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Schilddrüse

Hallo Herr Dr. Nuding,
ich bin im Moment in der 30. Woche mit unserem 3. Kind schwanger. Da ich ein Struma Multinodosa und eigentlich eine Unterfunktion der Schilddrüse habe bin ich diesbezüglich schon in den ersten beiden Schwangerschaften sehr engmaschig kontrolliert worden. Nach der Geburt unseres 2. Kindes ist noch eine beginnende Hashimoto-Erkrankung hinzugekommen, wobei die Antikörper nach Umstellung von Thyronajod auf L-Thyroxin jedoch nicht mehr auffällig waren und sind - auch während der 3. Schwangerschaft nicht. Allerdings haben sich in dieser Schwangerschaft meine Schilddrüsenwerte von einer Unterfunktion hin zu einer leichten Überfunktion entwickelt. Mein Endokrinologe möchte diese im Moment jedoch nicht behandeln, da dies dem Kind schaden könnte. Zudem darf ich auf keinen Fall Jod einnehmen. Kontrolliert werden die Werte alle 4 - 6 Wochen.
Da ich im Internet mittlerweile so einiges zu diesem Thema gelesen habe sind bei mir einige Fragen entstanden, die mein Arzt mir bislang nicht hinreichend beantwortet hat:
1. Wie hoch ist tatsächlich die Gefahr, dass es bei dem Kind durch die leichte Überfunktion zu Fehlbildungen, einer geistigen Retardierung o.ä. kommen kann.
2. Können bei dem Kind durch das fehlende Jod Probleme entstehen?
3. Kann es durch die SD-Überfunktion zu Schwangerschaftskomplikationen kommen?
4. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gestationsdiabetes und Schilddrüsenüberfunktion? Bei den beiden vorausgehenden Schwangerschaften hatte ich hiermit keine Probleme - aber auch keine Überfunktion. Bei mir handelt es sich vor allem um einen erhöhten - aber noch nicht insulinbedürftigen - Nüchternwert, der ja eher durch Hormone beeinflusst wird.
5. Würde es ggf. Sinn machen, die Überfunktion vielleicht doch durch eine geringe Medikamentengabe zu normalisieren damit sich so vielleicht auch der Blutzucker positiv reguliert?
Im Voraus vielen Dank für die Beantwortung der vielen Fragen!
Bisherige Antworten

Schilddrüse

Hallo
1. Eine leichte Überfunktion hat in der Regel keine negativen Auswirkungen auf das Kind. Deswegen muss auch normalerweise keine Therapie durchgeführt werden.
2. Eine Jodgabe wird (anders als außerhalb der Schwangerschaft) in der Schwangerschaft auch bei einer Unterfunktion aufgrund einer Autoimmunthyreoiditis (z.B. Hashimoto) empfohlen. Die Schilddrüsenhormone gelangen nicht durch den Mutterkuchen zum Kind, das Kind benötigt für die Bildung der eigenen Schilddrüsenhormone Jodid. Allerdings ist dabei eine engmaschige Laborkontrolle notwendig um auszuschließen, dass sich eine Überfunktion entwickelt. Wenn bei ihnen schon eine Überfunktion nachgewiesen wurde ist Jodid ungünstig.
3. Bei einer schweren Schilddrüsenüberfunktion besteht ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen, Fehl- Früh und Totgeburten.
Weiterhin erhöht eine Hyperthyreose das Risiko für eine
Gestose und für Komplikationen unter der Entbindung.
4. Nein
5. Nein. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion sollten die Thyreostatika (Schilddrüsenhemmende Medikamente) möglichst niedrig dosiert werden, da diese auch auf das Kind übergehen. Eher sollte eine leichte Überfunktion toleriert werden. Diese Medikamente gehen auch auf das Kind über und vermindern dessen Schilddrüsenfunktion.
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