Hallo,

erst ein mal: Die Stillfrequenz deines Sohnes ist völlig normal! Still am besten weiter ganz nach Bedarf!

Wenn du den Eindruck hast, er bekäme zu wenig fette Hintermilch, dann still ihn lieber nur an einer Brust pro "Mahlzeit". So bekommt er auf jeden Fall die Hintermilch - egal, wie lange er stillt.

Deine Brüste passen sich an sein Trinkverhalten an, d.h. der Übergang von Vorder- zu Hintermilch ist nicht immer gleich.

Wenn er damit aber nicht zufrieden ist und die zweite Seite verlangt, dann still weiter im Wechsel. Das stimmt dann schon! ;-)

Dass er beim Stillen einschläft, ist auch normal. Das ändert sich in den nächsten Wochen von allein.

LG, Sonne

Hallo Sonne,

vielen Dank für Deine Antwort.

Bekommt er denn in den 5-10 min die er an einer Brust trinkt ausreichend? Ich dachte immer wenn ich ihn motivieren könnte pro Seite länger zu trinken würden sich auch die Zeit zwischen den Mahlzeiten verlängern, was besonders nachts schon gut wäre.....

Wenn er nicht einschläft an der einen Brust, dann wird er nach den besagten 5-10 min intensiv trinken richtig quängelig an der Brust, sprich ständig abdocken neu andocken und weinen, auch wildes Kopf hin- und herwerfen ist möglich. Wenn ich dann versuche ihn aufstossen zu lassen kommt aber nichts. An der anderen Brust trinkt er dann ganz gierig weiter, als wenn die erste "leer" gewesen wäre, allerdings nur für kurze Zeit. Wenn er einschläft ist es häufig so, dass er nach wenigen Minuten dösen dann wieder wach wird und schmatzt als hätte er noch Hunger, aber an der Brust ist er dann wieder quängelig und trinkt nicht richtig, sondern dockt halt nur an und ab.

Du denkst also das reguliert sich alles von selbst, wenn ich einfach so weiter stille wie er es möchte?

vielen Dank und viele Grüsse

Anja

Hallo Anja,

ja genau: Es reguliert sich alles von allein.

Das Stillverhalten ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich und ändert sich auch oft.

Ein gesundes Kind stillt so, wie es das braucht. Da kann man ganz getrost und entspannt nach Bedarf stillen.

In einen Babymagen passt nicht viel hinein. 50-80 ml sind anfangs eine ordentliche Portion. Dementsprechend oft stillt ein Baby dann auch, (von mehrmals die Stunde bis alle paar Stunden ist da fast alles normal)

Flaschenkinder trinken mehr, weil der Magen durch den schnellen, einfachen Milchfluss schneller voll wird, als das Saugbedürfnis befriedigt ist.

So wird der Magen massiv überdehnt, Verdauung und Stoffwechsel schon ziemlich strapaziert - das ist nicht gesund. Auch nicht der unnatürlich lange Schlaf, der daraus resultieren kann.

Wenn du dazu etwas lesen magst, kann ich dir die Artikel von Katherine Dettwyler empfehlen (Link findest du in meinem Profil ->uebersstillen).

LG, Sonne

Ps: Babys befriedigen an der Brust auch ihr Bedürfnis nach Nähe - wenn man ein Tragetuch oder eine (vernünftige!) Tragehilfe benutzt bzw. sein Baby viel bei sich hat, kommt man seinem Kind da schon mal entgegen und kann, wenn nötig, das "Kuschel-Stillen" etwas reduzieren (bitte nicht ganz! ;-) , Stillen ist für Babys weit mehr als nur Nahrungsaufnahme und sollte daher nicht allein darauf reduziert werden).