Hallo
Bei einem gut funktionierenden Mutterkuchen führt eine Terminüberschreitung zu einer weiteren Gewichtszunahme des Kindes, wodurch ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (verzögerter Geburtsverlauf, erhöhte Rate an Saugglocken- oder Zangenentbindungen, ausgedehntere Rissverletzungen bei der Mutter, Schulterdystokie (Schulter bleibt nach Geburt des Kopfes an der Symphyse hängen) und kindliche Verletzungen wie ein Bruch des Schlüsselbein oder Nervenverletzungen im Bereich der Schulter) besteht.
Weiterhin wächst nach der 38. SSW mit zunehmendem Schwangerschaftsalter das Risiko, dass das Kind im Mutterleib verstirbt. Es gibt da aber keinen festen Grenzwert sondern das Risiko steigt kontinuierlich an. Das Risiko, dass das Kind nach der 40. SSW stirbt scheint besonders bei Erstgebärenden und bei Frauen über 35 Jahren erhöht zu sein.
Bei reifem Muttermundsbefund kann deswegen ab der SSW 40+0 auf Wunsch der werdenden Mutter durchaus eingeleitet werden.
Zur Überwachung wird empfohlen, dass bei SSW 40+0 und bis zur SSW 40+6 alle drei Tage eine Ultraschallmessung des Fruchtwassers und ein Ruhe-CTG erfolgt.
Neue Studien haben gezeigt, dass sich das kindliche Sterberisiko (bei insgesamt aber noch geringem Risiko) vermindert, wenn ab der SSW 41+0 (also ET + 7) mit der Einleitung begonnen wird. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass bei diesem Vorgehen das Risiko für einen Kaiserschnitt nicht erhöht und eventuell sogar vermindert wird.