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Das ist doch Menschen unwürdig...

ich musste gestern zur Ausschabung, da ich seit meinem Kaiserschnitt vor 10 Wochen dauerblutungen hatte. Da ich ziemliche angst davor hatte das meine Gebärmutter verletzt wird, ist meine Mutter mitgekommen. Das ganze wurde ambulant gemacht. Ich kam aber in ein 4 Bett-Zimmer wo schon zwei stationäre Patientinin lagen. Wegen meiner Angst redetet meine Mutter und ich über ganz andere Dinge. Die eine Frau weinte die ganze Zeit. Und als sie mit einer Schwester sprach bekam ich mit, dass sie in der 15. Woche schwanger war, und gleich ihr Baby tot zur Welt bringen würde-anscheinend hier im Zimmer. Sie fühlte sich von meiner Mutter und mir gestört. Die Schwester meinte jedoch im Moment ist es nicht Möglich ihr ein Einrel-Zimmer zugeben wie ihr bei der aufnahme versprochen wurde.
Ist es für die Frau nicht schlimm genug ihr totes Baby zur Welt zui bringen? Müssen da auch noch wild fremde Menschen zugucken? (Neben bei bemerkt stand mein Bett gegenüber von ihr. ich hätte ihr also genau zwischen die Beine gucken können wenn es so weit gewesen wäre...) Und ist es nicht schlimm genug das ich meine Tochter verloren habe?
Zum Glück wurde die Patientin dann doch auf sehr viel Drängen in ein Einzelzimmer gebracht.
Aber was ist das für eine Behandlung?
Als ich aus der Narkose aufwachte stand ein Mann an meinem Bettende guckte mich an und sagte:"oh ich sehe sie hatten einen Kaiserschnitt, wie geht es denn ihrem Kind?" daraufhin begann ich zu weinen. Als er fragte warum sagte ich das meine Tochter gestorben ist. Und er sagte:" das kann ich ja nicht wissen, dehalb brauchen sie ja nicht zu heulen!"

Haben die denn überhaupt keine ahnung wie es ist wenn das eigene Kind einen verlässt?
Ich bin so geschockt, ich dachte da ich nicht schwanger bin, wird es nicht so schwer die Ausschabung und alles drum rum...

Bisherige Antworten

Das ist doch Menschen unwürdig...

Hallo, das tut mir leid, wie es Dir dort ergangen ist und auch, dass die arme Frau hätte mit Euch in einem Zimmer das Kind entbinden müssen.
Sowas hab ich noch nie gehört, das muss ja ein dermassen schlechtes KKH sein.
Eine Bekannte, die ihr Baby verloren hatte (8. Monat-Not KS-Intensivstation) hatte auch so eine ähnliche ERfahrung gemacht, sie lag auf der Intensiv und das Baby war auch im Raum, der Vater auch und irgendein Pfleger oder Arzt (der anscheinend nicht wusste, dass das Baby tot war) sagte "oh wie süss" und der Vater daraufhin trotzig: "und wie tot"
Und am ersten TAg danach stellte man ihr das bAby im Bettchen ans Fussende des Bettes und ein Pfleger kam und deckte es vor ihren Augen zu, sie selbst war so schwach, hatte enorm viel Blut verloren.
Und wg. der Papiere musste sie durch die Mütter-Station, wo alle Frauen samt Säuglingen unterwegs waren, welch Horror, wenn man selbst grad zur Anmeldung muss, aber nicht weg. Lebendgeburt.
Die Mutter selbst aber mag das KKH, hatte dort auch ihre zwei anderen Söhne bekommen und fand das Team soweit nett, bis auf die zwei Pfleger/Ärzte von der Intensiv-Station, die wohl nicht wussten, dass die Frau gerade ihr BAby verloren hatte und dementsprechend unsensibel waren.
Ich wünsche Dir gute Besserung, viel Kraft damit umzugehen, dass es immer wieder Menschen mit dummen Kommentaren geben wird, die es nicht nachvollziehen können, wie es Dir ergeht.
LG

Das ist doch Menschen unwürdig...

Hallo Du,

ja, es ist manchmal unglaublich, wie unsensibel Menschen sein können. Ich bin mir zwar sicher, dass die Frau in Deinem Zimmer nicht aus "bösem Willen" dort liegen musste, aber in so einer Situation muss eben nicht nur "ein bissle" versucht werden, so etwas zu regeln, sondern es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden.

Der Mann, der Dich angesprochen hat, konnte vielleicht wirklich nicht wissen, dass Dein Kind tot ist. Die Frage an sich finde ich deshalb zwar höchst unglücklich, aber wirklich schlimm finde ich seine Antwort. Und zwar, obwohl ich die Leute aus heutiger Sicht wirklich in Schutz nehmen möchte. Diese Leute haben WIRKLICH keine Ahnung, wie es ist, wenn man sein Kind verliert... Ich denke, da kann sich auch niemand Unbetroffenes reinversetzen. Aber ein bisschen Feingefühl sollte man dennoch erwarten können...

Ich denke, es ist für das Personal zum Teil wirklich schwer, richtig zu reagieren - und sie sind nicht mal die, die "schuld" dran sind. Aber dann muss die Lehre halt mal in die Gänge kommen und es muss in der Ausbildung intensiv auf solche Extremsituationen eingegangen werden.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht!

Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 2 Jahre alt und Jonathan 7 Monate alt

Das ist doch Menschen unwürdig...

Es ist nicht nur bei Dir so im KH!
Als ich damals meinen Fynn in der 16. ssw verloren habe, zum Glück kam er zu Hause auf die Welt, mußte ich nach der Ausschabung in einem 3-Bett Zimmer liegen wo dann noch eine weitere Frau reingeschoben wurde. Ich fühlte mich wie abgeschoben, keiner fragte wie es mir geht oder ob ich z.B. noch mit dem KH-Pastor sprechen möchte - nichts! Auch um alles weitere mußten wir uns selbst kümmern, es wurde uns auch eiskalt gesagt das Fynn dem "Müll" zugefügt wird :-( . Wir haben ihn "gerettet" und ihn abholen lassen, jetzt hat er einen schönen ruhigen Platz bei vielen anderen Sternenkindern.
LG Savi
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