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Sauerstoffmangel Spontangeburt u.a. Fragen

Hallo,
gerne würde ich Sie mit einigen Fragen "überfallen". :-[
1. Können Sie mir sagen wie groß das Risiko ist, dass ein Kind bei einer Spontangeburt einen Sauerstoffmangel, und damit verbunden lebenslange Behinderungen davon trägt, ist?
2. Kann man, rein theoretisch, dieses Risiko mittels geplantem KS umgehen?
3. Ist ein geplanter KS bei einer gesunden jungen Frau, ohne Vorerkrankungen und ohne Übergewicht wirklich trotzdem gefährlicher als eine Spontangeburt (fürs Kind und die Mutter, allgemein betrachtet)?
4. Sollte man beim KS auf Wehen warten oder doch lieber nicht?
Vielen herzlichen Dank!
Bisherige Antworten

Sauerstoffmangel Spontangeburt u.a. Fragen

Hallo
1. Unter engmaschiger Beobachtung und Möglichkeit der Durchführung eines Notfallkaiserschnitt ist das Risiko einer Schädigung unter der Geburt bei sonst gesunden, reifen Kindern extrem gering.
2. Das Risiko kann zumindest vermindert werden.
3. Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
4. In den meisten Kliniken wird ein Kaiserschnitt sieben bis 10 Tage vor dem errechneten Termin durchgeführt.
Von einem Kaiserschnitt nach Wehenbeginn wird erhofft, dass es seltener zu Anpassungsstörungen des Kindes kommt. Auf der anderen Seite kann aber für die Mutter ein erhöhtes Narkoserisiko bestehen, wenn die Operation nicht nüchtern durchgeführt wird. Es ist nachgewiesen, dass ein sog. Sekundärer Kaiserschnitt (nach Wehenbeginn oder Blasensprung) für die Mutter ein höheres Komplikationsrisiko hat.
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