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Wundheilungsstörung?

Hallo nochmal,
ich hätte noch eine Frage: Ich war letzte Woche in der Klinik zum Anmelden der Geburt und Vorstellung. Bei der Ärztin erwähnte ich das Thema Kaiserschnitt. Ich habe 2 Bandscheibenvorfälle, wovon einer im Halswirbel und einer im Lendenwirbelbereich ist. Der Orthopäde meinte zwar, einer normalen Entbindung würde nix im Wege stehen, aber ich werde wohl danach schon Beschwerden mit den Bandscheiben haben. Da die Dammschnitte bei den ersten beiden Entbindungen schlecht heilten und ich vor zig Jahren eine Steissbeinfistel hatte, rät die Klinikärztin von einem Kaiserschnitt ab, und meinte, da könne man auf eine Wundheilungsstörung schliessen und eine Kaiserschnittnaht würde schlechter heilen als die Dammschnitte... Ich bin jetzt total durcheinander und soll mich bis Ende nächster Woche melden, falls ich mich für einen Kaiserschnitt entscheide.
Mir ist klar, dass der Kaiserschnitt auch Schmerzen verursacht, aber bei den beiden Dammschnitten hatte ich auch große Probleme, konnte wochenlang nicht sitzen und hatte auch beim Laufen Schmerzen.
Was raten Sie? ich weiss, dass ich selber entscheiden muss, möchte aber eine unabhänige Meinung eines Experten mal hören...
LG Lilli
Bisherige Antworten

Wundheilungsstörung?

Hallo
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Mit Prognosen über die Wundheilung wäre ich zurückhaltend. Wenn sie nicht stark übergewichtig sind ist eine Wundheilungsstörung der Kaiserschnittnarbe sehr unwahrscheinlich.
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