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Schmerzlindernde Medikamente bei gebu

Bisherige Antworten

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Oje, jetzt wurde der Beitrag abgeschickt, obwohl ich noch gar nichts geschrieben habe. Sorry.

So, nun der nächste Versuch ;-):

Ich habe den Geburtsbericht von vor ein paar Jahren angefordert als mein Sohn geboren wurde und bin etwas "geschockt" über den Inhalt. Und zwar steht da zum einen nichts über eine Antibiotikagabe, obwohl ich wohl laut Mutterpass Streptokokken hatte und zum anderen dachte ich die ganzen Jahre, dass ich keine Schmerzmittel bekommen habe. Das ein oder andere wurde wohl über den Wehentropf gegeben, sodass ich das nicht mitbekommen habe, aber: Muss man nicht vorher gefragt werden?!???

Ich rätsel seit Jahren, warum mein Sohn nach der Geburt solche Atmungsprobleme hatte (bis heute wird nur von Anpassungsstörung geredet) - nun habe ich gesehen, dass ich neben Spasmolytika eine Stunde vor der Geburt Dolantin 50mg bekommen habe - damit ist ja klar, woher die Symptome kamen, oder? Kann das Langzeitfolgen haben?

Ich habe mich immer gewundert, dass die Geburt doch recht leicht war etc. und möchte eigentlich bei der 2. Geburt auf Medikamente verzichten - aber nun weiß ich, dass ich ja einiges bekommen habe - muss ich nun ohne Medikamente mit viiiel mehr Schmerzen rechnen oder macht das Spasmolytika nicht so viel aus? Das Dolantin war wohl totaler Quatsch - keine Ahnung, warum mir das eine Stunde vor der Geburt noch gegeben wurde. Ich habe auch kurzzeitig keine Luft bekommen und kann mich an einiges nach der Geburt nicht mehr erinnern - kann das auch daher kommen?
Oje :-(

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 03.03.2016, 17:43 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Hallo Mickey,

Pethidin (Dolantin) gehört zu den am besten untersuchten Spasmoanalgetika für die Geburtsphase. Es wird während der Geburt häufig eingesetzt, kann aber tatsächlich zu einer kurzzeitigen Atemdepression (Anpassungsstörung) auch beim Kind führen. Es kommt dadurch beim Kind nicht zu Langzeitfolgen.

Möchte man eine Schmerzerleichterung unter der Geburt, die das Kind nicht beeinträchtigt, kommt eine PDA in Betracht.

Tatsächlich schüttet aber der Körper auch selbst morphiumartige Substanzen aus (Endorphine), die schmerzlindernd wirken, aber auch das Gespür für Zeit und Raum und die Erinnerung beeinträchtigen.
Wenn einer Gebärenden ein Schmerzmittel verabreicht wird, sollte das auch besprochen werden, möglich ist aber, dass man sich nach der Geburt an solche Details nicht erinnert.

viele Grüße!

 

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Hallo,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich da zugestimmt habe - v.a. weil ich total gegen Medikamente bin und noch nichtmal eine Kopfschmerztablette in der SS genommen habe... Und kann mich auch nicht an starke Schmerzen unter der Geburt erinnern, was das begründen würde... Ich war damals "erst" 19 - vielleicht wurde mir nur nicht zugetraut, dass ich das auch so hinbekomme? Oder was ich noch stärker vermute: Vielleicht wollten die Damen einfach fertig werden? (Hatte ohnehin den Eindruck an diesem Tag :-( Soll ja auch den Muttermund schneller öffnen etc.

Noch eine Frage: Mein Sohn wurde (ebenfalls ohne meine Einwilligung) in der Kinderklinik auf Drogen untersucht - ich dachte bisher immer, dass das gemacht wurde, weil die Ärzte den Verdacht hatten, dass ich was genommen habe (habe ich aber NIEMALS - hatte denen nur erzählt, dass der Kindesvater konsumierte :-(. Kann es sein, dass gar nicht wegen dem Vater sondern wegen der Opioide, die ich unter der Geburt bekommen habe, ein Drogenscreening gemacht wurde?

Ach und: Warum zieht man Opioide einer PDA vor? Normalerweile ist ja eine PDA die erste Wahl, oder?

Und da ich Spasmolytika (schon vor den Opioiden) bekommen habe: Wirken diese sehr stark? Also ich fand die gesamte Geburt sehr gut erträglich, aber muss ich nun ohne Schmerzmittel mit viiiiel stärkeren Schmerzen rechnen? Oder machen die Spasmolytika keinen so großen Unterschied?!?

Alles in allem ist es sehr erschreckend, dass man nicht gefragt wird. Bei meinen Schmerzmitteln kann ich mir noch vorstellen, dass ich etwas unterzeichnet habe, was ich nicht richtig gelesen habe (wobei dennoch die Frage wäre, warum mir das gegeben wird - naja), aber bei meinem Sohn habe ich definitiv keinem Screening zugestimmt - wurde auch nicht gefragt. Natürlich war der Test negativ, aber wäre schon gern aufgeklärt worden, was man mit ihm macht :-(. Durfte ihn noch nichtmal in die andere Klinik begleiten. Ich hoffe, dass mir sowas beim 2. Kind nicht passiert...

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 04.03.2016, 07:58 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Hallo Micky,

wegen des Schmerzmittels ist ein Drogenscreening nicht erforderlich, man weiß ja vorher schon, dass es gegeben wurde. In ausgeprägten Fällen kann dem Kind ein Gegenmittel gegeben werden. Das Drogenscreening hat möglicherweise eher damit etwas zu tun, dass die Auffälligkeiten bei Ihrem Sohn ungewöhnlich waren.
Spasmolytika sind harmlos. Wenn sie nicht eingesetzt werdern, hat da keine wesentlich stärkeren Geburtsschmerzen zur Folge.
Eine PDA ist Opioiden vorzuziehen, allerdings kann es abhängig vom Geburtsstadium dafür in manchen Fällen schon zu spät sein.

Ratsam wäre es, sich vor einer nächsten Geburt zur Geburtsplanung in der Entbindungsklinik vorzustellen und die persönlichen Wünsche, die schlechten Erfahrungen, mögliche Vorbehalte und Ängste zu besprechen.

viele Grüße!

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Das passt ganz gut - habe heute ohnehin Geburtsplanungsgespräch - da werde ich das Thema auf jeden Fall ansprechen - hoffe, die Hebammen/Ärzte haben genug Zeit (habe sooo viele Fragen ;-).

Vielen Dank für Ihre ausführlichen Antworten und Ihre Mühe :-).

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 04.03.2016, 13:11 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Schmerzlindernde Medikamente bei Geburt

Hallo Micky,

dort sind Sie mit Ihren Fragen an der richtigen Stelle. Man wird sich hoffetnlich die Zeit nehmen, die erforderlich ist, dass Sie mit einem guten Gefühl in die Geburt gehen können.

viele Grüße!

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