Hallo, Metronidazol ( so heisst der Wirkstoff) sollte nur bei Infektionen mit Trichomonaden oder Garnderella eingesetzt werden.
In den ersten 12 Wochen sollte Metronidazol möglichst nicht angewendet werden, da experimentell ein Schädigungsrisiko nachgewiesen wurde. Dieses Risiko konnte aber bei versehentlichen Anwendungen beim Menschen nie beobachtet werden. Die Behandlung eines Infektes mit Trichomonaden oder Garnderella ist aber wichtig. Empfohlen wird eine einmalige orale Dosis von zwei Gramm.
Bisher wurden insgesamt über 3000 Anwendungen von Metronidazol in der Schwangerschaft analysiert. Danach scheint kein Risiko einer Schädigung zu bestehen.
In der Schwangerschaft kann trotz theoretischer Bedenken nach heutiger Auffassung und nach Beratung der Patientin Metronidazol nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel (Metronidazol oral 2 x 500 mg pro Tag für sieben Tage therapiert. Auch die orale Einmalbehandlung mit 2 g
Metronidazol oder mit 2 x 2 g im Abstand von 48 Stunden) systemisch gegeben werden.
Alternativ kommt eine lokale intravaginale Behandlung mit 500-1000 mg Metronidazol über sieben Tage in Betracht. Nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel kann auch oral Clindamycin 2 x 300 mg pro Tag für sieben Tage verordnet werden.
Die tägliche intravaginale Gabe von 5 g 2%iger Clindamycin-Vaginalcreme für sieben Tage führt zu dem Metronidazol vergleichbaren Heilungsraten bei nur geringen Nebenwirkungen und zugleich unbedenklicher Anwendung in der Gravidität.
Wurde gesagt, welche Keimart bei ihnen gefunden wurde?

Hallo und vielen Dank für Ihre (verständliche) Antwort.

Nein, mir wurde nicht gesagt, um welche Keimart es sich handelt. Von Trichomonaden gehe ich nicht aus, denn die Ärztin sprach von Bakterien. Also gehe ich von Garnderella aus.

Mich beruhigt es, dass bisher bei der Behandlung mit Metronidazol keine Schädigungen unter den 3000 Frauen aufgetreten sind.

Das Problem ist, dass ich gestern schon eine Tablette eingeführt habe und man eine Behandlung mit Antibiotikum ja nicht einfach absetzen sollte. Sprich, mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Anwendung fortzuführen. Ihre Aussage beruhigt mich zumindest, die Packungsbeilage war doch sehr schockierend.

Wäre danach eine Kur mit Milchsäurebakterien sinnvoll?

Die Diagnose wurde übrigens im Abstrich gestellt. Es seien Döderleins vorhanden aber auch Entzündungszellen und eben die krankmachenden Bakterien. Das ist alles an Information, die ich habe. Im Arztbrief steht sicher mehr, jedoch ist der verschlossen. Kommenden Dienstag soll ich das dann bei meinem Arzt kontrollieren lassen.

In der Regel ist auch eine Behandlung mit Milchsäurebakterien sinnvoll.

Vielen Dank schonmal.

Ich hätte da nur noch 3 Fragen.

Und zwar ist mir gestern 1 der Tabletten auf den Boden gefallen. Natürlich habe ich diese nicht verwendet. Daraufhin wollte ich die Tablette wie empfohlen im Liegen einnehmen. Da ist mir die Tablette auf den Bauch gekullert. Habe mir nichts dabei gedacht, und diese verwendet.

1. Könnte ich mir so irgendwas eingeschleppt haben? Der Gedanke kam mir erst später.

2. Ich will mich mit meinem Arzt in Verbindung setzen um ein neues Rezept zu bekommen, denn bei Antibiotika muss man ja immer die gesamte Packung nehmen. Es wäre sicherlich besser aus einer neuen Packung die fehlende Tablette zu entnehmen, als 1 auszulassen, oder?

3. Was ist wenn ich die Tablette nicht komplett einschieben kann? Bei der ersten Anwendung am Montag war es so, dass ich die Tablette eingeschoben habe und irgendwann ging gar nichts mehr, drehen und drücken hat nichts gebracht und zu fassen habe ich sie auch nicht mehr bekommen. Also habe ich sie so dringelassen. Kommt so auch genug Wirkstoff am Ort des Geschehens an? Ich hatte gestern auch nicht vermehrt Ausfluss, erst gestern Abend kam ein Schwall vor dem Einführen der nächsten Tablette. Genauso heute früh dann, nachdem ich längere Zeit auf den Beinen war.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese Fragen noch beantworten könnten :ROSE:

Hallo
1. Das ist extrem unwahrscheinlich. Die Keime, die an der Bauchhaut sind sind in der Regel auch am Damm oder am Schamhügel.
2. Wie lange die Therapie erfolgen muss läßt sich auf die Distanz nicht beantworten.
3. Soweit sich das auf die Distanz beurteilen läßt dürfte die Wirkung okay sein.