Angst und Bange
Ende April diesen Jahres hatte ich in der 7. ssw eine Fehlgeburt. Es ging mir danach sehr schlecht, obwohl ich tapfer weiter funktionierte. Das Baby war nicht "geplant", aber sehr erwünscht, und in dieser Zeit mein Leben sehr stressig, ich fürchte, ich habe nicht gut genug auf uns aufgepasst und fühle mich nach wie vor schuldig - auch wenn jeder gleich vorbeugend etwas anderes sagt, das Gefühl bleibt.
Die Umstände der FG sind immer noch so belastend, dass ich's gar nicht aufschreiben möchte und letztlich bin ich damit immer allein geblieben, die vielen gutgemeinten Gesprächsangebote konnte ich nicht annehmen, eigentlich zu niemandem ehrlich sagen, wie schlecht es mir ging, von mancher Seite wurde mir signalisiert, ich würde "übertreiben" - vielleicht ist das auch so, ich weiss es nicht sicher. Es bewegt mich sehr, was ich hier von Euch lese, ich erkenne mich wieder.
Auch ich sah (sehe) überall Schwangere, Babies ... und spüre fast immer sofort wieder diese kalte, dumpfe Leere im Bauch, die mich an mein "Unglück" (und meine Schuld) erinnert... und wenn ich dann erkenne, dass ich die "Glücklichen" neidisch anschaue, befällt mich deswegen auch noch ein schlechtes Gewissen... was bin ich doch für eine Egoistin! Seit einigen Wochen ist eine Mitarbeiterin im Team besonders vorbildlich schwanger und täglich erlebe ich nun, wie es hätte sein können/sollen...
Ich habe mir in meinem Garten eine superkitschige kleine, weisse Engelsfigur, wie man sie auf alten Friedhöfen findet, "versteckt" - ein kleiner Trost.
Und nun habe ich gestern bemerkt, dass ich wieder schwanger bin. Noch ganz früh, gerade eben so. Und mir ist Angst und Bange... ich wünschte, ich würde das nicht fühlen können und hätte mich mit einem Test beherrschen können... ich würde gern mit jemandem darüber reden... aber ich habe niemanden, mit dem ich darüber sprechen will, deswegen bin ich hier.
LG,
Sonja
Angst und Bange
erst einmal willkommen hier :-)
Das tut mir sehr leid, dass du so leidest. Mir geht es ein wenig ähnlich, ich bin auch wieder frisch schwanger (war noch gar nicht richtig beim Arzt bin bei 5+5) und natürlich habe ich auch noch ein wenig Angst, dass es wieder schief geht. Man ist in seiner Freude ein wenig gehemmt, stimmts?
Meine Fehlgeburt war so in der 8/9. Woche (hat ziemlich lange gedauert, bis es dann tatsächlich abging, aber ich wollte unbedingt einen natürlichen Vorgang). Das war letzten Winter um diese Zeit.
Aber irgendwie hatte ich trotzdem von Anfang an das Gefühl,dass dieses Mal alles ok ist, vielleicht kann ich dir von meinem Optimismus ein wenig abgeben? Da ich ja noch nciht richtig beim Arzt war, kann ich ja eigentlich noch garnichts sagen, aber zumindest die Blutwerte deuten bei mir auf nichts Negatives hin (HCG und Progesteronwert).
Klar hast du jetzt erst einmal bange Wochen vor dir, aber von Tag zu Tag wirst du dich mehr an den Gedanken gewöhnen, dass du bald ein Baby bekommst - und dich drauf freuen :-)
Alles Gute erst einmal :-)
Anja
Angst und Bange
Danke für Deine aufmunternden Worte, die kann ich gut gebrauchen. Ich habe mich auch gegen die AS gewehrt, bin lieber täglich zur Blutentnahme 30km weit gefahren, bis der Wert bei 0 war.
Ich hoffe so sehr, dass diesmal alles gut geht. Habe noch niemandem etwas davon erzählt und möchte es auch lieber noch ein wenig für mich behalten. Ich habe ein 7jähriges wunderbares Töchterlein, sie wünscht sich so sehr ein Geschwisterkind... und mein Mann wäre auch wieder furchtbar enttäuscht, deswegen warte ich noch. Werde aber diesmal schon früh einen Termin beim FA ausmachen, am besten gleich morgen.
Nochmal Danke und Dir natürlich auch alles Gute!
LG,
Sonja
Angst und Bange
dass du deiner Tochter noch nichts sagst, verstehe ich - aber deinem Mann? Das erstaunt mich doch. Solche Situationen (gerade solche!) sollte man doch zusammen durchstehen, oder?
Gerade mit ihm könntest du doch am besten über deine (und seine) Ängste sprechen.
Hm...
Schöne Grüße
Anja
Angst und Bange
seltsamerweise habe ich nach den Erfahrungen aus dem April das Gefühl, dass er mir nicht helfen kann. Seine Hoffnung löst bei mir den Druck aus, ihn nicht zu enttäuschen und wenn ich eins jetzt nicht gebrauchen kann, dann ist es Druck.
Wenn ich richtig gerechnet habe, dann bin ich heute 5+5, ich kaufe regelmässig Schwangerschaftstests, es beruhigt mich, dass sie immer schneller anzeigen, denke mir dann, das HCG steigt wohl. Ansonsten hab' ich die übliche Geruchsempfindlichkeit, übel ist mir auch ein wenig. Vorgestern hatte ich Bauchschmerzen und dachte schon, es wäre wieder vorbei... aber es hält sich tapfer. Irgendwie ist das Gefühl schon ein anderes, als beim letzten Mal, insgesamt bin ich auch ruhiger. Nehme Magnesium, vielleicht war ein Mangel im April auch mit ein Auslöser für die Fehlgeburt... ich hatte zu dieser Zeit nachts oft Wadenkrämpfe. ... und natürlich Folsäure etc. und messe fleissig Blutdruck und Puls. Der Puls ist immer ein wenig erhöht, zwischen 80 und 90, aber das ist wohl normal so.
Ich habe noch nicht entschieden, wann der richtige Moment ist, zum Arzt zu gehen. Falls ich meine "Bescheinigung" bekäme, müsste ich es dem Arbeitgeber mitteilen... und dann wüsste es sofort die ganze Belegschaft, da der Dienstplan umgestellt werden muss. :-/
Wie geht es Dir eigentlich? Ich weiss gar nichts über Dich. Erzähl' doch mal.
LG,
Sonja
Angst und Bange
als erstes lös dich von dem gedanken der SCHULD ! wenn du nicht mutwillig die treppe runterfallen bist oder sonstigen mist gebaut hast, dann war es schicksal oder es sollte halt so sein! dass du so schnell wieder ss bist ist doch ein gutes zeichen! geht so gut es geht hoffnungsvoll ran! wenn die 7 wochen rum sind gehts dir sicher besser!
glg steffi mit schon 2 ** und zwei jungs jetzt bei 8+1
Angst und Bange
Danke für Deine Antwort. Das mit der Schuld sehe ich (vernünftig) auch so - aber ich fühle das leider ganz anders. Ich hab' damals schwere Gartenarbeit gemacht, einen Kicker-Tisch rumgeschleppt, Überstunden ohne Ende gemacht, meinem Arbeitgeber nichts mitgeteilt, aus Angst, in meiner Leitungsfunktion sofort wieder entmündigt zu werden (wie beim ersten Kind) - und mich schliesslich an der Arbeit einem extremen Stress aussetzen lassen... dabei hätte ich mich sehr wohl wehren können... und hab' immer gedacht, das halte ich aus, es ist ja nicht mehr für lange... funktioniert, bis nichts mehr funktionierte. :-( Da muss ich mir schon gewisse Vorwürfe machen - aber ich denke auch, ich habe etwas daraus gelernt.
LG,
Sonja (habe eine 7jährige Tochter, die sich ganz dringend ein Geschwisterkind wünscht ;-))
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