerer Schmerz und man kann niemanden vorwerfen, er täte dies oder das in dieser Situation falsch, denn jede Mutter muss ihren Weg finden.

Ja, die Freundin muss auch mit ihrem Mann darüber sprechen. Ich denke, das tut sie auch. Ihr Mann ist ja ein guter Freund meines Mannes und mein Mann sagt mir, sie würde dauernd nach dem WARUM fragen und es nicht verstehen.

Sie haben soviel für die Kleine vorbereitet und jetzt alles umsonst?

Jetzt sind sie auch noch mitten im Umzug, auch ein Grund, warum ausser der Familie und bislang mein Mann (der mithilft) sie keiner gesehen hat, erst wenn der über der Bühne ist, werden die Besucher hereingelassen.

Ich würde mir auch die Bilder ansehen, so wie ich es von so vielen Sternenkinder schon getan habe, ich heule immer Rotz und Wasser um diese Kinder, aber ich habe keine Scheu davor und will das nicht tabu-isieren.

Ich wünsch Dir viel Kraft liebe Tine.

Deine Anita

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Anita,
ich habe meinen Freundinnen Ihr Mitgefühl geglaubt, die Besuche waren zwar nicht tröstend im Sinne, das es mir besser ging, aber es war gut für mich zu wissen, ich trauere nicht allein. Es hat mir geholfen zusammen zu weinen und über meinen Jakob zu sprechen.
Die Einzige der ich ihr Mitgefühl nicht abnehmen kann ist meine Schwiegermutter, denn sie hat kaum nach mir gefragt, mich nicht besucht und auch nicht gefragt ob sie mich zur Trauerfeier begleiten kann. Meine Schwangerschaft hat sie kalt gelassen und anscheinend auch mein Verlust.
GLG und eine Portion Kraft für Deine Freundin schicke
Elke

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Elke,

ich hab Deine Geschichte verfolgt und freu mich, dass Du mit MK197 wieder Dich im ET Forum tummeln darfst.

Danke, dass Du das Mitgefühl anderer angenommen hast, natürlich tröstet das nicht über den Verlust hinweg, ginge mir nicht anders.

Deine Schwiegermutter muss wirklich eiskalt sein, schade, denn Jakob war ja immerhin ihr Enkelsohn, das kann einem doch nicht egal sein.

Traurig!

Ich wünsche Dir für diese Schwangerschaft unerdenklich Gutes, ein gesundes Baby im November...DAUMENGEDRÜCKT.

Deine Anita

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Anita!
Ich weiß nicht, ob Dir meine Antwort noch hilft, vielleicht hat sich ja schon einiges "geregelt", doch ich habe mich damals über einen Brief einer Freundin gefreut. Sie hat mir die Entschidung überlassen. Sie schrieb, ich konnte mich jederzeit melden, das hab ich dann auch gemacht. Anfangs war ich wirklich froh, mit meinem MAnn und meiner Tochter alleine zu sein. Doch schnell war der Alltag wieder da und die Konfrotationen mit Babys Alltag! Ich hoffe, Deine Freundin kommt zurecht. Empfehle ihr doch ein Forum, biete Dich an, schreib ein Gedicht einen Brief, schenke ihr ein Buch oder einen Schutzengel, darüber habe ich mich gefreut. Ich konnte damals auch nicht viel sagen, doch ich hab mich darüber gefreut, wenn jemand mich auf das erlebte angesprochen hat, damit ich ballast los wurde und ja, ich habe das Mitgefühl anderer gespührt und angenommen, wobei ich sagen muß, auch ich teilweise dachte, man könnte diese Gefühle nur nachempfinden, wem ähnliches wiederfahren ist!
LG Michaela

Hallo, ich war heute bei ihr

Hallo Michaela,

danke für Deine Antwort, Du weisst ja auch, wie die Gefühle des unmenschlichen Verlustes sind.

Wir haben heute für die Familie gekocht und in Absprache mit ihrem Mann durften wir hingehen.

Ich wollte eigentlich mit einer Freundin hingehen, ohne zusätzlichen Kinder, aber mein Mann hats mit ihrem Mann so arrangiert, dass es für sie ok war, dass wir kommen.

Ausserhalb ihrer Familie war ich die Erste, die sie reingelassen hat und sie meinte, sie wird auch in naher Zukunft nicht alle Besucher reinlassen.

Sie hat sich auch, als dann alle anriefen, verneinen lassen, es wurde ihr zuviel.

Sie müsste dann immer wieder die Geschehnisse schildern, wo sie dann doch selbst noch tief in der Verarbeitung ist.

Sie sieht echt aus, wie selbst gestorben, so äusserlich verwandelt war sie, aber sie war sehr bereit darüber zu sprechen!

Ich habe ihr viel vom Beistand im Internet erzählt, dass es Foren gibt, aber momentan sieht sie sich nichtmal in der LAge, den Fernseher anzumachen.

Sie will nix von Aussen sehen oder Hören, verständlich.

Sie hat über die Geburt gesprochen und wir haben über ihre Tochter geredet, sie war bereit dazu.

Ich war selbst oft den Tränen nah, vor allem als es um das Warum ging und wie die Kleine jetzt im Himmel weiterwächst.

Insgesamt kann ich sagen, dass es gut war, dass ich dort war und ich freue mich, dass sie mich an sich ran liess, denn sie verweigert ja momentan alle Aussenstehenden.

Ich habe ihr angeboten, für die kleine ne Extra Erinnerungs-Ecke zu machen, damit die Kleine weiterhin Bestandteil ihres Lebens bleibt und sie so verarbeiten kann.

Sie meinte, meine Meinung zu dieser Verarbeitung stünde im Gegensatz zu den Menschen ihrer Familie, die meinten, sie sollen schnell vergessen.

Ich habe ihr meine Hilfe angeboten (sie ist ja grad frisch umgezogen und mein Mann hilft eh schon seit Tagen rund um die Uhr), sie dürfe mich immer anrufen, die Kleine bei mir abgeben, wenn sie Ruhe braucht.

Sie hat sie sehr oft bedankt, was mir peinlich vorkam, denn es ist ja eine Selbstverständlichkeit und das Geringste, was man tun kann.

Beten soll ich für sie, das werde ich tun.

DANKE, dass Ihr mir Alle geantwortet habt.

Eure Anita

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen.
Ich habe selber vor 3 1/2 Jahren meinen Sohn Leon in der 40 SSw tot geboren. Es war für alle ein großer Schock, da wir damit überhaupt nicht gerechnet hatten. Ich hatte einen Kaiserschnitt mit Vollnarkose und wusste bis dahin nicht, das mein Sohn schon tot war. Ich habe es erst erfahren, als ich aus der Narkose erwacht bin. Aber es ist immer ein Schock, egal in welcher Situation man diese Nachricht erfährt und man rechnet nie damit.
Ich selber, dachte damals , das ein Teil mit ihm gestorben ist. Ich habe damals die besuche im Krankenhaus ertragen und war auch zum Teil froh, das ich darüber reden konnte. Ich musste es erst einmal realisieren, denn man kommt sich vor, als wäre das alles ein Alptraum. Als ich dann zu Hause war, wurden die Gespräche immer weniger. Nur mit meinem Mann oder mit meiner besten Freundin habe ich nur noch darüber geredet. Ich fühlte mich als säße ich in einer Achterbahn meiner Gefühle. Mal wollte ich reden, mal auch nicht und meine Mitmenschen waren total damit überfordert. Damals nahm ich ihnen das sehr übel. Ich dachte immer , das sie es doch sehen müssten wie schlecht es mir ginge oder ob nun reden möchte oder nicht. Heute weiß ich, das sie nur hilflos waren.
Ich habe damals im Krankenhaus eine Mappe bekommen von einer Selbsthilfegruppe verwaister Eltern. Damals dachte ich, so ein Quatsch brauche ich nicht. Doch als ich ca 4 Wochen zu hause war und alles seinen Weg weiterging, dachte ich ich würde verrückt werden. Die Welt drehte sich weiter und ich fühlte mich so einsam. Ich dachte nur mir würde so etwas passieren. Ich habe mich bei dieser Selbsthilfe gemeldet und gehen heute noch jeden ersten Donnerstag im Monat hin. Ich gehe heute noch hin, nicht weil ich immer noch trauere , sondern, weil das meine Zeit ist die ich meinen Sohn widme. Im Alltag bleibt einfach keine Zeit dafür und die Mitmenschen haben auch irgendwann kein Verständnis dafür. Ich finde es anmaßend zu behaupten, das solche Gruppen einen noch tiefer hinunter ziehen. Im Gegenteil, dort sind Menschen die einen verstehen, die das selbe erlebt haben. Menschen die so was nicht erlebt haben , können sich nicht vorstellen was man durch macht.
Es gibt nicht die richtige Art zu trauern und jeder muß selber herausfinden, was für ihn gut ist. Dennoch bin ich der festen Überzeugung das man sich der Trauer stellen soll, egal wie Schmerzhaft es auch sind. Es gibt ein schönes Sprichwort von Hannah Lothrop:" Es sind die ungeweinten Tränen die uns krank machen". Sie hat ein Buch geschrieben, Gute Hoffnung jähes Ende, das ich sehr Empfehlen würde. Auch für die Angehörigen. Ich glaube schon, das die Familie mittrauert, dennoch auf einer ganz anderen Ebene und in ganz anderen Ausmaße.Sei einfach für deine Freundin da, egal wie oft sie darüber reden möchte.Es ist tut gut zu wissen, wenn man weiß, dort ist jemand der hört mir zu und ist für mich da.
Katja

Glauben Sternenmütter anderen Mütter ihr Beileid?

Hallo Katja,

danke für Deine nachträglichen Worte.

Danke, das Buch kenne ich, es ist sicher sehr gut, es geht ja darin um Trauerbewältigung bei Kindsverlust.

Ich habe meiner Freundin bereits gesagt, dass es einige gute Bücher darüber gibt und auch Selbsthilfegruppen, aber momentan ist sie noch nicht bereit, mit fremden Menschen über ihre Gefühle zu sprechen.

Sie ist sehr zurückgezogen und geht kaum nach aussen, also denke ich, dass eine Gruppentherapie für sie nicht in Frage kommt.

So wie Du es schreibst, so denke ich es auch.

Ich finde Reden auch wichtig, aber natürlich nur dann, wenn es die Trauernde auch möchte.

Meine Freundin lässt deswegen kaum Besuche von aussen (ausserhalb der Familie) zu, weil sie nicht dauernd und immer wieder das Gleiche erzählen möchte, es tut noch zu sehr weh.

Sie war auch nicht auf der Beerdigung, sondern nur mein Mann, der Vater des Babies. und zwei weitere Bekannte.

Ich habe ihr auch gesagt, dass sie mich jederzeit anrufen kann, mit mir reden kann, wenn sie es möchte.

Auch habe ich ihr vorgeschlagen, für die Kleine eine Gedenkstätte in der Wohnung zu machen, damit sie ihren Platz weiterhin hält und nicht vergessen wird, nur weil sie niemand wirklich kannte.

Sie war ja das Zweite Kind und soll auch als solches den Platz behalten.

Ich finde Dein Schicksal auch unvergleichlich schlimm, so ein unmenschlich tiefer Verlust, es reisst einem das Herz heraus.

Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles Gute und hoffe, dass Du nochmal ein gesundes Baby bekommen darfst.

LG, Anita

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