Heute ist so ein Sch...morgen
Ich muß es jetzt irgendwo loswerden. Und da sonst keiner mehr dafür da ist, müßt Ihr eben darunter leiden ...
Gestern Nachmittag ist meine kleine Große mit meinem Paps weggefahren - 10 Tage Urlaub in Cuxhaven. Christin hat Schule und bleibt daher natürlich hier.
Miriam ist in letzter Zeit zwar sehr anstrengend, aber jetzt wo sie weg ist fehlt sie mir so sehr. Christin geht alleine zur Schule, das heißt, ich bin heute morgen noch nicht einmal aus dem Haus gegangen. Und wenn nichts anliegt, werde ich es auch den Rest des Tages nicht tun, da ich Miriam ja nicht vom KiGa abholen muß.
Mein Göga ist für mich derzeit ... hm, ich weiß auch nicht, wie ich es beschreiben soll ... also seit Wochen beschränken sich unsere Berührungen auf 'Tschüß' und 'Hallo'-Knutscher (wenn überhaupt!). Villeicht mal zwischendurch im Vorbeigehen ein liebevoll wohlwollendes Tätscheln. Könnte aber auch sein, daß er eigentlich den Hund gemeint hat. Ach nein, der wird ja deutlich mehr geknuddelt.
Morgens springt er im Eiltempo aus dem Bett, abends ist er immer erst weit nach mir dort. Und wenn er tatsächlich mal zur gleichen Zeit drinliegt, rollt er sich in seine Decke ein und ist weit weg.
Anfangs habe ich ja noch versucht, mal diese Festung zu durchdringen, indem ich näher rangerückt bin oder versucht habe, wenigstens einen Fuß rüberzuschieben. Bestenfalls habe ich ein Knurren bekommen, weil ich Luftlöcher in seine Höhle gemacht habe.
Neulich habe ich mich extra weit in die Mitte gelegt und meine Decke nach hinten hin offen gelassen (also mich nicht drin eingewickelt); er hätte also problemlos zu mir heranrutschen können. Nein, er hat mich liebevoll energisch auf meine Seite geschoben mit dem Kommentar 'ist ja nett, wenn du so weit in der Mitte liegst, aber ich brauche auch noch Platz'. Und da soll ich dann noch etwas sagen?
Ich habe ihm mal gesagt, daß ich nicht um seine Liebe und seine Zuneigung bettele. Das ist noch immer so. Ich werde nicht auf ihn zugehen und ihn darum bitten, sich mal an mich anzukuscheln.
Als ich noch nicht schwanger war, war es öfter mal so (aus Ehe-Krise-Gründen), daß wir längere Zeit keinen Sex hatten. Wenn er sich denn dann mal angekuschelt hat, wollte er auch Sex. Wenn ich zwar mit dem Kuscheln einverstanden war, aber mehr nicht, hat er sich binnen kürzester Zeit wieder umgedreht und eingerollt.
Logische Assoziation für mich 'Nähe zu mir ist nur lohnend, wenn es mit Testosteronabbau kombiniert wird' Danke auch. Da fühle ich mich gleich viel besser.
Seit der Schwangerschaft ist sogar das immer weniger geworden. Jaha, ich war die ersten Monate extremst gereizt. Und? Das war ich bei den letzten drei auch. Und es ist wieder vorbeigegangen. Aber gerade WEIL er es kennt, dürfte er doch wohl mal mehr Verständnis zeigen, oder?
Ok, hinzu kommt, daß wir im März ein Gespräch hatten, was "Ehe weiterführen - Ja oder Nein" zum Inhalt hatte. Ich habe mich entschieden zu bleiben. Acht Wochen später war ich schwanger. Das war für mich ein Zeichen vom Universum, das es die richtige Entscheidung war. Jetzt aber mal rein egoistisch betrachtet (und nur vom Bauch heraus) ... ich bin geblieben, ist doch nett von mir, daß ich zwei Freunde dafür aus meinem Leben gestrichen habe (gut, der eine hat sich doch nicht als Freund erwiesen und die andere hat sich recht schnell wieder anderweitig getröstet und will zu mir auch wohl nicht wirklich mehr Kontakt haben), die mir vorher an Nähe - körperlich und geistig - alles gegeben haben, was mir in meiner Ehe fehlte. Dann erwarte ich verd... nochmal aber auch, daß ich dafür zumindest ein Minimum an Nähe dann von meinem Mann bekomme. Da habe ich ja zu Zeiten des Streitens und der Fast-Trennung noch mehr bekommen, als jetzt. Und es liegt nicht nur an mir!
Ich habe am Anfang dieser 'es wird immer weniger' immer wieder versucht, auf ihn zuzugehen. Wenn er allerdings durch massiven Testosteronüberschuß Tag für Tag schlechte bis unerträgliche Laune verbreitet, dann habe ich auch irgendwann keine Lust mehr DANN noch auf ihn zuzugehen. Irgendwann ist auch bei mir mal Schluß. Und wie bereits gesagt: ich bettele nicht.
Ich gehe ja auch nicht zu ungewöhnlichen Zeiten ins Bett. Nach dem Spielfilm oder der zweiten Serie ist seit Jahren meine Zeit. Um halb elf ins Bett zu gehen halte ich nicht für besonders ungewöhnlich. Und ich schlafe auch nicht binnen Sekunden ein, wenn er also mit ein paar Minuten 'Verspätung' käme, würde ich das durchaus noch mitbekommen.
Aber er unterhält sich ja lieber den ganzen Abend mit Leuten im Internet. Geht in seinem Onlinespiel auf DP und ist bestens gelaunt, wenn er mit seiner Gruppe am Scherzen ist.
Ich frage mich echt, warum ich überhaupt noch hier bin. Zum Putzen, Kochen, Einkaufen, Büroarbeiten und dafür zu sorgen, daß die Kinder funktionieren.
Jetzt kam heute morgen auch noch dieses blöde Lied von Unheilig - geboren um zu leben. Ich hasse dieses Lied, weil es mich immer so sehr daran erinnert, daß mein Frederique nur so wenig Zeit hier hatte. Ich vermisse ihn so sehr. Und jetzt in der Schwangerschaft noch mehr. Gut, ich bin ja froh, daß es ein Mädchen ist. Einen Jungen hätte ich psychisch nur schwer verkraftet. Vor allem auch durch die Reaktionen der Umgebung. (Ich hatte neulich darüber geschrieben)
Also kam heute morgen alles zusammen. Ich bin in Gedanken bei Miriam, die bis Ende nächster Woche weg ist. Christin ist schon so groß, daß sie alleine den Schulweg geht und braucht mich dafür nimmer. Die Hormone verstärken die Sehnsucht nach Frederique. Die Nähe, die ich gerne hätte, wird von niemandem aufgefangen (Kinderkuscheln zählt nicht, da ich dann Kraft gebe und sie nicht noch von den Kindern nehme). Dann so eine unsinnige Diskussion mit meinem Mann, weil er das 'nicht gut findet', daß dieses WE für beide Tage für Christin etwas ansteht. ("Die Kinder machen so viel (Quark, machen sie gar nicht!) und kommen in ihrer Freizeit gar nicht mehr richtig zum Ausspannen und zum Besinnen" (Blödsinn! Ich achte auf genug Ruhe und die beiden Sachen machen ihr einen Riesenspaß und sie will da so gerne hin. Außerdem erleben Kinder das anders UND Christin erkennt sehr gut, wenn ihr etwas zuviel wird und sagt es dann auch)).
Das Alles war einfach zuviel und ich habe jetzt den halben Morgen nur geheult. Selbst beim Schreiben kullern die Tränen immer wieder.
Obwohl ich sagen muß, daß es mir jetzt, wo alles raus ist, schon deutlich besser geht.
Danke, daß Ihr hier seid
... Und bevor irgendjemand den Vorschlag macht, ich solle doch mit ihm reden und ihm darlegen, wie ich das derzeit empfinde ... Nein! Mache ich nicht! Sehe ich nicht ein. Bin beleidigt und resigniert. So.
VG Frauke