Hallo Andrea,
ich hatte heute auch gerade wieder solche Momente. Bei uns im Einkaufszentrum hat sich die Sternenbrücke vorgestellt, und wenn Melanie länger gelebt hätte, wären wir mit ihr da hingegangen. Ich bin nur an dem Stand vorbei und mir sind die Tränen in die Augen geschossen. In der Öffentlichkeint suche ich mir dann eine stille Ecke und weine ein paar Tränen. Zu Hause kommt es eben darauf an, ob ich alleine bin oder nicht. Bin ich alleine lasse ich meinen Tränen freien lauf. Ist Miriam dabei und sieht die Tränen nehme ich sie in den Arm und sage ihr warum ich traurig bin. Meist drück sie mich dann und sagt: Miriam töstet. Mama lacht. Ja? -
Ein gesundes Kind löscht nicht die Trauer über die verlorenen. Sie trösten zwar ein wenig, und lenken ab, aber die Trauer bleibt. Ich habe damals ein Fotobuch über Melanies Leben gemacht und alle meine GEdanken dazu darin festgehalten. Das hat mir schon arg geholfen alles zu verarbeiten. Und wir waren in einer Selbsthilfegruppe. Ja und hier habe ich auch viel geschrieben, und auch das hat mir immer geholfen. WEnn aber der Gedanke ganz plötzlich kommt, dann kann man nicht immer dagegen kämpfen, dann müssen die Tränen raus. Manchmal eben ganz leise in einer Ecke, und manchmal hemmungslos alleine.
Ich drück Dich ganz doll und wünsche Dir besonders heute ganz viel Kraft.
Viele liebe Grüsse
Tanja

Hallo Tanja
manchmal habe ich das Gefühl man kann eigentlich mit kaum jemand darüber reden - mir geht es so..in meinem Bekanntenkreis haben die meißten sowas nicht erlebt und sooo an die öffentlichkeit mag ich damit auch nicht gehen - ich finde es schon komisch - es wird sich über das Kind gefreut das da ist aber das man einen tiefen Schmerz innerlich manchmal empfindet weiß eigentlich keiner-das macht mich oft traurig:(
Hier zu schreiben hab ich noch nicht so getan - aber ich glaube es tut einfach gut - denn hier bin ich nicht alleine:)
Lass auch du dich drücken und dir auch ganz viel Kraft geben...
VLG Andrea

Hallo Andrea,
mit deinen FG, es war mir gar nicht bewußt. Laß dich mal feste drücken. Ich hab auch ein Sternchen. Talissa war ein Zwilling, der kam mit ihr raus, war aber schon einige Zeit vorher tod. Ich bin da oft geteilter Meinung. Damals war es ein Schock, aber ich hab mich an Talissa geklammert. Als sie dann noch zu früh kam, war ich "froh", dass ich nur ein so'n Kind hatte. Klingt blöd, aber hätte ich zwei Kinder, die gelebt haben, verlieren müssen, das hätte ich glaub ich nicht ertragen. Die Sorge um Talissa hat mir ja schon meinen letzten Nerv geraubt.
Amelie würde es andererseits auch nicht geben, wäre Talissas Zwilling lebend geboren worden und hätte es geschafft. Es gibt so viele Höhen und Tiefen bei uns. Natürlich stell ich mir auch mal vor, wie er gewesen wäre, aber das ist doch weit weg für mich. Ich hab nach Talissa ja eine Therapie gemacht, um das alles zu verarbeiten, und das hat mir sehr geholfen. Da hab ich gelernt, Abstand zu halten (was mir übrigens auch sehr in meiner Arbeit hilft). Ich kann alles aus einem anderen Blickwinkel ansehen und habe Talissas Geburt auch gelernt, nicht mehr als Leid, sondern als Schatz anzusehen. Die Therapeutin war wirklich der Hammer und hat mir soo viel Leben wieder gegeben.
Ich weiß aber sehr gut, was du meinst. So viele Frauen setzen ein Kind nach dem anderen in die Welt, wollen es gar nicht oder bringen sie im schlimmsten Fall alle um und die Frauen, die sich sehnlichst Kinder wünschen, müssen soviel Leid ertragen. Das ist einfach total ungerecht.
Gibt es eine Selbsthilfegruppe vor Ort und würdest du denn zu solch einer Kontakt aufnehmen? Ich finde persönlich, drüber reden hilft sehr viel. Aber bei mir hilft das halt auch nur mit selbst betroffenen. Z.B. wenn es um Talissa geht, kann die Probleme nur eine Frühchenmama verstehen oder eine Mama mit kleinwüchsigem Kind. Das sind halt so spezielle Sachen, was Talissa allein durchmachen muß, wünsche ich keinem anderen Kind und leider kenne ich viele Kinder, die es sehr viel schlimmer getroffen hat :-(
vlg, nicki

Hallo ihr lieben......

Mir ist vor ein paar Wochen genau das selbe passiert. ich habe meine kleine Eileen am 20.sep in der 24 Woche verloren. Vorher lag ich schon 3 wochen stramm im Krankenhaus, da sich der Gebärmuttermund geöffnet hatte und die Ärzte dann einen Riss festgestellt hatte, nach 3 Wochen war die Fruchtblase dann entgültig geplatz auch weil sich die Entzündungswerte verschlechtert hatten. Ich weiß gar nicht wohin mit meiner Trauer, am 20 nov hatten wir dann auch noch die Beisetzung, es war einfach schrecklich und ich dachte das ich jetzt danach ein wenig zu ruhe komme aber irgendwie wird es nicht besser. Vor 3 Wochen bin ich wieder angefangen zu arbeiten, erst wollte ich gar nicht mehr hin, da 2 von meinen Kolleginen mit mir schwanger waren und die jetzt schon ihre Babys bekommen haben aber es muss ja irgendwie weiter gehen. Ich würde so gerne wieder schwanger werden aber mein Freund möchte nicht mehr,da ich schon im März ne Fehlgeburt hatte und er einfach Angst hat das es wieder passiert.Aber was ist mit meinen Gefühlen und die Sehnsucht in mir noch ein Kind zu bekommen,ich muss es wohl akzeptieren aber ich weiss nicht wie. Ich bin total Traurig und wohl auch enttäuscht über sein Entschluß und deshalb trauer ich auch doppelt darüber, es ist sowas entgültiges... Es tut einfach sehr weh

traurige grüße Diana

hallo daniela,
hast du mal überlegt, dich von spezialisten untersuchen zu lassen? in rüsselsheim in der klinik gibts super ärzte, die spezialisiert sind auf ss nach frühgeburten, ss mit vielen tod- oder fehlgeburten. prof. heilmann war eine koryphäe. leider ist er im ruhestand. soweit ich weiß, wird seine arbeit aber fortgeführt.
ich war nach der frühgeburt von talissa (26+5) + tod ihres zwillings bei ihm, weil wir uns ein 2.kind wünschten. er machte viele untersuchungen, testete uns beide immunologisch und genetisch. als ich mit der kleinen ss wurde, mußte ich sofort zur immuntherapie hin. in der 11.woche bekam ich wehen und der körper versuchte, sie abzustoßen. aber dank der 4wöchentlichen immuntherapie habe ich es bis 37+4 geschafft und amelie hatte 3240g! also echt super.
vielleicht wäre das eine idee. er kann herausfinden, warum du zu fehlgeburten, frühgeburten etc. neigst und was man machen kann. mit er meine ich jetzt mal allgemein rüsselsheim.
vlg, nicki