Beerdigung und Geschwisterkind?
ich hatte im Januar einen Spätabort und jetzt findet auf unserem Friedhof eine Sammelestattung statt.
Sollen wir unsere kleine Tochter(ist gerade 3 geworden) mitnehmen oder lieber nicht?
Sie weiß noch immer das da mal "ein Baby in Mamas Bauch" war.-nur inwieweit versteht sie diese Beerdigung-aber auf der anderen Seite habe ich das Gefühl das wir ihr etwas vorenthalten oder sie ausschließen, denn sie gehört ja auch dazu-wenn wir sie nicht mitnehemen.
Was meint ihr dazu ?
Liebe Grüße
Beerdigung und Geschwisterkind?
also ich muss dir sagen wenn die kleine erst 3 ist würde ich sie nicht mitnehmen. wäre sie 7 oder 8 würde ich sagen gut sie versteht es aber mit 3 bezweifle ich das sie das versteht was dort geschieht vor allem denke ich das sie nicht verstehn wird warum mama und papa da stehn und weinen.
von meinem mann der sohn 8 jahre(aus erster ehe) verstand es nicht wie das geht das ein baby geboren wird und trotzdem tot ist.
er weiss was es bedeutet aber er verstand diesen zusammenhang nicht.
ich würde mir das an deiner stelle überlegen ob ich die kleine mitnehme .
liebe traurige grüsse Tine
Beerdigung und Geschwisterkind?
Liebes Seelchen69,
bitte, nimm dein Töchterchen nicht mit zur Beerdigung.
Wir haben unseren Kai vor neun Monaten verloren und unseren Großen (damals 2 Jahre) während der Beisetzung bei seiner Tante gut untergebracht gewußt...
Es IST schon für mich ECHT SCHRECKLICH in die offene Grabstelle, mit dem Särglein darin, geblickt zu haben - ich möchte mir nicht vorstellen wie Marco so ein Erlebnis verdauen würde!
Ich gehe wohl mittlerweile ihm zu Kai ans Grab, zum Blumen gießen und gucken ob alles dort in Ordnung ist. Aber ich denke auch, dass ist gut und auch etwas ganz anderes...
Außerdem finde ich das auch für dich besser, da kannst du vor Ort ganz in dich hören und dich so verhalten wie dir danach ist.... ohne Rücksicht...
Haltung bewahren - das mußt du dann im Alltag noch oft genug...
Ich sende dir herzlich-verständige Grüße
und ein großes KRAFTPAKET
Elfriede, mit Marco an der Hand
und auch Sternenkind Kai ganz nah
Beerdigung und Geschwisterkind?
Also entgegen gesetzt zu der MEinung der Vorantworterinen. Ich würde sie mitnehmen! Unser Sohn war 3 Jahre und 2 Monate als Sara beerdigt wurde. Natürlich hat er nicht so ganz genau verstanden was genau da abgeht aber ich denke dass es für ihn und uns wichtig war ihn dabei zu haben. Er weiss jetzt einfach dass wir da zu dem Platz gehen an dem Saras Körper liegt. Und ich hatte nie den Eindruck dass es ihn störte oder verstörte uns so traurig zu sehen. Tobias hatte das meiner Meinung nach gebraucht um auch für sich einen Abschluss zu finden.
Das Einzige: Nimm Dir jemanden mit der sich zur Not um die Kleine kümmern kann.
Tobias musste beispielsweise ganz dringend aufs Klo als gerade die Trauerfeier angefangen hatte und da war ich froh dass ich ihn in guter Begleitung schicken konnte.
Jetzt freut er sich richtig wenn wir zum Friedhof fahren, liebt es bei der Grabpflege zu helfen, weil das auch für ihn ein Stück weit Grosser Bruder sein können ist. Wäre er nicht bei der Beerdigung dabei gewesen, wüsste ich nicht welchen Platz er seiner Trauer geben könnte.
LG und viel Kraft um das Erlebte zu verarbeiten
Michaela mit Sara im Herzen (*29.10.04 + 13.11.04)
Beerdigung und Geschwisterkind?
wenn Du meinst Deine kleine Maus schafft das, dann nimm sie mit, wenn du eher das Gefühl hast, sie ist mit Deiner Trauer überfordert lass sie bei Oma oder Freundin.
Ich hatte auch im Jannuar einen Spätabort und die Trauerfeier war Ende März, ich habe meinen Großen 4 Jahre alt zu Haus gelassen, und für mich war es besser so, ich bin fast zusammen gebrochen, weil Alles noch Mal hochkam, ich glaube das wäre für ihn nicht gut gewesen mich so zu sehen. Mein Sohn fragte zu diesem Zwitpunkt aber auch nicht mehr nach seinem Geschwisterchen. Selbst mein Mann konnte mich nicht begleiten, weil er davor so eine große Angst hatte.
Wenn Du sie mitnimmst, nimm jemanden mit, der sie betreuen kann, und der vielleicht ein bißchen mehr Abstand dazu hat, so daß sie mit dieser Person eine feste Stütze hat. Bei unserer Trauerfeier war eine Familie mit 3 Kindern 2 schon groß 7 und 8 Jahre alt geschätzt und ein kleiner etwa 3. Die Familie hatte für den kleinen eine Betreuungsperson mitgebracht, so daß als es dem kleinen zu viel wurde er ohne Probleme raus konnte.
Wenn Du Dich gegen die Teilnahme Deiner Kleinen entscheidest, kannst Du doch mit ihr am nächsten Tag zur Grabstelle gehen und ihr erklären, daß das Baby jetzt dort ein zu Hause hat oder wei auch immer du es benennen möchtest.
Liebe Grüße und viel Kraft für diesen schweren Gang
Elke
Beerdigung und Geschwisterkind?
ich denke, dass es für Eure Grosse wichtig ist zu wissen wo jetzt das Kleine aus Mamas Bauch ist. Nimm sie mit, aber nimm auch, wie ja schon eine Vorrednerin von mir gesagt hat, jemanden mit, der sich um sie kümmern kann. Mein Neffe war knapp drei als meine erste gestorben ist, und für ihn war ganz wichtig zu sehen, wo das Baby aus meinem Bauch jetzt ist. Er war zwar nicht mit zur Beerdigung, weil dann auch die beiden grösseren mitgewollt hätten, und das wollte meine Schwester nicht, aber wir waren dann später am Grab, und er hat das Gras da gestreichelt und erzählt auch jetzt immer mal wieder ganz unbefangen von Melanie, die ja so krank war und gestorben ist. Wenn ihr natürlich damit umgeht, dann wird eure Grosse keinen Schaden durch die Beerdigung nehmen sondern wissen, dass ihr halt traurig seid, dass das Baby nicht bei Euch sein darf. Ich sende Euch viel Kraft.
Tanja
Beerdigung und Geschwisterkind?
ich würde davon abraten,ein Geschwisterkind mit zur Beerdigung zu nehmen.
Als unsere Tochter(Totgeburt) vor vier Jahren beerdigt wurde,waren unsere Söhne 6 und 8 Jahre alt,sie begleiteten Uns zum Begräbnis und damit habe ich Ihnen viel zu viel zugemutet,was mir heute noch total leid tut.
Unser älterer Sohn bekam anschließend eine Gürtelrose und träumte sehr lange Zeit von diesem Erlebnis.Er weinte auch sehr häufig und war regelrecht verstört.
Nun war er ja schon ein paar Jahre älter als dein kleiner Sohn,jedoch denke ich,daß Kinder schon allein die Tatsache verstört,daß ihre Eltern hilflos und traurig sind und während der Beerdigung bitterlich weinen.
Dies bekommen schon ganz kleine Kinder mit,und den Grund kann man ihnen noch nicht mal plausibel erklären.
Ich würde es jedenfalls NIE wieder machen.
Liebe Grüße und Viel Kraft!
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