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emotionaler Stress in der Schwangerschaft

Guten Tag,
ich brauche mal dringend Ihren Rat:
Ich bin in der 17 SSW und streite mich fast jeden zweiten Tag sehr heftig mit meinem Mann, was mich sehr belastet.
Ich fühle mich von Ihm sehr unverstanden. Er interessiert sich nicht für meine Gefühle, Ängste und Sorgen, die ich bezüglich meiner Schwangerschaft habe oder versteht mich meist nicht. Für Ihn ist es scheinbar völlig normal, dass es in einer Schwangerschaft oder bei der Geburt keine Komplikationen geben kann. Ich mache mir dagegen schon die ein oder anderen Gedanken und versuche auch nichts falsch zu machen. Es ist schon möglich, dass ich im Moment auch nicht ganz einfach bin, aber mir wird vieles in der letzten Zeit einfach zu viel, auch die ständigen Auseinandersetzungen. Er lässt es dann aber auch nicht bleiben, sondern setzt immer noch einen oben drauf. So kommt es, dass ich jeden zweiten Abend heftig weine und schlaflos im Bett liege.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Inwieweit bekommt das Baby diese Gefühlsausbrüche mit und wird in seiner Entwicklung dadurch beeinträchtigt. Wie kann ich es schützten?
Vielen Dank!
Bisherige Antworten

Re: emotionaler Stress in der Schwangerschaft

Hallo
Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen ?pränatale Psychologie ? oder ?fetal programming? behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Auch bei Kindern, deren Mütter die Flugzeugattentate am 11.9.2001 miterlebten hatten wurden gehäuft Verhaltensauffälligkeiten beobachtet.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren Problemen, wie einem Erschrecken oder nach einem Partnerstreit ist dagegen eine Auswirkung unwahrscheinlich.
Qualimedic bietet auch eine psychische Beratung an - allerdings gegen eine geringe Gebühr: http://www.meinpsychiater.de/sprechstunden.html
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