erhöhte Leberwerte in der Schwangerschaft
ich habe seit ca. 1 1/2 Wochen extremes jucken der Haut. Vor 4 Wochen waren meine Leberwerte noch in Ordnung. Am Freitag waren sie über 200. Die Werte der Gallensäure habe ich noch nicht.
Dementsprechend besteht ein verdacht auf die Cholestase. Jetzt hat mir mein Arzt Ursofalk 250 mg verschrieben. Jetzt bin ich mir total unsicher, ob ich diese nehmen soll oder nicht. Manche Ärzte sagen ja, es würde mir und dem Kind nicht schaden andere sagen nein.
Er ist auch der Meinung, das ich ab der 38. ssw eingeleitet werden soll.. Ich mache mir jetzt total die sorgen..was soll ich machen? Ich bin jetzt in der 36. ssw...dem Kind geht es gut.
Auch bzgl. des Vitamin K-Mangels und den auftretenden Blutungen weiß ich nicht was ich machen soll..
Kann das auch eventuell ein anzeichen für das Hellp-Syndrom sein? Auser juckender Haut und erhöhter Leberwerte habe ich keine synthome. Weder Bluthochdruck noch Eiweiß im Urin, keine Oberbauchschmerzen, keine anzeichen..
Habe aber gelesen das diese Anzeichen nicht sein müßen für das Hellp Syndrom
Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen dazu sagen..
erhöhte Leberwerte in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft tritt eine Cholestase durch die erhöhten Hormone (Gestagene und Oestrogene) gehäuft auf. Auch ein Selenmangel oder andere Lebererkrankungen (Hepatitis C!) können eine Schwangerschaftscholestase begünstigen. Wahrscheinlich gibt es auch eine genetische Disposition.
Typisch ist der starke Juckreiz, der oft besonders stark an den Händen und Fußsohlen auftritt. Übelkeit,Erbrechen und Oberbauchschmerzen können auftreten, das ist aber nur selten der Fall.
Die Diagnose wird meist durch Nachweis der erhöhten Gallensäuren im Blut gestellt.
Die Gabe von Ursodesoxycholsäure (10 bis 15 mg/kg Körpergewicht/Tag) stellt die Therapie der Wahl dar.
Colestyramin bewirkt eine Steigerung der Ausscheidung von Gallensäuren mit dem Stuhl, und Ursodesoxycholsäure vermindert die Konzentration von Gallensäuren im Blut.
Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung während der frühen Trächtigkeitsphase durch Ursodeoxycholsäure ergeben. Deswegen sollte es in der Frühschwangerschaft nicht eingesetzt werden. Ein Gallenstau tritt aber in der Regel später auf. In der zweiten Schwangerschaftshälfte wurden gute Erfahrungen mit Ursodeoxycholsäure gemacht.
Die Gabe von Colestyramin kann zur verminderten Resorption
fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) führen. Dies kann schwerwiegende Folgen für das Kind (Blutungsneigung) haben.
Manchmal kann es durch einen Vitamin K Mangel zu verstärkten Blutungen unter der Geburt kommen. Deswegen ist die Gabe von Vitamin K sinnvoll wenn der Quickwerrt vermindert ist .
Das Risiko für eine Frühgeburt oder eine Totgeburt ist bei einer Cholestase leicht erhöht.
Nach der Entbindung verschwinden die Beschwerden rasch. Deswegen kann eine Geburtseinleitung sinnvoll sein.
Je nach Schweregrad ist die Einleitung ab der 37. SSW zu diskutieren.
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