Risikoschwangerschaft - ein bißchen lang.
ich bin 31 Jahre alt. Mit 17 Jahren bekam ich die Pille Valette verordnet, weil ich eine unregelmäßige u. starke Regelblutung u. starke Schmerzen (wehenartig) dabei hatte. Ich bekam die Pille Mitte Januar. Schon während u.nach der Einnahme des ersten Streifens bekam ich geschwollene Augenlider u.Wasseransammlungen in den Beinen. Also setzte ich die Pille ab. Erst im Juni kam dann heraus, dass ich eine membranöse Glomerulonephritis im Stadium III hatte. Einen systemischen Lupus erythematodes konnte man nicht nachweisen. ANA und ENA, ds-DNA-Antikörper alles negativ.
Die membranöse Glomerulonephritis ist lt. Arzt chronisch, aber schon lange inaktiv. Die Eiweißausscheidung im Sammelurin schwankt nur noch zw. 100-150 mg/24 Std. Seit 2006 nehme ich die Pille Lamuna 30. 2009 stellte man bei mir einen erhöhten ANA-Titer von 1:1280 fest. Ich kam ins KH, weil man nun wieder den Verdacht auf system. Lupus erythematodes hatte. Aber wieder waren die dsDNA-Antikörper negativ u.man fand nichts anderes. Man sagte, dass ich momentan keinen Lupus habe, aber dazu neige u. man mir nicht sagen könne, was in 3 Jahren ist, ob da noch was kommt. Es müssten wohl alle Symptome des Lupus nicht gleichzeitig auftreten.
Seit Dezember 2011 habe ich nun mit Urtikaria und Angioödemen zu kämpfen. Aufgrund dessen wurden die verordneten ACE-Hemmer abgesetzt. Auch Sartane wären ungeeignet. Ich soll einen anderen Blutdrucksenker bekommen, da meine Werte, vor allem der Diastolische immer zwischen 82-95 schwankt. Die Nephrologen wollen einen diastolischen Wert von 80 haben. Weil ich unter der Therapie mit Amlodipin und Carmen auch verstärkt Schwellungen hatte u. Ausschlag sollen nun alle Medikamente in einen oralen Provokationstest getestet werden. Auch Moxonidin und Metoprolol als Ausweichpräparate.
Das ist erstmal meine Ausgangssituation.
Wenn die Urtikaria und die Angioödeme weg sind und der Fall mit den Blutdrucktabletten geklärt ist, dann stehe ich immer noch davor mir zu überlegen, ob ich Kinder haben möchte. Dazu habe ich folgende Fragen:
1) Das die Einnahme der Valette zeitlich mit dem Ausbruch der Glomerulonephritis zusammenhängt. Könnte das eher ein Zufall gewesen sein, oder doch vielleicht schon irgendein Hinweis auf Lupus, obwohl jetzt noch nichts festzustellen ist?
2) Mir kann kein Arzt sagen, ob da nun noch ein Lupus kommt oder nicht. Meine Gynäkologin sagte einfach zu mir: "Wir würden auch alle nicht wissen, ob wir mal Krebs bekommen." Aber ist das ein Vergleich? Ist es nicht richtig, dass ein SLE auch durch Hormonumstellungen (wie eine Schwangerschaft) ausgelöst werden kann?
3) Ist die Glomerulonephritis allein schon ein Risiko auch wenn sie inaktiv ist? Was sagen sie zu meinem diastolischen Blutdruckwert - ist das auch schon unter Bluthochdruck zu verbuchen und vielleicht auch ein Risiko?
Für die Beantwortung meiner Fragen, danke ich Ihnen im Voraus.
Risikoschwangerschaft - ein bißchen lang.
1. Das ist unklar. Der Hersteller führt auf, dass nicht geklärt ist, ob ein Lupus durch Valette auftreten oder sich verschlechtern kann. Ausgeschlossen ist das aber nicht.
2. Früher wurde Frauen mit einem Lupus erythematodes prinzipiell von einer Schwangerschaft abgeraten. Heute ist das nicht mehr der Fall. Allerdings sollte die Schwangerschaft optimal geplant werden.
Vor einer Schwangerschaft sollte die Patientin mit einem LE sich für 6 Monate in einem inaktiven Stadium befinden. Die Nierenfunktion sollte möglichst unauffällig sein, da sonst ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftshypertonie besteht.
Frauen mit LE haben ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Dies gilt besonders für Frauen mit Nierenbeteiligung, Hypertonie und pos. Antiphospholipid-Antikörpern. Frauen mit pos. Antiphospholipid-Antikörpern sollten wegen des erhöhten Thromboserisikos eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin erhalten.
Die Schwangerschaft ist oft (60% der Frauen berichten darüber) mit einem vorübergehenden Beschwerderückgang verbunden. Insofern ist es eher unwahrscheinlich, dass ein erneuter Lupusschub auftritt. Sicher sagen kann das aber niemand.
3. s.o.
Fazit: In einer solchen Situation ist in der Regel eine Schwangerschaft möglich. Es muss aber mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen gerechnet werden.
Allgemein gilt für dieses Forum:
In diesem Forum können Fragen nur allgemein beantwortet werden. Es können hier keine Diagnosen gestellt und keine individuellen Therapieempfehlungen gegeben werden.
Es kann keine Antwort gegeben werden, die genau auf die von der Schwangeren gestellte Situation ausgerichtet ist. Deswegen sind auch keine konkreten Ratschläge möglich. Diese sind nur durch eine Vorstellung bei m behandelnden Frauenarzt möglich. Im Zweifelsfall ist deswegen immer eine Vorstellung beim Frauenarzt notwendig.
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