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Urlaub in Mexiko absagen?

Guten Abend,
nach 5 Jahren Kinderwunsch, diversen IVFs und 2 Fehlgeburten bin ich nach Kryozyklus schwanger (jetzt 5+1). Ich hoffe, auch noch im Juli schwanger zu sein (wäre dann 23.-25. SSW). Ich bin dann beruflich in Texas und wollte eigentlich einen Urlaub in Mexiko anhängen. Nun mache ich mir Sorgen, ob das eine gute Idee ist oder ob ich den Urlaub stornieren soll.
Wegen der Flüge mache ich mir keine Sorgen, da das ja im 2. Trimenon kein Problem sein soll. Denken Sie das auch?
Aber ich habe Angst, dass ich irgendwelche Komplikationen haben könnte. Wie ich bisher recherchiert habe, ist die medizinische Versorgung in großen Städten gut bis sehr gut. Wir wollen nach Mexiko-Stadt und nach Cancun, wollen nur etwas Sightseeing (auch mal Tagesausflüge zu Maya-Stätten) und Strandurlaub machen. Für den schweren Koffer habe ich meinen Mann dabei.
Impfungen sind nicht für Mexiko vorgeschrieben. Mein Impfschutz sollte dieses Jahr noch für Tetanus, Hepatitis A+B sowie Polio ausreichend sein.
Raten Sie, den Urlaub zu stornieren?
Danke im Voraus für die Antwort!
Viele Grüße
kleinebiene
Bisherige Antworten

Urlaub in Mexiko absagen?

Hallo, das Problem fliegen wird etwas kontrovers diskutiert. Richtig ist, dass in der Frühschwangerschaft am ehesten mit einem Risiko zu rechnen ist.
Verkehrsflugzeuge fliegen auf einer Höhe von 9.000 bis 12.000 Metern, und da der Luftdruck in dieser Höhe für den Menschen zu gering wäre, haben die Maschinen Druckkabinen, die jedoch aus technischen Gründen nicht den Druck am Boden erzeugen, sondern den einer Höhe von etwa 2.500 Metern. Deshalb ist an Bord weniger Sauerstoff in der Luft. Das gleicht der Körper normalerweise mit einem Anstieg der Herzfrequenz aus.
Bisher war es unklar, ob dadurch ein Risiko für das ungeborene Kind besteht..
Renate Huch, Professorin an der Klinik für Geburtshilfe der Universität Zürich und anerkannte Expertin für dieses Thema, beruhigt jedoch. Sie hat Studien durchgeführt, die zeigten, daß bei normalen Schwangerschaften der Körper der Mutter wie bei einem Normalpassagier reagiert und auch für das Kind keine nachteiligen Wirkungen festgestellt werden können. Allerdings setzt dies eine "normale" Schwangerschaft voraus. Ist etwa die Versorgung des Kindes wegen einer Störung der Schwangerschaft schon am Boden nur schlecht gewährleistet, kann der weitere Abfall des Sauerstoffangebots tatsächlich zu Problemen führen. Eine gründliche frauenärztliche Untersuchung und Beratung vor Reiseantritt ist deshalb wichtig.
Bei einem erhöhten Thromboserisiko sollte mit dem Frauenarzt eine kurzfristige Heparinprophylaxe überlegt werden.
Die Strahlendosis ist für jeden Flug unterschiedlich und sehr variabel. Sie schwankt in einem etwa elfjährigen Zyklus mit der Intensität des sogenannten Sonnenwindes. Daneben ist sie aber auch von der Flughöhe und der Flugroute abhängig, da sie mit der Höhe zunimmt und in der Nähe der Pole wesentlich stärker ist als am Äquator. Danach beträgt die Belastung auf einem dreizehnstündigen Flug von München nach San Francisco im Durchschnitt etwa 70 Mikrosievert; bei dem annähernd gleich langen Flug nach Sao Paulo dagegen weniger als die Hälfte. Eine Reise von Frankfurt nach Palma de Mallorca wird wegen der geringeren Höhe und Dauer lediglich mit 3 Mikrosievert veranschlagt.
Tatsächlich erlaubt der Gesetzgeber aber eine Gesamtstrahlenbelastung von
1mSV (also 1000MikroSV) während er gesamten Schwangerschaft ("Für ein ungeborenes Kind darf
zudem die effektive Dosis 1 mSv vom Zeitpunkt der Mitteilung der
Schwangerschaft bis zu deren Ende (aus äußerer und innerer
Strahlenexposition) nicht überschreiten.
Mit ein paar Flügen kann dieser Grenzwert bereits überschritten werden.
Tatsächlich gibt es dazu keine einheitliche Meinung oder Empfehlung.
Ich würde von Langstreckenflügen in der Frühschwangerschaft (empfindlichste Zeit für Schäden durch eine Strahlenbelastung) nicht auf jeden Fall abraten, es muss aber gesagt werden, dass eine Risikoerhöhung nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Robert Koch Institut und das Umweltbundesamt kommen in einer Stellungnahme zu dem Schluß:
"Häufige Flugreisen sowie Langstreckenflüge sollten allerdings
besser unterlassen werden"
Mexiko gehört nicht zu den Hochrisikoländern für Schwangere.
Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen). Weiterhin besteht ein Ansteckungsrisiko für das Denguefieber. Nicht in den großen Städten, aber evtl. in den Maya-Stätten besteht ein geringes Malariarisiko.
Ich würde von einer Mexikoreise nicht prinzipiell abraten, das Risiko ist aber schon höher als in Texas.

Urlaub in Mexiko absagen?

danke für die schnelle Antwort!
Beste Grüße
kleinebiene

Urlaub in Mexiko absagen?

gerne
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