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Sie schreit beim stillen

Hallo,

meine Tochter ist jetzt 3,5 Monate alt. Sie wird voll gestillt, nimmt auch keine Flasche, jetzt seit einer Woche gelegentlich den Schnuller.

Sie war ein begeistertes Stillbaby, aber seit zwei Tagen geht sie schlecht an die Brust, wenn dann trinkt sie kurz, dockt ab, schreit wie am Spieß, bis ich sie wieder dran hab und so geht das weiter.

Ich weiß nicht was ich machen soll? Dachte sie hat Blähungen, hab Saabtropfen gegeben, aber das wars auch nicht.

Sie schreit sich dann so in Rage, das man sie kaum beruhigen kann.

Bitte wer kann mir helfen.

LG Agnes mit Felicitas heute 14 Woche und 2 Tage

Bisherige Antworten

Sie schreit beim stillen

Das ist möglicherweise ein Stillstreik. Vom Alter her würde es passen.

Ein besonderes Kapitel bildet die schwierige "3-Monats-Phase" (die bei vielen Kindern später auftritt als die Bezeichnung vermuten lässt), die sehr anschaulich in der Fachpublikation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Stillen und Muttermilchernährung", Ausgabe 2001, S. 67 beschrieben wird:

"Die meisten Frauen berichteten von Blähungen in dieser Zeit, in der das Kind gerade beim Stillen untröstlich zu weinen anfängt - die "Brust-Schimpf-Phase", wie es die Psychoanalytikerin Melanie Klein nennt. Frauen, die sich damit befasst hatten, empfanden deren Erklärungsmodell besonders entlastend:

Das Kind trinkt, setzt ab, weint wütend, will nicht trinken.

Statt in Schweißausbrüche, Ratlosigkeit und Wut zu verfallen, regt das Klein'sche Modell zum Verständnis dessen an, dass das Kind nach drei Monaten zu "begreifen" beginnt, dass es nicht mehr eins mit der Mutter ist, sondern die Brust etwas ist, was nicht zu ihm, sondern zur Mutter gehört.

Sie kann den Milchquell geben oder entziehen. Diese traurige Entdeckung setzt das Baby durch das "Anschimpfen" der Brust - wie eine erste Pubertät - selbst in Szene, und auf diese Weise übt es die erste Eigenständigkeit ein. Frauen, die diese Situation - das Kind ist hungrig, trinkt, setzt ab, schreit wütend los, lehnt die erneut angebotene Brust ab - nach diesem Denkansatz verstehen, schaffen es leichter weiterzustillen.

Denn sie verarbeiten das abweisende Gebrüll und Verhalten nicht als Kritik an Milch, Menge, Nippel, Brust, Halteposition oder Stillsituation, sondern als einen ersten Schritt auf dem Weg, das eigene Selbst zu entdecken. Wenn die Mutter in dieser 3-Monats-Phase jedoch zusätzlich einem besonderen Druck vom Partner ausgesetzt ist, bildet diese Zeit oft den Grund, das Stillen aufzugeben nach dem Motto: "Die Milch hat nicht mehr gereicht. Das Kind hat ja nur noch geweint.“

Quelle: stillclub.org

Sie schreit beim stillen

Hallo Agnes,

vielleicht ist auch schlicht der Schnuller schuld. Lass ihn mal probeweise für mind. eine Woche weg.

Manche Kinder sind da etwas anfällig, andere haben mit dem Wechsel zwischen den verschiedenen Saugmöglichkeiten/-techniken wiederum keinerlei Probleme. Das ist ganz unterschiedlich.

Vielleicht bekommt sie aber auch Zähne oder hat Halsschmerzen o.ä.

Wenn du jetzt dran bleibst und nicht mit Zufüttern anfängst, sollte das keine lange Phase sein. Kein Kind verweigert ohne Grund und auf Dauer die Brust. Meist sind die Stillstreiks nach ein paar Tagen vorbei; es kann auch mal zwei Wochen dauern. Grund zur Sorge besteht aber meist nicht.

Sollte sie allerdings kaum mehr pinkeln, apathisch wirken o.ä., sollte sie natürlich zum Kinderarzt. Dann wäre evtl. auch eine Stillexpertin vor Ort gefragt.

Stillt deine Kleine im (Halb)Schlaf? Oder wenn du mit ihr herumgehst?

LG, Sonne

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