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Thrombose bei KS

Liebes Ärzteteam,
seid Wochen quälen mich die Sorgen wegen der Geburt unseres Kindes. Die Geburt unseres 1. Sohnes hat bei mir ein Trauma ausgelöst und zusätzlich habe ich mir das Steißbein dabei schwer verletzt. Nun habe ich mit dem FA besprochen,dass für mich ein KS aus verschiedenen Gründen besser ist. Allerdings habe ich das het. Faktor V Leiden (allerdings hatte ich noch nie eine Thrombose etc). Ich habe nun Angst, dass ich bei der Geburt per KS sterben könnte, denn das Thrombose Risiko wird als höher eingestuft. Nach der vaginalen Geburt unseres Sohnes musste ich allerdings auch 6 Wochen Liegen (Steißbein) und habe extrem viel Blut verloren.(primäre Postpartum Hämorrhagie)...ich hatte damals trotzdem keine Thrombose bekommen. Auch habe ich eine Cerclage gelegt bekommen und keine Thrombose bekommen.
Ich habe das Gefühl, dass ich egal wie ich entbinde nicht überleben könnte:-( Können sie mir die Angst nehmen?
Liebe Grüße
Bisherige Antworten

Nachtrag

ich spritze aus Gründen der Vorsorge bereits seid der 7 Woche 5000i.E Fragmin p Forte und würde dieses 24 Stunden vor der PDA absetzen. Blutwerte waren bisher immer bestens. Heparinisierung soll 8 Wochen nach der Geburt enden...
Weitere Kinder planen wir nicht.

Nachtrag

Bei einer vaginalen Entbindung wüssten sie wahrscheinlich nicht, wann die Geburt losgeht und entsprechend nicht, wann das Heparin abgesetzt werden soll. Das liesse sich bei einem geplanten Kaiserschnitt besser organisieren.

Thrombose bei KS

Hallo, das Risiko einer Thrombose ist bei einer vaginalen Entbindung geringer als bei einem Kaiserschnitt. Es kann aber niemand garantieren, dass eine geplante vaginale Entbindung auch vaginal beendet werden kann. Es ist durchaus möglich, dass unter der Geburt, evtl. notfallmäßig ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muss. Bei solchen Notoperationen besteht ein höheres Thromboserisiko als bei einem geplanten Kaiserschnitt.
Dadurch ist zu erklären, dass in Untersuchungen herausgefunden wurde, dass kein Unterschied bezüglich des Thromboserisiko besteht.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- höheres Risiko für Probleme durch unreifes Kind, wenn der Kaiserschnitt sehr früh durchgeführt wird.
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzungen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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