Das kommt leider viel zu häufig vor. :-(((

Hallo Michi,
es ist furchbar, was Dir da passiert ist, aber ich kenne diese Behandlung. Ich habe meinen Sohn Jonathan vor 3,5 Jahren nach 10-tägigem Kampf um sein Leben in der 19 SSW tot zur Welt bringen müssen. Ich hatte in der 17 SSW einen vorzeitigen Blasensprung und schon die Behandlung wegen dem Blasensprung war die Hölle.
Allerdings hatte ich das Glück, dass mir ein Einzelzimmer zugeteilt wurde. Bei mir wurde die Geburt genauso eingeleitet wie bei Dir, allerdings wurde ich stundenlang nicht richtig untersucht und ich und mein "Ex-Mann" waren bei der Geburt unseres Sohnes alleine. Mein Mann hat Jonathan gesehen ich nicht, da ich durch extremen Blutverlust und die Schmerzen wie betäubt war.
Aber wir haben Jonathan nachdem er im OP abgenabelt wurde auch nicht mehr zu sehen bekommen und wir haben nur ein nicht wirklich schönes Bild von Ihm in einer Schale.
Ich habe mich damals auch in der Klinik beschwert und der Professor dort war fassungslos. Denn gerade er predigt seinen Ärzten, wie wichtig es für Mütter ist die Ihre Kinder verlieren, ein Andenken an Ihr Kind zu haben, ein Bild in dem es vielleicht in ein Tuch eingewickelt ist und auf dem man das Gesicht erkennen kann.
Wir hatten das Glück Jonathan im Grab seines Urgroßvaters beerdigen zu können. Dieser Platz ist etwas besonders für mich.
Auch habe die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen müssen und gelernt mit dem Schmerz zu leben und ihn auch in seine Schranken zu weisen. Die Gefühle und die Trauer, die ändern sich nicht, aber ich habe gelernt sie nur dann zuzulassen, wenn ich es will.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Hoffnung das Erlebte zu verarbeiten und die Unterstützung die Du in Deiner Umgebung dazu brauchst.
Ich habe diese Unterstützung nur von ganz besonderen/wenigen Freunden und meinen Eltern erfahren. Jonathan's Vater, mein "EX-MANN" hat mich dabei kläglich im Stich gelassen und ist nicht ohne Grund jetzt mein EX-Mann.
Liebe Grüße
Steffi mit Jonathan für immer im Herzen