Toxoplasmose / Listeriose
ich habe eine Frage, die mich nicht loslässt.
Vor ca. 2 Monaten habe ich bei meinem Frauenarzt auf Toxoplasmose testen lassen. Dabei kam heraus, dass ich schon vor der Schwangerschaft eine Infektion hatte. Lt. meinem Frauenarzt dürfte ich Rohwurst usw. bedenkenlos essen. Vor ca. 3 Wochen habe ich abgepackte Kindersalami von meinem Sohn gegessen. Die Wurst war noch ca. 4 Tage haltbar, die Packung habe ich frisch geöffnet. Ich habe 2 Scheiben gegessen, habe mir aber erst im Nachhinein Gedanken gemacht, dass die Wurst am Rand schon etwas trocken gewirkt hat. Jetzt habe ich erfahren, dass ich mich hierbei auch mit Liesteriose infiziert haben könnte und mache mir riesige Sorgen. Einen Tag später hatte ich leichte Kopfschmerzen und hab mich auch vormittags etwas schlapp gefühlt. Ich muss aber dazusagen, dass zu dieser Zeit mein Mann und mein Sohn die Grippe hatten. Ich hatte außerdem keine Anzeichen. Auf einem Schreiben von meinem Frauenarzt bietet er einen Bluttest auf Listeriose an.
Kann man die Listeriose wirklich anhand von einem Bluttest feststellen?
Wie hoch sehen sie das Risiko einer Infektion?
Was würden Sie mir raten? Ich mache mir große Sorgen.
Vielen Dank für Ihre Antwort,
liebe Grüße
N.
Toxoplasmose / Listeriose
Normalerweise besteht bei Wurstwaren aus frisch geöffneter Verpackung kein Listerioserisiko. Dass das auch anders sein kann hat der Lebensmittelskandal bei Maple Leaf Foods in Kanada ( 8/2008 ) bewiesen.
Insgesamt ist das Risiko einer Infektion in der Schwangerschaft aber zum Glück eher gering. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Fälle bekannt, bei einer wahrscheinlich rel. hohen Dunkelziffer rechnet man mit etwa 200 Fällen pro Jahr.
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung) dauert 3 - 70 Tage.
Beschwerden nach 1 Tag können noch nicht durch eine Listeriose verursacht werden.
Die meisten Erwachsenen (>90% ) besitzen bereits Antikörper gegen Listerien aus früheren Kontakten, deswegen ist der Wert dieses Testes zum Nachweis einer frischen Infektion gering. Aus einem positiven Ergebnis darf man auch nicht den Schluss eines zuverlässigen Schutzes vor einer Infektion ziehen, denn Träger der schützenden Immunität sind die zellvermittelten Immunreaktionen nicht die Antikörper.
Bei Verdacht muss der Erreger direkt z.B. aus dem Blut nachgewiesen werden.
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