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Trimipramin und Citalopram

Hallo
ich habe in den letzten Monaten aufgrund einer Depression die og Medikamente genommen. Da Kinderwunsch besteht, habe ich diese Medikamente selbstverständlich nach Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt. Dieser sagte mir nun, nach 14 Tagen seien diese abgebaut und einer Schwangerschäft stünde nichts im Wege.
Nun finde ich im Internet mehrfach die Aussage, dass man Antidepressiva 3 Monate lang vor gewünschter Schwangerschaft absetzen muss.
Was stimmt nun?
Theoretisch könnte ich bereits schwanger geworden sein. Können die Medikamente noch Schaden anrichten?
Letzte Einnahme war vor ca. 1o-14 Tagen.
Vielen Dank
mfg
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Trimipramin und Citalopram

Hallo, es ist nicht korrekt, dass Antidepressiva 3 Monate vor der Schwangerschaft abgesetzt werden müssen. Es kann sogar sinnvoll sein, Antidepressiva während der Schwangerschaft einzusetzen.
Trizyklische Antidepressiva wie Trimipramin gelten als die Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. In den 1970er Jahren bestand mal der Verdacht, dass Fehlbildungen verursacht werden könnten, dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. 80 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft trizyklische Antidepressiva angewendet hatten wurden weiter beobachtet. Im Vorschulater gab es keine Auffälligkeiten bezüglich Intelligenz, Verhalten oder Sprachentwicklung.
Nach einer Langzeittherapie wurden allerdings Entzugssymptome beobachtet. Auch ein höheres Geburtsgewicht des Kindes scheint als Nebenwirkung vorzukommen.
Um die Dosierung in der Schwagnerschaft möglichst gering zu halten wird empfohlen, die Serumkonzentration im Blut zu kontrollieren.
Die meisten Erfahrungen gibt es mit den Wirkstoffen Amitryptilen, Clomipramin, Desipramin, Imipramin und Nortryptilen.
Citalopram gehört zu den sog. Serotoninreuptakehemmern.
Es sind bisher mehrere Tausend Anwendungen unter dieser Medikamentengruppe beobachtet worden. Eine eindeutige Häufung von Fehlbildungen wurde nicht beobachtet. Allerdings wird ein etwas erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen (besonders für Paroxetin) diskutiert.
Weiterhin wurde ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf (sog. persisitierende pulmonale Hypertonie) beobachtet, das Risiko scheint aber nur bei 1% zu liegen.
Weiterhin wurden nach der Geburt gehäuft Verhaltensauffälligkeiten wie Zittern, Übererregbarkeit, Atemprobleme oder ein auffälliges Schlafverhalten beobachtet.
In der Schwangerschaft sollten möglichst die Wirkstoffe Sertralin oder Citalopram angewendet werden.
Es wird aber diskutiert, dass eine bereits laufende Therapie mit anderen Wirkstoffen beibehalten werden kann, weil das Risiko einer Verschlechterung der Depression größer ist als das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Wenn ein anderer Wirkstoff als Sertralin oder Citalopram aus dieser Gruppe angewendet werden muss besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein wesentliches Risiko. Sicherheitshalber sollte aber dann etwa in der 19. SSW ein Feinultraschall durchgeführt werden.
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