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Studien zum Kaiserschnitt

Sehr geehrter Herr Dr. Nuding,

ich befinde mich in der 33. Woche und beschäftige mich nun seit langem mit dem Thema Geburt.

Meine Angst davor steigert sich allmählich ins unermessliche. Ich fühle mich einfach nicht bereit dazu (bin 23 Jahre alt). Das "unplanbare" ist für mich schlimmer als die Angst vor den Schmerzen.

Ich denke also über einen Wunschkaiserschnitt nach. Leider höre ich immer wieder, dass ich dem Kind damit nichts gutes tun würde, es Anpassungsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, etc. davon tragen könnte.

Gibt es irgendwelche neueren Studien die sich mit dem Thema Kaiserschnitt - normale Geburt beschäftigen?

Halten Sie es für sinnvoll mit so einer Angst und Widerstrebung in eine normale Geburt zu gehen?

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bisherige Antworten

Studien zum Kaiserschnitt

Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
kürzerer stationärer Aufenthalt
weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) beider Mutter
geringerer Rate an Narkosekomplikationen
geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
höhere Stillrate
geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
seltener schwere Blutungen
vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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