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Wunschkaiserschnitt

Liebes Ärzteteam,
ich bin 41 Jahre und in der 28. SSW. Nach Jahren vergeblichen wartens, monatelanger Hormonbehandlungen und 2 künstlicher Befruchtungen hatten wir angefangen, das Thema Kinderwunsch aufzugeben. Wie durch ein Wunder hat es aber dann doch nun geklappt und wir sind happy. Nach langem Abwegen habe ich mich für einen Wunschkaiserschnitt entschieden. Ich bin seit Jahren ein Angstpatient und deshalb in Behandlung und ich möchte einfach nichts falsch machen, deshalb meine Entscheidung. Meine Ärztin sieht das allerdings anders, sie sieht mich nicht als Risikoschwangere und das Verhältnis erscheint mir unterkühlt, seit dem Sie von meiner Entscheidung weiß. Was soll ich nun machen, es besteht doch noch das Recht der freien Wahl, oder muss in jedem Fall eine medizinische Indikation vorliegen. Ich fühle mich unverstanden und unmündig. Was können Sie mir empfehlen? Dankeschön vorab für Ihre Unterstützung - Katrin
Bisherige Antworten

Wunschkaiserschnitt

Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
kürzerer stationärer Aufenthalt
weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
geringerer Rate an Narkosekomplikationen
geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
höhere Stillrate
geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
seltener schwere Blutungen
vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
In ihrem Fall ist ein Kaiserschnitt durchaus eine Alternative.
Ausschlaggebend ist eh das Gespräch mit der Entbindungsklinik.
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