Streptokokken B
Ich bin in der 35. SSw und habe im Urin und MUMU Abstrich Strep B.
Nun habe ich folgendes gelesen:
Die frühe Form der Neugeborenensepsis betrifft die Kinder jener Frauen besonders häufig, die während der Schwangerschaft mit dem Urin B-Streptokokken ausgeschieden haben - egal, ob das mit Beschwerden verbunden war oder nicht
1) Warum ist das so?
2) Mein Kind ist somit gefährdeter. Was kann ich nun tun?
3) Was würden Sie empfehlen?
4) Hat sich mein Kind mit Strep B dann schon im Mutterleib angesteckt?
5) Ich muß Amoxicillin nehmen. Kommt dieses Mittel auch zu meinem Kind und tötet dort auch die Strep B ab?
6) Wäre ein Kaiserschnitt sinnvoll?
Herzlichen Dank!
MFG Claudia
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Streptokokken B
1. Das ist in erster Linie ein statisch nachgewiesener Zusammenhang, warum das so ist ist nicht sicher geklärt. Es wird als Zeichen einer hohen Keimdichte im Ano-Genitalbereich angesehen.
2. Es sollte sofort eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden und eine Antibiotikaprophylaxe unter der Geburt.
3. s.o.
4. Das kommt nur selten vor. Meist kommt es zur Ansteckung unter der Geburt.
5. Ja
6. Durch die Prophylaxe kann das Risiko einer Infektion um 80% auf etwa 0,5%gesenkt werden.
Bei einem Kaiserschnitt würde zwar kein Risiko einer Streptokokkeninfektion bestehen, dafür aber andere Risiko für Sie, Ihr Kind und für zukünftige Schwangerschaften. Deswegen wird in der Regel kein Kaiserschnitt empfohlen.
Streptokokken B
Habe nur eine Frage zu Punkt 6:
Was wäre das Risiko für mich und für das Kind bei einem Kaiserschnitt?
Zukünftige Schwangerschaften sind ausgeschlossen, da unsere Familienplanung zu Ende ist ;)
Ich nehme nun ja seit 2 Tagen das Antibiotika und Vagi C!
Heute habe ich ein starkes Brennen am Scheidenausgang! Kommt das von Vagi C?
Oder schleicht sich nun noch ein Pilz ein?
Kann ich Pilzzäpfchen parallel zu Antibiotika nehmen?
Herzlichen Dank und schöne Grüße
Claudia
Streptokokken B
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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