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chronische Borreliose und Entbindung bzw stillen

sehr geehrtes Ärzteteam,
zurzeit bin ich in der 13 SSW und ich mache mir aufgrund meiner Erkrankung erheblich Sorgen um die zukünftliche Entbindung.
Seit einigen Jahren habe ich Borreliose und auch höchstwahrscheinlich Neuroborreliose denn die 2 Papilitis hatte ich erst vor 4 monaten, also bevor ich erfuhr das ich Schwanger bin.
ärztlich habe ich vor ca 1 Jahr bei meinem Borreliosespezialisten geraten bekommen, falls ich einmal Schnwager werden würde dies kein Problem sei, jedoch er vorziehen würde das ich per Kaiserschnitt entbinde, um das Risiko der Ansteckung so gering wie möglich zu halten.
hiermit könnte ich mich anfreunden , ich will mein Kind auf keinen Fall dieser schrecklich schmerzhaften Erkrankung aussetzen und würd einen Kaiserschnitt bevorzugen, aber nun frage ich mich wie es mit dem Stillen ausschaut.
Ist eine Ansteckung hierrüber auch oder überhaupt möglich.???
Soviel ich von erfahrenen Fachleuten hörte, gibt es nur studien aus Amerika in Deutschland wurde wenig darüber geschrieben.
Nur an Tieren wurde der Versuch mit der Muttermilch wohl durchgeführt und es wird auch abgeraten zu stillen.
Hier muss ich sagen, habe ich das Gefühl das der Gynäkologe in Deutschland das Thema nicht so ernst sieht.Vielleicht weil er auch nicht richtig bescheid weiss?
.wie gesagt ich hatte vor der schwangerschaft schlimme gesundheitlich Probleme gehabt, mittlerweile sind diese leicht, ich würde einmal falls sie sich mit diesem Thema auskennen um Ihren Rat dringendst bitten.Denn es beschäftigt mich sehr!!!
Ich bin 26 Jahre alt und ca seit meinem 17 Lebensjahr erkrankt, leider wurde die Borreliosediagnose erst sehr spät erkannt.
Schon einmal vielen Dank für ihre Antowrt
MFG Maka
Bisherige Antworten

chronische Borreliose und Entbindung bzw stillen

Hallo, dazu gibt es tatsächlich keine einhellige Meinung.
Bisher ist kein Fall einer Übertragung durch die Muttermilch beschrieben worden.
Es gibt aber Untersuchungen, bei denen in der Muttermilch von zwei stillenden Müttern Borrelien DNA (Erbsubstanz der Borrelien) gefunden wurde.
Es ist aber unklar, ob es sich um "lebende" Bakterien handelt oder nur um Fragmente.
Es ist auch fraglich, ob die Viren überhaupt über die Mundschleimhaut oder den Magen-Darm-Trakt aufgenommen würden.
Wegen des o.g. Nachweis wurde aber zum Teil vom Stillen bei einer Borrelioseerkrankung abgeraten.
Unter dem Strich läßt sich ein Ansteckungsrisiko nicht 100%ig ausschließen. Das Risiko dürfte aber gerdae bei einer chonischen Borreliose wenn überhaupt minimal sein und der Nutzen, der mit dem Stillen verbunden, ist eindeutig überwiegen.

chronische Borreliose und Entbindung bzw stillen

sehr geehrter Herr Dr., vielen lieben dank für Ihre zügige Antwort bzgl. des Stillens in der SS.

ich bin wie gesagt da mir auch nicht ganz so sicher.

Jedoch denken Sie auch, das ein Kaiserschnitt risikoärmer wäre für das Kind ?

wie gesagt, die Borreliose flammt immer wieder mal auf 8 vor 4 monaten rezidive opticus neuritis) und deshalb würde ich persönlich den KS bevorzugen , um ein Risiko so gering wie möglich zu halten.

was würden sie sagen bzgl. des KS?

vielen dank für die Mühe und freundlichste Grüsse maka

chronische Borreliose und Entbindung bzw stillen

Es gibt meines Wissens keine Studie, die belegen würde, dass der Kaiserschnitt in dieser Situation sicherer wäre. Wenn sie etwas anderes gelesen haben würde ich mich über die Quelle freuen.
Prinzipiell gilt:
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
kürzerer stationärer Aufenthalt
weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) beider Mutter
geringerer Rate an Narkosekomplikationen
geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
höhere Stillrate
geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
seltener schwere Blutungen
vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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