Hallo, die genannten Normwerte sind richtig.
Es ist wahrscheinlich nicht sinnvoll, auf das Abendessen zu verzichten.
Halten sie denn eine Diät ein? Ansonsten wäre die Erstmassnahme eine Ernährungsumstellung. Wenn das nicht ausreicht müsste evtl. sogar über eine Insulintherapie nachgedacht werden.

Vielen Dank für ihre Antwort. Ich ernähre mich seit Jahren schon sehr gesund. Selbstgebackenes 100%iges Vollkornbrot, wenig Zucker und viel Gemüse und Obst. Süßigkeiten sind eine Ausnahme.

Auf das Obst und den Zucker und natürlich die Süßigkeiten verzichte ich im Moment komplett. Ich versuche hochwertige Vollkornprodukte in maßen zu essen und gleiche den Vitaminhaushalt mit Gemüse aus. Weiterhin pflanzliche Fette und Fisch.

Nach einem Abendessen (Hühnchenfleisch, Gemüse und zwei mittelgroße Kartoffeln) hatte ich einen Wert von 160. Dannach ca. 12h nichts mehr gegessen und am Morgen wieder Keton im Urin.

Meine FÄ sagt, das Keton wäre noch schlimmer für das Baby, als zu viel Zucker. Wie kann ich den Keton Wert am Morgen senken? Sollte ich nach dem Abendessen (ca. 2h später) noch einmal Kohlenhydrate zu mir nehmen?

Simone

Der Ketonwert ist nicht schlimmer. Das kommt bei Schwangeren sogar ohne Diabetes häufiger vor. Ketone sind ein Hinweis auf Fettverbrennung, was bei Schwangeren häufiger vorkommt.
Die kurzgefassten Empfehlungen zu Diät lauten:
"Am Anfang der Therapie des GDM steht immer die Ernährungsberatung. Die Kostverordnung soll die persönlichen Vorlieben der Schwangeren, ihren Tagesrhythmus,
ihr Körpergewicht, ihre sozio-ökonomische Situation und ihren kulturellen Status berücksichtigen.
Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für
eine Schwangere im 2. und 3. Trimenon beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index > 27 kg/m² am Beginn der Schwangerschaft
sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/kg Körpergewicht reduziert werden. Eine gezielte Gewichtsabnahme ist zu vermeiden. Hingegen ist eine Gewichtsstagnation bzw. leichte Gewichtsreduktion von 1-2 kg zu Beginn der Ernährungsumstellung
unbedenklich. Die Beschränkung der Kohlenhydratmenge zur Verminderung der postprandialen Hyperglykämie soll 40% der Tageskalorien nicht unterschreiten.
Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat- Einheiten (KE) quantifiziert werden. Die Beratung wird durch Mitgeben geeigneten schriftlichen Materials unterstützt, bei Bedarf ist eine Intensivierung und Wiederholung
sinnvoll.
Entspricht das ihrer Ernährung?

Vielen Dank, das hilft mir schon sehr weiter. Im Grunde entspricht das meiner Ernährung, ich habe lediglich ein Problem mit den 40% Kohlehydraten. Mehr als 50g Vollkornbrot / oder vergleichbares ist nicht drin um nicht eine Std nach dem Essen den Wert von 140 zu übersteigen.

Ein aktuelles Beispiel von heute Mittag:

Nach dem 2. Frühstück um 11:15 Uhr war der Wert 100, gegen 13:00 Uhr habe ich 1/2 kleinen Kohlrabi (ca 100g) gegessen und ca. 15Min darauf den Wert 123 gemessen. Ich gehe bei Kohlrabi allerdings von nicht erwähnenswerten Kohlenhydraten aus? 4g KH/100g entspricht meines Wissens 0,4 BE. Kann das den BZWert so extrem erhöhen?

Simone

Ob das den BZ so erhöhen kann kann ich ihnen nicht sagen.
Bitte fragen sie dazu in unserer Diabetessprechstunde nach:
http://www.zuckerberatung.de/Sprechstunde/Diabetes_sprechstunde