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wunsch nach spontangeburt nach 2 Kaiserschnitten

Hallo,
ich bin derzeit mit dem 3. Kind schwanger in der 30. Woche. Meine beiden anderen Kinder wurden per Notsectio geholt. Der Grund des ersten Kaiserschnitts ist nicht bekannt. Die geburt war schon weit fortgeschritten und der Kopf schon fast durch, aber ging dann nicht weiter. Bei der zweiten Geburt bestand der Verdacht auf ein Missverhältnis. Jetzt bei der 3. Schwangerschaft wünsche ich mir wirklich eine spontangeburt, aber meine FÄ besteht ausschließlich auf einen Kaiserschnitt. Da meine Schwangerschaft momentan reibungslos verläuft, hält meine Hebamme eine spontangeburt für Möglich. Welchen Rat würden Sie mir geben? Ich würde es bereuen, wenn ich es zumindest nicht mal probieren würde.
Vielen Dank im voraus.
Bisherige Antworten

Re: wunsch nach spontangeburt nach 2 Kaiserschnitten

Hallo
Nach einem Kaiserschnitt besteht das Risiko, dass die Narbe an der Gebärmutter reißt. Das Risiko ist aber in der Schwangerschaft gering. Ein Narbenriss tritt meistens nur nach längerer Wehentätigkeit auf. Deshalb ist es meist durchaus vertretbar, eine vaginale Entbindung anzustreben. Bei langsamen Geburtsfortschritt sollte aber frühzeitig ein Kaiserschnitt durchgeführt werden.
Es kann versucht werden, das Risiko eines Narbenriss durch eine Ultraschalluntersuchung bei leicht gefüllter Harnblase der Mutter abzuklären. Bei einer gemessenen Wanddicke von über 3,5mm scheint nur ein geringes Risiko für einen Riss bei einer vaginalen Entbindung zu bestehen, bei Werten unter 2,5mm ein deutlich erhöhtes Risiko.
Diese Ultraschalluntersuchungen haben sich aber bisher nicht durchgesetzt. Eher wird empfohlen, den Entbindungsmodus von anderen Faktoren abhängig zu machen.
Gegen einen vaginalen Entbindungsversuch sprechen: Notwendigkeit einer Geburtseinleitung, Kaiserschnitt in den letzten 12 Monaten, deutliches Übergewicht der Mutter, Schätzgewicht des Kindes von mehr als 4000g, vorausgegangener Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand oder Missverhältnis. Günstige Faktoren sind: bereits erfogreiche vaginale Entbindung in der Vorgeschichte und spontaner Wehenbeginn.
Allerdings wurden in einer großen Studie Geburten nach einem Kaiserschnitt untersucht und die Komplikationsrate für das Kind bei einem geplanten Kaiserschnitt (15810 Frauen) und bei einer geplanten vaginalen Entbindung (17898 Frauen, die Entbindung konnte aber eventuell dann in einem Kaiserschnitt ende) miteinander verglichen.
In der Gruppe mit dem geplanten Kasierschnitt hatte ein Kind einen Gerhirnschädigung aufgrund eines Sauerstoffmangel, in der anderen Gruppe 12 Kinder (7 durch einen Narbenriss), wovon 2 Kinder starben. Das Risiko lag zwar nur bei 0,046 Prozent sollte aber bei einer Beratung bedacht werden.
Prinzipiell kann auch nach 2 Kaiserschnitten eine vaginale Entbindung angestrebt werden. Diese ist aber mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind verbunden. Bei verzögertem Verlauf sollte frühzeitig ein Kaierschnitt durchgeführt werden.
Gerade nach 2 Notkaiserschnitten würde ich von einem vaginalen Entbindungsversuch abraten.
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