Zytomegalie und Stillen
unsere Tochter wurde bei 32+4 mit einem Gewicht von 1985 g geboren. Das war vor 2 Wochen und 2 Tagen, somit wären wir heute bei 34+6. Jetzt wurde mir heute in der Kinderklinik gesagt, dass mein CMV-Wert so sei, dass man davon ausgehen könne, dass ich aktuell eine solche Infektion durchmache. Vor 14 Tagen hatte man auch schon diesen grenzwertigen WErt und daher wurde er nochmal kontrolliert.
Jetzt sollen wir plötzlich besondere Hygiene-Maßnahmen durchführen, das Kind nur noch mit Handschuhen anfassen, keinen Hautkontakt etc. und ich darf sie nicht anlegen (mir wurde die letzten Tage immer wieder gesagt, dass ich sie bald mal anlegen könne). Mir wurde heute gesagt "die nächsten 14 Tage wird das nichts".....das frustriert mich sehr, gerade auch weil ich Angst habe, dass es dann mit dem Stillen gar nicht mehr klappen wird.....
Im Internet habe ich nun recherchiert, dass man ab der vollendeten 34 Schwangerschaftswoche die Kinder durchaus stillen könne, weil der Virus dann keine Schäden mehr verursacht beim Baby.
Können Sie mir weiterhelfen? Darf ich Helene stillen? Wenn ja, wie kann ich das bei den Schwestern dort durchsetzen?
Viele Grüße
Britta
Zytomegalie und Stillen
kann Dir weiter nichts zu Deinem Problem sagen, aber besorg Dir auf alle Fälle eine Milchpumpe, pump ab, damit Du auf jeden Fall Milch hast, wenn Du dann stillen darfst. Ich würde sicherheitshalber alle drei Stunden an jeder Seite 10 min pumpen und lass Dich nicht verunsichern, wenn anfangs nichts oder kaum was kommt! Mit Geduld bekommst Du das hin!
Die Milchpumpe kann Dir Deine Gyn verschreiben, bezahlt die Krankenkasse. Achte darauf, dass es eine 2-Phasen-Pumpe ist, damit geht es besser. Hoffe, dass die Dinger so hießen ...
Frau Grein und Sonne werden sicherlich noch bessere Infos geben können.
Grüße von Einzigartig
Zytomegalie und Stillen
ich pumpe schon seit der Geburt ab. Bin mittlerweile schon bei 80-100 ml angelangt pro Abpumpen (ich pumpe insgesamt 30 Minuten, wechsel immer nach 5 Minuten die Seite, das klappt prima). Helene bekommt ja auch schon die Muttermilch, diese wird allerdings derzeit vorher eingefroren, um die CMV-Viren abzutöten...
LG Britta
Zytomegalie und Stillen
Das ist ja erst mal prima, dann hast Du schon ein paar Probleme weniger ...
Ich hoffe, Du bekommst noch eine Antwort auf Deine eigentliche Frage!
Grüße von Einzigartig
Zytomegalie und Stillen
Das ist wieder so ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Über die Muttermilch kann der Virus übertragen werden.
Mir ist ein Referat aus dem Robert Koch Institut bekannt. Und das beinhaltet das Folgende
Um vorhandene Zytomegalie-Viren in der Muttermilch wirksam abzutöten, sei das 30-minütige Pasteurisieren bei 62,5° Celsius erforderlich, also eine stärkere Erwärmung als sonst üblich. Das Einfrieren der Milch töte die Viren dagegen nicht sicher ab, sondern reduziere sie nur. Die Gefahr der Krankheitsübertragung durch die Muttermilch sei nur bei sehr kleinen Kindern mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm gegeben, bei gesunden Neugeborenen habe die Zytomegalie keine Krankheitsbedeutung. Daher laute die Empfehlung, die Muttermilch für Kinder, die vor der 34. Schwangerschaftswoche geboren würden zu pasteurisieren, nach diesem Zeitpunkt nicht mehr. Diese Grenze sei allerdings willkürlich gezogen und nicht evidenzbasiert. (heißt keine Studien)
Sobald Frühgeborene selbst trinken könnten, brauche die Muttermilch nicht mehr pasteurisiert zu werden. Es gäbe bei aller Vorsicht die gute Nachricht, dass bei Langzeitbeobachtungen kleiner Frühgeborener keine Schäden festgestellt worden seien, die auf die Zytomegalie-Infektion zurückzuführen seien.
Dr. Walter H. Haas , Leiter des Fachgebiets "Respiratorische Erkrankungen und Impfprävention" der Abteilung für Infektionsepidemiologie am Robert Koch-Institut in Berlin
Ob Sie das KH dazu bringen können, sich evtl. dort schlau zu machen, wäre die nächste Frage.
Leider bin ich auch überfragt, was die Grenze von zwei Wochen angeht.
Zytomegalie und Stillen
Hallo Britta,
die Info, dass Frühgeborene ab der vollendeten 34. Woche gestillt werden können, kenne ich auch so.
Allerdings handhaben die Kliniken das unterschiedlich - manche sind da lieber vorsichtig.
Wie sieht es denn jetzt bei euch aus?
Da du eine Menge abpumpen kannst (bis dein Baby 80-100 ml auf einmal trinken kann, dauert es noch eine ganze Weile), sieht es bei euch doch sehr gut aus. Da macht eine Woche mehr oder weniger Warten nicht den riesen Unterschied.
Nimm dir viel Zeit zum Känguruhen und Stillen. Wenn es Probleme gibt, such dir schnell eine Lakations- oder Stillberaterin (falls in der Klinik keine ist).
Für den Start ist es vielleicht hilfreich, die Brust "anzupumpen", d.h. den Milchspendereflex auszulösen und dein Baby erst dann anzulegen. So muss es sich nicht so sehr anstrengen, damit überhaupt Milch fließt, sondern kann gleich trinken.
Sollte auch das nicht klappen, kann evtl. ein Brusternährungsset helfen.
LG, Sonne
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