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Schwanger und Progesteron Einnahme + Frage wg. fliegen

Liebes Aerzteteam,
Ich habe erst vor ein Paar Tagen erfahren dass ich nun schwanger bin, 4 SSW, also ganz ganz frisch. Wir versuchen nun schon seit 6 Jahren auf natuerlichem Wege schwanger zu werden und es hat nie geklappt. Nach einer IVF vor 2 Jahren haben wir es geschafft und haben ein suesses kleines Maedchen. Ende April hatte ich noch einen Versuch gemacht mit einem Kryotransfer, der leider negativ ausfiel. Gleich im naechsten Zyklus wurde ich einfach so schwanger, ein Wunder fuer uns.
Ich werde noch von der KiWu Klinik betreut und laut Blutbildern laeuft alles im Moment sehr gut. Meine grosse Angst, ist dass der Progesteronspiegel nicht in Ordnung ist (ist aber im Moment ok bei 24), da ich vor 5 Jahren eine leichte Gelbkoerperschwaeche schonmal hatte. Das habe ich heute meiner Aerztin mitgeteilt und meine Sorgen dazu, sie meinte ich koennte um mich zu beruhigen Progesteron vaginal einnehmen. Es koennte nicht schaden, auch wenn kein Mangel im Moment bestehe. Wir leben in den USA und hier heisst das Produkt "Endometrin Suppositories 100 mg". DIe soll ich nun 2 Mal am Tag vaginal einfuehren. Was ist Ihre Meinung dazu bzw. spricht was dagegen? Ist das Endometrin das gleiche wie Utrogest? Die Inhaltsstoffe sind:
What are the ingredients in Endometrin?
Active Ingredient: progesterone
Inactive Ingredients: lactose monohydrate, polyvinylpyrrolidone, adipic acid, sodium bicarbon- ate, sodium lauryl sulfate, magnesium stearate, pregelatinized starch, and colloidal silicon dioxide
Und jetzt eine Frage zu fliegen in der Fruehssw. WIr hatten einen Deutschlandbesuch fuer naechste WOche geplant, fuer 10 Tage, also 2 lange Fluege innerhalb 10 Tage. Kann ich in der Fruehssw fliegen oder soll ich lieber erstmal warten? Nach meiner Geschichte ist mein Gefuehl lieber etwas vorsichtiger zu sein, wollte aber Ihre aerztliche Meinung dazu hoeren.
SOrry fuer den langen Text und vielen Dank im voraus fuer Ihre Antwort!
Angela
Bisherige Antworten

Schwanger und Progesteron Einnahme + Frage wg. fliegen

Hallo
Nach neueren Studien wird durch die Gabe von Gelbkörperhormonen in der Frühschwangerschaft evtl. das Risiko für Fehlbildungen des Penis ("Hypospadie") leicht erhöht. Ob das nur für synthetische Gelbkörperhormone gilt oder auch für natürliche wie bei Progesteron ist nicht bekannt. Deswegen sollte der Einsatz gut begründet sein. Der Nutzen in der Frühschwangerschaft bei niedrigen Progesteronwerten oder Blutungen ist nicht gesichert. Deswegen sollte die Anwendung gut überlegt werden.
Nach wiederholten Fehlgeburten ohne erkennbare Ursache wird eine Anwendung nach einer neuen Leitlinie empfohlen, weil der wahrscheinliche Nutzen (Senkung der Fehlgeburtsrate) das mögliche Risiko (fragl. Risiko auf Hypospadie) überwiegt.
Verkehrsflugzeuge fliegen auf einer Höhe von 9.000 bis 12.000 Metern, und da der Luftdruck in dieser Höhe für den Menschen zu gering wäre, haben die Maschinen Druckkabinen, die jedoch aus technischen Gründen nicht den Druck am Boden erzeugen, sondern den einer Höhe von etwa 2.500 Metern. Deshalb ist an Bord weniger Sauerstoff in der Luft. Das gleicht der Körper normalerweise mit einem Anstieg der Herzfrequenz aus.
Bisher war es unklar, ob dadurch ein Risiko für das ungeborene Kind besteht..
Renate Huch, Professorin an der Klinik für Geburtshilfe der Universität Zürich und anerkannte Expertin für dieses Thema, beruhigt jedoch. Sie hat Studien durchgeführt, die zeigten, daß bei normalen Schwangerschaften der Körper der Mutter wie bei einem Normalpassagier reagiert und auch für das Kind keine nachteiligen Wirkungen festgestellt werden können. Allerdings setzt dies eine "normale" Schwangerschaft voraus. Ist etwa die Versorgung des Kindes wegen einer Störung der Schwangerschaft schon am Boden nur schlecht gewährleistet, kann der weitere Abfall des Sauerstoffangebots tatsächlich zu Problemen führen. Eine gründliche frauenärztliche Untersuchung und Beratung vor Reiseantritt ist deshalb wichtig.
Bei einem erhöhten Thromboserisiko sollte mit dem Frauenarzt eine kurzfristige Heparinprophylaxe überlegt werden.
Die Strahlendosis ist für jeden Flug unterschiedlich und sehr variabel. Sie schwankt in einem etwa elfjährigen Zyklus mit der Intensität des sogenannten Sonnenwindes. Daneben ist sie aber auch von der Flughöhe und der Flugroute abhängig, da sie mit der Höhe zunimmt und in der Nähe der Pole wesentlich stärker ist als am Äquator. Danach beträgt die Belastung auf einem dreizehnstündigen Flug von München nach San Francisco im Durchschnitt etwa 70 Mikrosievert; bei dem annähernd gleich langen Flug nach Sao Paulo dagegen weniger als die Hälfte. Eine Reise von Frankfurt nach Palma de Mallorca wird wegen der geringeren Höhe und Dauer lediglich mit 3 Mikrosievert veranschlagt.
Tatsächlich erlaubt der Gesetzgeber aber eine Gesamtstrahlenbelastung von
1mSV (also 1000MikroSV) während er gesamten Schwangerschaft ("Für ein ungeborenes Kind darf
zudem die effektive Dosis 1 mSv vom Zeitpunkt der Mitteilung der
Schwangerschaft bis zu deren Ende (aus äußerer und innerer
Strahlenexposition) nicht überschreiten.
Mit ein paar Flügen kann dieser Grenzwert bereits überschritten werden.
Tatsächlich gibt es dazu keine einheitliche Meinung oder Empfehlung.
Ich würde von Langstreckenflügen in der Frühschwangerschaft (empfindlichste Zeit für Schäden durch eine Strahlenbelastung) nicht auf jeden Fall abraten, es muss aber gesagt werden, dass eine Risikoerhöhung nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Robert Koch Institut und das Umweltbundesamt kommen in einer Stellungnahme zu dem Schluß:
"Häufige Flugreisen sowie Langstreckenflüge sollten allerdings
besser unterlassen werden"
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