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Querlage/ BEL bei 38+5

Sehr geehrter Herr Doktor,

meine Tochter hat sich an 38+0 aus einer seit Monaten bestehenden SLII, das Köpfchen war seit August fest im Becken in eine QL/BEL gedreht. Sie sitzt im Schneidersitz auf den Füssen, die vor der Crevix liegen, der Steiß ist links unten (vaginal muß ein Teil tastbar sein), der Kopf rechts unten/aussen über der Darmbeinschaufel. Die Plazenta sitzt links oben.

Ein Termin zur Sektio steht fest für 39+2, heute ist 38+5. Es ist mein 1. Kind, Fruchtwasser normal, BMI vor SS 20.

Die Klinik, die ich aufsuche, würde BEL vaginal entbinden. Ist es so, dass die angehockten Beine sich im Falle von Wehen (ich habe öfter Wehen, teils im 5-10 MInuten Abstand, die sich aber meist nach einer/einigen Stunden geben) tatsächlich noch aus dem Geburtskanal drehen und der Popo in den Kanal rutschen würde? Würden SIe empfehlen, den natürlichen Losgang der Geburt abzuwarten und ggf. eine sekundäre Sektio statt einer primären durchzuführen? DIe Beckenmasse sind gut.

Vielen Dank für Ihren Rat

Lila

Bisherige Antworten

Querlage/ BEL bei 38+5

Hallo
Die einzige große wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema ergab bei der ersten Auswertung ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für das Kind. Es kann zu Schwierigkeiten bei der Geburt des Kopfes kommen, so dass im Extremfall auch Toesfälle möglich sind. Der Vorteil einer vaginalen Entbindung wäre, dass ihnen eine Operation erspart wird und dass das Risiko für eine Anpassungsstörung der Lungen des Kindes geringer ist. Nach einem Kaiserschnitt besteht bei späteren Schwangerschaften und Geburten ein erhöhtes Risiko. Nachteil der vaginalen Entbindung ist, dass sehr häufig unter der Geburt ein ungeplanter Kaiserschnitt notwendig wird, eventuell als Notkaiserschnitt, wodurch das Operationsrisiko deutlich erhöht wird und das erhöhte Risiko für das Kind.
Durch diese Untersuchung stieg weltweit die Kasierschnittrate bei Beckenendlage von 50% auf 80% an.
Eine neue Analyse dieser Untersuchung nach 2 Jahren relativierte das Ergebnis, anscheinend besteht doch kein großer Vorteil durch einen Kasierschnitt. Allerdings geht die Zahl der Ärzte, die die Betreuung einer vaginalen Beckenendlagengeburt und die Behandlung möglicher Komplikationen wirklich beherrschen immer weiter zurück. Deswegen wird sich wahrscheinlich langfristig der Kaiserschnitt als Entbindungsmethode durchsetzen.
Da ein Kaiserschnitt heute eine sehr sichere Methode ist rate ich in der Regel bei Beckenendlage zum Kaiserschnitt.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

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