Brustverweigerung
mein Sohn ist nun 21 Wochen alt und will seit 6 Tagen nicht mehr an der Brust trinken. Er schreit und bäumt sich weg. Ich war mit ihm beim Arzt, aber der meinte es wäre alles ok. Ich kann ihn nur im Halbschlaf stillen, bin langsam sehr niedergeschlagen, weil mich diese Situation sehr belastet. Ich weiss, dass wohl irgendwas verkehrt ist, sonst würde er ja trinken aber niemand kann mir sagen was es ist. Wir hatten vor 4 Wochen auch so eine Phase, die war nicht ganz so schlimm und nach ca. einer Woche vorbei. Damals hat er in der Woche nicht zugenommen.
Meine größte Sorge ist, dass er nicht zunimmt oder sogar abnimmt. Gestern sind wir nicht auf 5 nasse Windeln gekommen. Die Flasche verweigert er. Seit heute Nacht merke ich, dass auch weniger Milch da ist. Er schluckt nur am Anfang und dann saugt er, aber es kommt nichts mehr. Das geht doch nicht so weiter, ich bin sehr traurig und weiss mir keinen Rat. So ist Stillen schrecklich, und das soll es doch nicht sein?!
Jetzt mit Beikost anzufangen ist auch keine Lösung oder ?
Danke für Ihre Hilfe.
Brustverweigerung
Hallo Miriam
hilft es dir, zu wissen, dass das nicht weiter wild ist, häufig vorkommt und du dich deswegen nicht schlecht fühlen musst?
Es ist tatsächlich schwer zu sagen, was da nun nicht stimmt. Aber meist sind es eben nur Phasen und meist steckt etwas harmloses dahinter wie Zahnen, Entwicklungsschübe etc.
Also nichts, was man als Mutter "falsch" macht oder für das Kind bedrohlich wäre.
Beikost und Flasche wären tatsächlich keine Lösung. Die Lösung kommt von allein.
Still nach Bedarf - und wenn tagsüber kein Bedarf ist, dann überbrück die Zeit halt mit Stillen zum/beim Schlafen (schläft er nachts bei dir?).
Vielleicht stillt er auch, wenn ihr mit viel Hautkontakt stillt bzw. kuschelt. Ein gemeinsames Bad kann auch helfen. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Setz euch nicht unter Druck!
Wenn er mal weniger nasse Windeln hat, ist das auch noch nicht gleich wild, solange er fit ist dabei.
Und die Gewichtszunahme kannst du auch erst mal ignorieren. In dem Alter muss die nicht mehr kontinuierlich sein, darf auch mal stagnieren, dafür geht es dann auch mitunter sprunghaft aufwärts.
LG, Sonne
Brustverweigerung
erstmal Danke für deine aufmunternden Worte-manchmal reicht das schon aus um wieder auf den Teppich zu kommen. Das schlimmst ist einfach die Sorge, dass er nicht ausreichend versorgt ist und das ich etwas falsch mache. Wobei ich auch merke, dass ich jeden Tag weniger Nerven habe-und er das natürlich auch mitbekommt. Ich hoffe sehr, dass sich das wieder einspielt mit uns beiden..
Ab wann muss ich mir den wegen des Gewichtes Gedanken machen ? Er ist sowieso eher dünn ( bei Geburt 48 cm 2950 g - jetzt ca. 65 cm und 6680 g ). Mir setzt zzt. auch mein Umfeld zu. Das fängt an mit: "Vielleicht will er endlich mal was anderes essen.." , "Er stillt sich halt ab..." und "mit Flasche wäre da schon mehr dran". Das lässt einen ganz schön mürbe werden.
Welchen Zeitpunkt würdest du für die Einführung der Beikost empfehlen ? Wäre das jetzt, abgesehen von der momentanen Situation, wirklich noch zu früh ?
Nochmal Danke, du hast mir schon mal geholfen :-)
Brustverweigerung
Manche Kinder sind genetisch bedingt einfach dünn - das ist völlig ok und muss nicht geändert werden, mästen ist schließlich auch nicht gesund. ;-)
Dein Kleiner liegt zwar unterhalb der Mittellinie, ist aber nicht zu dünn.
So lange du nach Bedarf stillst, holt er sich, was er braucht.
Mit Beikost darf das Kind allein anfangen. Man muss es nicht füttern, nur weil es ein bestimmtes Alter erreicht hat oder weil es weniger wiegt als das Durchschnittskind.
Die meisten Kinder interessieren sich irgendwann im zweiten Lebenshalbjahr für´s Essen. Sie sitzen dann mit am Tisch, greifen nach Essbarem und stecken es sich in den Mund bzw. lassen es sich in den Mund stecken. Ein wenig davon wird vielleicht gegessen, 1-3 Löffelchen voll hier und da.
Dass sie "richtig" essen (zu allen Mahlzeiten und so, dass es richtig satt macht), kommt meist erst im zweiten Lebensjahr.
Von daher: DEN richtigen Zeitpunkt für den Essens-Start kann man nicht festlegen, der ist bei jedem Kind anders.
Schau einfach mal, was sich bei euch ergibt. So lange er fit ist, bekommt er genug.
Beikost hätte auch erstmal weniger Kalorien und bringt einen unreifen Darm doch oft durcheinander - so werden dann Nährstoffe aus Beikost und Muttermilch insg. schlechter verwertet.
LG, Sonne
Ps: Dir würde ich auch gern das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Carlos Gonzalez empfehlen. Das informiert, entspannt und erheitert. ;-)
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