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Ich bin zum 2. Schwanger und erwarte im Mai mein Kind. Beim 1 Kind wurde eine operative Placentalösung vorgenommen. Ich habe dabei sehr viel Blut verloren. Bei dieser Schwangerschaft wurde mir gesagt es könnte sein das es wieder passiert. Jetzt wurde noch bei einem Abstrich festgestellt das bei mir Streptokokken B gefunden wurden. Nun ist meine Frage sind solche Sachen Indikationen für einen Kaiserschnitt? Bezüglich der Streptokokken was passiert wenn zu Hause schon die Fruchtblase platzt kann ich dann mitunter mein Kind schon anstecken? Diese Faktoren machen mir schon ziemliche Angst. Es wurde mir damals auch mitgeteilt das meine Placenta ziemlich stark mit der Gebärmutter verwachsen war-noch ein wenig stärker und ich hätte eine Totaloperation bekommen.
Bisherige Antworten

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Hallo, prinzipiell gilt folgendes:
Bei einem Kaiserschnitt würde zwar kein Risiko einer Streptokokkeninfektion bestehen, dafür aber andere Risiko für Sie, Ihr Kind und für zukünftige Schwangerschaften. Deswegen wird in der Regel kein Kaiserschnitt empfohlen.
Nach einem Einwachsen der Plazenta in die Gebärmutter besteht ein erhöhtes Risiko für erneute schwere Blutungen.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- höheres Risiko für Probleme durch unreifes Kind, wenn der Kaiserschnitt sehr früh durchgeführt wird.
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzungen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
In einer Situation wie bei ihnen kann durchaus ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, muss aber nicht unbedingt. In der Regel wird die Entscheidung von der weiteren Familienplanung un ddem Wunsch der Mutter abhängig gemacht.
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