Liebes Ärzteteam, ich wende mich heute mit einer Frage an Sie, zu der ich bisher leider völlig unterschiedliche Auskünfte bekommen habe. Ich 30 Jahre alt und in der 14.SSW. Nach spez. genetischer Beratung wurde bei mir aufgrund meiner familiären Vorgeschichte ein 5-fach erhöhtes Risiko einer spina bifida festgestellt. Vor wenigen Tagen habe ich ein Ersttrimesterscreening in einer Spezialpraxis durchführen lassen. Bei der Ultraschalluntersuchung wurde eine singuläre Nabelschnurarterie festgestellt, ansonsten keine Auffälligkeiten.Hier wurde mir versichert, dass dies nur eine Laune der Natur und kein Hinweis auf etwaige Fehlbildungen sei. Laut Aussage einer Studie der Uniklinik Greifswald zählt die singuläre Nabelschnurarterie allerdings zu den sog. Softmakern, die deutlich (zu 20 Prozent!!) auf Fehlbildungen (chromosomale und nicht-chromosomale), hierunter auch mehrere Fälle einer spina bifida, hinweise. So ähnlich sagte es mir auch ein weiterer Gynäkologe, der dringend zu einer Amniozentese geraten hat. Heute morgen habe ich nochmals Rücksprache mit der Ärztin gehalten, die die Ultraschalluntersuchung durchgeführt hat. Sie bestätigte nochmals, dass eine singuläre Nabelarterie kein erhöhtes Risiko darstelle. Da ich nun zwei völlig unterschiedliche Auskünfte erhalten habe, würde ich mich gerne nach Ihrer Meinung erkundigen? Was meinen Sie? Ist das Fehlbildungsrisiko durch die singuläre Nabelarterie erhöht? Würden Sie zu einer Amniozentese raten? Vielen Dank im Voraus! Mit den besten Grüßen!
Singuläre Nabelschnurarterie
Singuläre Nabelschnurarterie
die singuläre (einfache)Nabelschnurarterie kann Hinweis auf eine Fehlbildung oder Chromosomenstörung sein. Wenn im Feinultraschall aber alle weiteren Befunde unauffällig waren besteht diesbezüglich wahrscheinlich kein erhöhtes Risiko. Endgültige Sicherheit kann aber nur eine Amniozentese bringen - die Entscheidung ob Sie diese durchführen lassen wollen kann man Ihnen aber nicht abnehmen.
Ein anderes Problem ist, dass das Risiko für eine Unterversorgung erhöht ist.
Es wird deswegen empfohlen bei einer singulären (einfachen) Nabelschnurarterie bis zur 36. SSW alle 2 Wochen einen Doppler durchzuführen, danach wöchentlich. Es wird diskutiert, ab der 37. SSW ist die Entbindung anzustreben, da ein erhöhtes Risiko für ernste Komplikationen besteht.
In der Regel wird das Fehlen durch die andere Arterie kompensiert.
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