Hallo, bei einer weiteren Schwangerschaft besteht ein gering erhöhtes Risiko für Komplikationen des Mutterkuchens (z.B. falscher Sitz, Unterfunktion oder vorzeitige Lösung). Weiterhin besteht das Risiko eines Narbenriss der Gebärmutter und verstärkter Blutungen.
Diese Risiken steigen mit der Anzahl der Kaiserschnitte.
Allerdings wurden in einer großen Studie Geburten nach einem Kaiserschnitt untersucht und die Komplikationsrate für das Kind bei einem geplanten Kaiserschnitt (15810 Frauen) und bei einer geplanten vaginalen Entbindung (17898 Frauen, die Entbindung konnte aber eventuell dann in einem Kaiserschnitt ende) miteinander verglichen.
In der Gruppe mit dem geplanten Kaiserschnitt hatte ein Kind einen Gehirnschädigung aufgrund eines Sauerstoffmangel, in der anderen Gruppe 12 Kinder (7 durch einen Narbenriss), wovon 2 Kinder starben. Das Risiko lag zwar nur bei 0,046 Prozent sollte aber bei einer Beratung bedacht werden.
Das Risiko scheint besonders bei einer Übertragung zu bestehen.
Prinzipiell ist ein vaginaler Entbindungsversuch möglich, es müsste ihnen aber bewusst sein, dass dabei ein erhöhtes Risiko für sie und ihr Kind besteht. Deswegen würde ich auch zum Kaiserschnitt raten.

Ist es denn dann wenigstens möglich den Kaiserschnitt nahe am Entbindungstermin durchführen zu lassen oder müsste er wieder bei 38+0 durchgeführt werden, wie bei den bisherigen auch?
Mein FA meinte er würde bei 38+0 gemacht werden.

Ein Kaiserschnitt sollte 7-10 Tage vor dem ET durchgeführt werden und nur in Ausnahmefällen früher. Bei einem früheren Kaiserschnitttermin besteht ein erhöhtes Risiko für Atemstörungen des Kindes, die in seltenen Fällen auch schwer verlaufen können.
Ein späterer Termin ist nicht sinvoll, weil plötzlich Wehen oder ein Blasensprung auftreten können.
Für die Mutter besteht ein erhöhtes Narkoserisiko, wenn die Operation nicht nüchtern durchgeführt wird. Es ist nachgewiesen, dass ein sog. Sekundärer Kaiserschnitt (nach Wehenbeginn oder Blasensprung) für die Mutter ein höheres Komplikationsrisiko hat.