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Ein Mutmach-Posting

Hallo,
eigentlich bin ich hier eher zufällig beim Stöbern nach anderen Infos gelandet,
dachte mir aber, dass mir nach meinen Fehlgeburten etwas mehr Zuspruch gut getan hätte.......
vielleicht kann ich ja der einen oder anderen mit meinem Erlebten und Durchlebten etwas Mut machen:
schwanger wurde ich jeweils sehr schnell.........insgesamt war ich vier mal schwanger.
Das erste Mal 1996:als 24 jährige war es für mich die normalste und selbstverständlichste Sache der Welt, nach Absetzen der Pille sehr bald schwanger zu werden.
Dass dieser traumhaft schöne Zustand allerdings jäh enden würde-damit hatte ich nicht gerechnet(nie geraucht,nie getrunken,immer sportlich).
Schmierblutung in der 9.SSW, nach fälschlicher Aussage einer Ärztin, dass noch HA vorhanden sei, einen Tag später die traurige Nachricht:
missed abortion.... Ausschabung..........Trauer ohne Ende.
Nach einem halben Jahr hatten wir wieder den Mut, erneut zu üben:
mit dem Ergebnis, dass es noch im selben Zyklus klappte.
Unser Sohn Jonathan ist heute 9 Jahre alt und ein liebenswerter,hübscher,kerngesunder Junge ;-)))
2003 erst waren wir der Meinung, dass wir doch noch ein 2.Kind wollten:
es klappte im 2.Zyklus, das Glück schien perfekt.
Angst hatte ich zwar schon ein bisschen, aber nachdem Herzaktivität schon früh sichtbar war und ich mich richtig schwanger fühlte, schob ich die dunklen Gedanken gerne beiseite und genoss die ersten 11 Wochen.
In der 12.SSW abends um 23 Uhr:
plötzlich eine Sturzblutung als ich nochmals vom Bett aufstand,um auf Toilette zu gehen:
bei soviel Blut war mir klar, dass unser Kleines nicht mehr lebte.
Es war nur 2 Tage vor Weihnachten- ich war verzweifelt,traurig und zornig zugleich:
warum schon wieder wir?????!!!!!!!
Ich trauerte extremst, war zutiefst verzweifelt....gerade auch, weil ich mich schon in Sicherheit gewähnt hatte.....die kritischen Wochen waren ja quasi wirklich schon fast um gewesen.
Der Ultraschall in der Klinik bewies jedoch, dass sich das Kleine kurz nach dem ersten US wohl schon wieder völlig unbemerkt"verabschiedet" hatte...es war einfach nicht weiter gewachsen und auf dem Stand der 8.SSW.
Meinen Mann und mich schweisste diese Krise allerdings noch viel mehr zusammen als wir es ohnehin schon waren!
Aus meiner traurigen Lethargie heraus, fasste ich dann trotzig und mit dem Mut der Verzweiflung den Entschluss, dass ich nun "erst recht" noch ein Kind haben wollte.
Ich gestaltete schon mal unser Gästezimmer in ein wunderschönes Kinderzimmer um............mit ganz warmen Farben an den Wänden,weil sich unser Baby,das ganz sicher schon auf dem Weg zu uns war, dort geborgen fühlen sollte.
Nach der Ausschabung dauerte es etwas länger bis ich wieder die erste Periode hatte und schon genau im selben Zyklus,im Februar 2004 wurde ich mit unserer Tochter Helen schwanger.
Den positiven Schwangerschaftstest hielt ich am 17.3.2004 in meinen zitternden Händen:
mit der Freude kam auch die Verlustangst wieder,
die sich aber dieses Mal -Gott sei Dank!!!!!- als unbegründet erwies.
Sie erblickte im November desselben Jahres mit 3.800 g das Licht der Welt.Dazu muss ich sagen, dass mich der Hausarzt ,sowie der FA förmlich dazu drängten, zu Hause zu bleiben..............so bekam ich ein Beschäftigungsverbot und durfte zu Hause in Ruhe "brüten".
Es hat sich alles gelohnt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Die ganze Kraft und all die Nerven,die wir in unseren Kinderwunsch investiert haben,hat sich gelohnt:
Mit meinen Kindern bin ich/sind wir so glücklich und auch mit durch meine "Sternchen"-Erfahrung weiss ich, wie unendlich kostbar und wertvoll die beiden für mich/uns sind.
Allerdings wäre von der "Reihenfolge" in der nächsten Schwangerschaft wieder eine unglückliche "dran" und dieses Risiko möchten wir nicht mehr herausfordern.Hat etwas Abergläubisches an sich-
aber auch das gute Gefühl, nach vielen Strapazen und Prüfungen als Familie komplett zu sein.
Gebt die Hoffnung nach einer Fehlgeburt nicht auf!!!!!!!
Und noch ein Rat:
redet mit euren Partnern- immer und immer wieder!!!!
Schnell kann sich aus solch einer "Baby-Krise" auch noch eine "Paar-Krise" entwickeln, wenn ihr euch zurückzieht, statt eure Gefühle klarzumachen.
Nach der 2.FG hatte ich neben der psychischen Probleme auch noch stark unter den hormonellen Schwankungen gelitten-
ich war zeitweise ein richtiges Ekel und konnte mich selbst nicht mehr ausstehen.....
dass mein Mann mich dabei immer liebevoll begleitet und unterstützt hat, rechne ich ihm auch heute noch hoch an.
LG,Marion
Bisherige Antworten

Ein Danke-Posting für Mutmach-Posting

Liebe Marion,
dein Posting hat mich innerlich berührt. Vielen Dank für deine Geschichte.
Es steckt sehr viel Hoffnung, Angst, Geduld und Glück/Liebe in ihr.
Ich denke, daß sich viele gefreut haben.
Liebe Grüße
Nic29

Ein Bitte-Posting fürs Danke-Posting aufs Mutmach-Posting;)

Liebe Nic,
Bitteschön ,gerne geschehen!
Weisst du.....ich muss anscheinend auch jetzt noch meine "Geschichte" verarbeiten.....insofern tats auch mal wieder gut,mir das alles von der Seele zu schreiben-
denn es brennt schon noch des öfteren auf ihr.
Ich finde es wichtig, dass wir Frauen mehr zusammenhalten und uns Stütze sind-
auch in einem eher anonymen Rahmen wie dem Net.
In allem, was passiert, verbirgt sich auch ein Sinn:
und wenn meine schlechten,traurigen Erfahrungen den Sinn machen, durch die Gesamtsituation,bzw. das glückliche Ende, anderen Betroffenen Mut zu machen,
dann freue ich mich.
Ganz liebe Grüsse,
Marion
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