Stress in SS/Müdigkeit
ich bin 38 Jahre alt und erwarte mein 3. Kind, bin in der 12. SSW. Meine beiden Kinder sind 7 und 4 Jahre alt. Die bisherigen SS und Geburten waren nicht komplikationsfrei (rhesus negativ, starke langanhaltende Übelkeit in den SS mit Gewichtsverlust, Gebärmutterhalsverkürzung, beide Geburten mit VE, dabei einmal DR IV). Auch in dieser SS habe ich wieder mit starker Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen und bereits 2 kg verloren (bin schlank). Momentan setzt mich die Doppelbelastung ganz schön unter Stress. Ich bin berufstätig, arbeite täglich 6 h und muss zur Arbeit jeweils 1h mit öffentlichen Verkehrsmitteln (in denen mir immer noch schlechter wird) zurücklegen, bin also mindestens 8h unterwegs. Kaum zurück, gilt es natürlich, meine Kinder abzuholen und zu betreuen sowie den Haushalt zu machen. Mein Mann kommt erst spät nach Hause, andere Hilfe habe ich nicht. Am späten Nachmittag bin ich dann immer schon totmüde und muss mich ganz schön zusammenreißen, damit ich mit den Kindern ruhig bleibe und durchhalte. Spätestens um 8 gehe ich dann mit den Kindern ins Bett, total erschöpft ("super" für meinen Mann). Abends habe ich auch häufig Unterbauchschmerzen (Ziehen und ein Druckgefühl nach unten), das durchs Hinlegen auf die Seite aber etwas besser wird. Zusätzlich zu diesen eher körperlichen Beschwerden kommt, dass ich diese SS noch mit einer gewissen Unsicherheit kämpfe. Grundsätzlich ist es ein Wunschkind, ich wollte immer 3 Kinder haben, aber nun machen mir die Veränderungen doch Sorgen (finanziell aber auch, dass ich ja mit den 3 Kindern praktisch allein dastehen werde, was die Organisation des Alltags anbelangt.)
Meiner FA habe ich hiervon und natürlich auch von meiner starken Übelkeit und Müdigkeit berichtet. Da ich zudem auch noch stark erkältet war, hat sie mich endlich für 2 Wochen krank geschrieben (sie wollte nur eine Woche, ich habe um 2 gebeten). Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sehr viel Verständnis für meine Situation aufbringt und erwartet, dass ich bis zur Mutterschutzfrist normal weiterarbeite. Nun habe ich einer Freundin von mir, die Allgemeinmedizinerin ist, von meinen Beschwerden und Sorgen berichtet und sie meinte, sie würde an meiner Stelle um ein Beschäftigungsverbot bitten.
Halten Sie das für realistisch und angebracht oder übertrieben? Ich warte täglich darauf, dass die Übelkeit besser wird, sollte dies aber nicht der Fall sein (in meiner 2. SS war mir sehr lange übel), weiß ich nicht, wie ich es auf Dauer mit der Arbeit, den Kindern, dem Haushalt etc. schaffen soll. Was raten Sie mir- soll ich noch mal mit meiner Ärztin sprechen oder "Zähne zusammenbeißen" und durchhalten? Danke und liebe Grüße
Stress in SS/Müdigkeit
Bei einem Beschäftigungsverbot dürfen Schwangere an ihrem Arbeitsplatz nicht weiter beschäftigt werden, wenn dadurch das Leben oder die Gesundheit von Mutter oder Kind gefährdet ist. Benötigt wird dafür ein ärztliches Attest. Ausschlaggebend ist, dass die Beschäftigung die Gefährdung darstellt.
Die Frage, wann während einer Schwangerschaft eine krankheitsbedingte AU-Bescheinigung ausgestellt oder ein Beschäftigungsverbot gemäß § 3 MuSchG ausgesprochen werden kann, ist nicht immer einfach zu beantworten. Wird ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen, erhält die Schwangere weiterhin den Mutterschutzlohn von ihrem Arbeitgeber in voller Höhe für die gesamte Dauer des Beschäftigungsverbots (§ 11 MuSchG). Dieser Vorteil ist von der schwangeren Arbeitnehmerin natürlich in der Regel erwünscht.
Prinzipiell hat aber bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit die AU-Bescheinigung stets Vorrang vor einem Beschäftigungsverbot.
Belastungen zu Hause und selbst der Arbeitsweg können nicht zu einem Beschäftigungsverbot führen sondern höchstens zu einer Krankschreibung, da die Ursache der Beschwerden ja nicht die berufliche Tätigkeit ist.
Sie können das natürlich mir ihrem FA diskutieren, werden aber eher keinen Erfolg haben.
Allgemein gilt für dieses Forum:
In diesem Forum können Fragen nur allgemein beantwortet werden. Es können hier keine Diagnosen gestellt und keine individuellen Therapieempfehlungen gegeben werden.
Es kann keine Antwort gegeben werden, die genau auf die von der Schwangeren gestellte Situation ausgerichtet ist. Deswegen sind auch keine konkreten Ratschläge möglich. Diese sind nur durch eine Vorstellung bei m behandelnden Frauenarzt möglich. Im Zweifelsfall ist deswegen immer eine Vorstellung beim Frauenarzt notwendig.
Stress in SS/Müdigkeit
und danke für die Antwort. Aber eigentlich ging es mir weniger um die Frage, ob nun AU oder Beschäftigungsverbot, sondern eher um Ihre Einschätzung, ob bei den geschilderten Beschwerden/Belastungen ein entsprechendes Gespräch mit der FA zB. hinsichtlich einer Verlängerung der AU Sinn macht. Meine FA zeigt sich da wie gesagt bisher nicht sehr offen, ich frage mich allerdings allmählich, warum ich mich beim dritten Kind noch so "quälen" soll. Meine momentane Erschöpfung verdirbt mir gänzliche Vorfreude.
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