Hallo Mickey,

B-Streptokokken werden in der Klinik während der Geburt mit einem Antibiotikum behandelt, vorher nur in seltenen Fällen (vorzeitiger Blasensprung, Frühgeburtsneigung).  Das Infektionsrisiko für die Kinder besteht erst während der Entbindung.

Wenn es während der Geburt zu einer B-Streptokokken-Infektion des   Neugeborenen kommt, kann es daran schwer erkranken, unter anderem an einer Hirnhautentzündung. Symptome einer Neugeborenen Sepsis treten innerhalb von 3 -10 Tagen auf. Atemwegserkrankungen später in der Kindheit sind darauf nicht zurückzuführen.

Der Arzt wird auf die Möglichkeit einer mikrobiologische Untersuchung auf B-Streptokokken (Sreptokokken-Screening) hinweisen. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für diese Untersuchung jedoch nicht, so dass sie nur als individuelle Gesundheitsleistung angeboten werden kann und privat bezahlt werden muss. Der Aufkleber im Mutterpass weist auf den Bakteriennachweis hin, so dass während der Geburt behandelt werden sollte. Sicherheitshalber kann man darauf auch im Rahmen der Geburtsanmeldung zusätzlich aufmerksam machen.

viele Grüße!

Also mein Sohn hatte ja sämtliche Symptome einer Infektion, aber es wurde auf die Anpassungsstörung geschoben. Ob da vielleicht doch ein Fehler der Klinik dahintersteckte, wird wohl nicht mehr nachzuvollziehen sein :-(. Kann mich aber wirklich nicht an eine AB-Gabe erinnern. (Hatte zwar einen Wehentropf, aber wenn da was reingespritzt worden wäre, hätte man mir das doch vorher sagen müssen, oder?)

Aber WENN er sich angesteckt hat und nicht behandelt wurde, dann hätte man das also gleich gemerkt und es sind Spätfolgen auszuschließen?!?

Hallo Micky,

aufgrund einer Infektion durch Streptokokken B ist nicht mit solchen Spätfolgen zu rechnen. Schwere auch bleibende Folgen kann aber eine Neugeborenensepsis mit Gehirnenzündung zurücklassen.

Für später auftretende Infektionen der Atemwege (z.B. Scharlach) können andere Streptokokken der Gruppe A verantwortlich sein.  Nach unzureichend oder nicht behandelten Infektionen des Rachenraums  können Rheumatisches Fieber auch mit einer möglichen Herz- und Nierenbeteiligung auftreten.

viele Grüße!