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habitueller Abort!

Hallo liebes Team!
Leider hatte ich mittlerweile meine dritte FG und auch bereits meine vierte AS, da bei einer AS noch reste gefunden wurden! Wie sehr werden diese AS zum Nachteil? Wann könnten wir wieder Üben?
Meine Frage, welche Gründe können den die vielen FG´s haben?
Habe einen gesunden Sohn, klappte sofort mit der ersten SS, ist 2 Jahre alt.
Dieses Jahr erste FG Feb. in der 7SSW, zweite FG Jun. in der 12SSW (Triploidie), dritte FG Nov. 8SSW (zu großer Dottersack 1,1 cm, kein Fet. darstellba>entspricht das auch einem Gen. defekt?).
Waren zur gen. Untersuchung (Chromosomenanalyse), ich und mein Partner vollkommen gesund. Auch meine Blutgerinnung ist in Ordnung!
Kann es denn an schlechten Spermien oder an schlechter Eizellreifung liegen??
Was sollen wir noch tun, meine welche Untersuchungen sind sinnvoll??
Können wir nochmal an ein gesundes Kind hoffen?? Oder eventuell den Weg der künstl. Befruchtung nehmen?? Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit einer erneuten FG!
Hoffe sie können mir helfen! Bin mit meiner FÄ auch sehr unzufrieden und sie steht meinen Fragen nicht bereit, bzw. will sich mir nicht die Zeit nehmen...
Beste Grüße Christiane
Bisherige Antworten

habitueller Abort!

Hallo, über den Sinn einer Pause nach einer Fehlgeburt streiten sich die Geister. Die Meinungen reichen von keiner Pause bis zu 6 Monaten. Ich empfehle, 2-3 Zyklen zu warten, damit sich die Schleimhaut erholen kann. Statistiken oder wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema kann ich aber auch nicht bieten. Ein großes Risiko besteht bei einer früheren Schwangerschaft sicher nicht.
Die Ausschabungen erhöhen das Risiko einer erneuten Fehlgeburt kaum.
Zu den Untersuchungen gehören eine humangenetische Beratung (ist bei ihnen ja schon gelaufen), eine Gebärmutterspiegelung und ein Ausschluss von Gerinnungs-, Stoffwechsel- und Hormonstörungen durch Laboruntersuchungen. Auch Infektionen (Chlamydien und Ureaplasma) im Bereich des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutter sollten ausgeschlossen werden.
Wenn alle Befunde unauffällig sind kann auch eine immunologische Untersuchung durchgeführt werden.
Wichtig ist auch eine Gewichtsabnahme bei starkem Übergewicht. Bei deutlichem Übergewicht besteht ein fast dreifach erhöhtes Fehlgeburtsrisiko.
Etwa bei der Hälfte der Frauen mit wiederholten Fehlgeburten wird trotz der o.g. Untersuchungen keine Ursache gefunden.
Dass sie schon ein Kind geboren haben ist eher günstig.

habitueller Abort!

Vielen Dank für Ihre sehr umfangreiche Antwort. Wollen erstmal mindestens 2 Zyklen abwarten bzw. wenn Untersuchungen durchgeführt werden, dann auf jeden Fall erstmal auf die Ergenbisse, ob diese unauffällig sind. Muss sagen, dass ich vom seelischen soweit dies gut verkrafte, die erste FG hat mich viel mehr "mitgenommen"...
Übergewicht kann ich ausschließen ;-) habe ein Gewicht von 72 kg bei einer Größe von 170 cm. Gerinnungstörung habe ich auch keine, da wurde auch alle erforderlichen Untersuchungen durchgeführt.
Werde bei der Kontrolle der AS, meine FÄ einfach mal das ansprechen, ob sie die notwendigen Untersuchungen in die Wege leiten kann.
Was bedeutet eine immunologische Untersuchung?
Danke schonmal!
Beste Grüße Christiane D.

habitueller Abort!

Hallo, das Thema immunologische Ursachen und deren Behandlung ist sehr kompliziert. Eine immunologische Ursache liegt vor, wenn sich das Immunsystem der Mutter gegen das Kind richtet. Das ist möglich, weil Mutter und Kind unterschiedliche Gene besitzen. Manche Ärzte schwören auf bestimmte Therapieverfahren. In der Literatur und in Leitlinien wird in der Regel keine Empfehlung für ein bestimmtes Therapieverfahren gegeben weil es bisher keinen nachgewiesenen Nutzen gibt.
Das positive: In den Studien war auch in der Placebogruppe die Schwangerschaftsrate sehr hoch. Es bestehen also durchaus Chancen auf eine Schwangerschaft.
Eine Indikation zur HLA-Überprüfung wird nicht mehr gesehen.
Wenn überhaupt gilt als Indikation für die aktive Immunisierung:
mehr als 3 Fehlgeburten ohne Spätaborte oder Geburten mit dem gleichen Partner
Ausschluss aller anderen nachweisbaren Abortursachen
Wenn überhaupt gilt als Indikation für die passive Immunisierung:
wiederholte Spätaborte
wiederholte Fehlgeburten nach Geburten
Es bestehen drei unterschiedliche Therapieansätze
1. die allogene Immunisierung mit paternalen (väterlichen) Lymphocyten
Studien zeigten eine geringe Erfolgsrate als in der Kontrollgruppe
2. die passive Immunisierung mit intravenösen Immunglobulinen
die Studienlage ist widersprüchlich. Eventuell profitieren nur Frauen ab 28 Jahre mit auffälligen antipaternalen Antikörpern bei Beginn der Behandlung vor der Zeugung
3. Humanes Leukozytenultrafiltrat (Leukonorm)
Kaum Studien, Nutzen fraglich

habitueller Abort!

Vielen lieben Dank für die sehr informative Antwort.
Leider habe ich nicht alles verstanden...vorallem nicht die drei unterschiedlichen Therapieansätze...aber ich denke das ist nicht all zu wichtig, wenn sowas für mich zutrifft, werde ich sicher nochmal in einem Beratungsgespräch genau aufgeklärt...
Sie schrieben, dass sich das Immunsystem gegen das Kind richtet und somit zur FG führ. Ist es bei jeder SS so? Denn ich habe einen Sohn und der Partner ist auch der gleiche oder muss das nich jede SS betreffen?? Und kann auch mal gut gehen.
Danke schonmal!
Beste Grüße Christiane D.

habitueller Abort!

Nein, das ist nicht immer so und man weiss heute noch nicht, warum das manchmal geschieht.
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