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Symptomatische B-Streptokokken in 39.SSW

Hallo,
ich muss Sie leider nochmal um Rat bitten....
In der 34.SSW litt ich bereits an einer symptomatischen B-Streptokokkeninfektion (starker Ausfluss, Brennen, wundes Gefühl etc.), die erfolgreich über 8 Tage mit Amoxicillin behandelt wurde. Ein Kontrollabstrich in der 37. SSW war negativ. Nun habe ich seit einigen Tagen wieder o.g. Beschwerden, der erneute Abstrich war wieder positiv auf B-Steptos. Jetzt nehme ich wieder Amoxicillin ein, bin allerdings heute 38+1 SSW. Ich habe nun zwei Fragen:
1. ist es -um eine Candidainfektion vorzubeugen- sinnvoll parallel z.B. Vagiflor einzunehmen?
2. ich weiss, dass mir diese Entscheidung keiner abnehmen kann, aber mir wurde eine Sectio angeboten...wäre das sinnvoll, weil ich wahrscheinlich bis zum ET die akute Infektion mit Schmerzen etc. gar nicht mehr loswerde und ist die Sectio für mein Kind nicht sowieso der sicherere Weg -auch wenn ich unter der Geburt eine Antibiose erhalte?
Vielen Dank!
Bisherige Antworten

Re: Symptomatische B-Streptokokken in 39.SSW

Hallo,
1. Ja, das ist in der Regel sinnvoll.
2. Wenn sie jetzt eine Antibiotikatherapie durchführen und unter der Geburt eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt wird ist ein Kaiserschnitt eigentlich nicht notwendig.
Andererseits ist ein Kasierschnitt heute sehr sicher.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
kürzerer stationärer Aufenthalt
weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
geringerer Rate an Narkosekomplikationen
geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
höhere Stillrate
geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
höhere Rate an Atemstörungen beim Kind
Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
seltener schwere Blutungen
vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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