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Verarbeitung Geburt

Hallo!
Ich habe vor 2,5 Jahren meine Tochter spontan entbunden. Eigentlich war es (rein objektiv betrachtet)eine gute komplikationslose Geburt. Ich selbst aber habe die letzte Phase der Geburt als sehr beängstigend erlebt und das hängt mir bis heute noch nach:
Die Geburt verlief völlig ohne Interventionen (keinerlei Schmerzmittel, kein Wehentropf, keine Saugglocke...)u. dauert insgesamt ca. 12 h. Ich empfand die ersten 9 Stunden auch als gut machbar, konnte gut mit den Wehen umgehen. Als der MuMu ca. 8cm offen war bekam ich bereits krasse Presswehen obwohl der Kopf des Kindes noch nicht weit unten war. Musste eine Weile die Presswehen wegatmen (auch wenn das kaum ging), durfte dann aber bald mitpressen (ca. 2 h) lang. Diese letzte Phase hab ich als so schlimm und überwältigend erlebt, dass die Erinnerungen bis heute nicht wichtig verblasst sind. Hatte in dieser Phase wirklich Angst, dass ich das nicht überleben würde. Meinem Wunsch nach Schmerzlinderung wurde nicht nachgegeben bzw. ich wurde vertröstet.
Nach der Geburt wurde ich ebenfalls unter ziemlichen Schmerzen (DR 3)genäht und dabei "angeherrscht" doch still zu halten... :-(.
Noch heute stockt mir der Atem wenn ich an dieses Erlebnis denke.
Ich fühle mich damit allerdings ziemlich alleine weil alle behaupten (Gynäkologin, Hebamme)dass die Geburt doch toll war und nicht ungewöhnlich lange für eine Erstgebärende. Frauen sagen, dass sie erlebte Geburten auch schmerzhaft fanden aber im Nachhinein sehr schnell vergessen haben... .
Ich würde die Erinnerungen auch gerne verblassen lassen, aber das geht nicht. Ich habe Angst vor einer weiteren SS und Geburt.
Bin ich einfach hypersensibel? Oder kann aus Ihrer Sicht der Geburtsverlauf ohne Schmerzmittel mein Empfinden erklären/begründen?
Mein Sohn hatte übrigens auch Stress, Na pH 7,13- lt. der Entbindungshelfer bestand aber während der Geburt kein Anlass, diese irgendwie zu beschleunigen.
Können Sie mir vielleicht einfach von fachlicher Seite eine Einschätzung über die Geburt und mein Empfinden geben?
Das wäre super!
Vielen Dank im Voraus
Bisherige Antworten

Verarbeitung Geburt

Hallo, dass die Geburt formal ohne Probleme ablief schließt nicht aus, dass sie aufgrund der Schmerzen traumatisiert wurden.
Da helfen die o.g. Aussagen der Hebamme oder des Arztes wenig weiter.
Sie stehen keineswegs alleine mit solchen Erlebnissen da und es ist sicher nicht so, dass sie sich anstellen.
Leider gibt es auch keine einfache Methode, um ihnen zu helfen (wobei ihnen wahrscheinlichschon etwas mehr Verständnis helfen würde).
Nach ihrer Schilderung kann es durchaus sinnvoll sein, bei der Verarbeitung der Geburt psychotherapeutische Hilfe anzunehmen.

Verarbeitung Geburt

Vielen herzlichen Dank für Ihre Einschätzung, sie war sehr hilfreich für mich! Ich werde wohl etwas unternehmen bezüglich der Verarbeitung bevor eine weitere SS in Frage kommt.
Ich hätte noch zwei konkrete fachliche Fragen:
1.Gibt es denn irgendeine Möglichkeit in einer späteren Geburtsphase (Übergangs/Austreibungsphase)noch ein Schmerzmittel zu bekommen?
2. Ist es normal, dass eine lokale Betäubung beim Nähen nur bedingt wirkt bzw. gibt es eine wirksamere Betäubung (hatte DR Grad 3)?
Nochmals Danke!!

Verarbeitung Geburt

1. In der Austreibungsphase ist eine PDA oft nicht mehr möglich und ein starkes Schmerzmittel sollte wegen des Kindes nicht gegeben werden. Besser wäre es, wenn sie sich frühzeitig für eine PDA entscheiden.
2. Es kommt manchmal vor, dass die lokale Betäubung nicht ausreichend wirkt. In Ausnahmesituationen wäre eine Naht in Narkose oder Spinalanästhesie möglich. Auch hier wäre eine frühe PDA günstiger.
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