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Protein S Mangel

Hallo,

bei mir wurde am 5.07.09 im KH eine tiefe Beinvenenthrombose festgestellt. Daraufhin musste ich mir Clexane spritzen bis ich am 9.07. auf Marcumar eingestellt wurde. Der Grund ist ein Protein-S-Mangel. Nun nehm ich seitdem regelmäßig Marcumar. Gestern machte ich einen Schwangerschaftstest der positiv war. Er zeigte an, ich wäre in der 3-4 Woche. Morgen hab ich zwar einen Termin beim Gyn, aber ich möchte wissen, ob es schon Schädigungen an dem Baby hervorgerufen haben könnte. Könnte ich problemlos durch die Schwangerschaft und Entbindung, oder wäre ein Abbruch notwendig?

Bin für Antworten sehr dankbar, denn der Informationsfluß über Suchmaschinen macht einen ganz kirre!

Anita

Bisherige Antworten

Protein S Mangel

Hallo
In der Tat handelt es sich bei der Einnahme von Marcumar um eine Mediaktion mit hohem fruchtschaedigendem Potential.
Ich muss Sie jetzt im Hinblick auf das Marcumar mit einer Reihe von harten Fakten konfrontieren, die sicher erst einmal erschreckend sind.
Cumarin-Wirkstoffe (und dazu gehoert Marcumar) koennen, wenn sie in der Fruehschwangerschaft gegeben werden, ein charakteristisches Fehlbildungssyndrom verursachen, z.B. schwere Fehlbildungen der Nase und der Augen, Verkuerzung der Zehen und Fingerendglieder. Auch Schaedigungen des Zentralnervensystems sind moeglich. Das Risiko einer solchen Fehlbildung bei Einnahme von Cumarin im ersten Drittel der Schwangerschaft wird auf 15-30 Prozent geschaetzt, wobei 2/3 dieser Schwangerschaften - und es tut mir leid, dies sagen zu muessen - durch Fehl- oder Totgeburten beendet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, das Kind zu schaedigen, ist am hoechsten NACH der 6. SSW, ein Zeitpunkt also, den Sie noch nicht erreicht haben.
Hier liegt ein gute Chance fuer Sie: In den ersten zwei "richtigen Wochen" einer Schwangerschaft (und auch nur dann) arbeitet der Körper naemlich nach dem "Alles-oder-Nichts"-Prinzip. D.h. entweder hat Marcumar Ihrem Kind geschadet, dann wird die Schwangerschaft in den naechsten Tagen auf jeden Fall zu Ende gehen, oder das Kind ueberlebt unbeschadet! Eine Zwischenloesung kennt der Koerper fuer diese zwei kurzen Wochen nicht, eine Schaedigung des Kindes bei gleichzeitigem Ueberleben ist also nicht moeglich.
Ich weiss, dass die Mitteiung dieser nackten Fakten sehr hart ist, ich glaube aber dass Sie in diesem Fall Bescheid wissen muessen und ein "Drumherumreden" Ihnen nicht weiter hilft.
Was koennen Sie also jetzt tun? Setzen Sie sich sofort mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung und teilen Sie ihm mit, dass Sie Marcumar unverzueglich absetzen werden. Als Antithrombosemittel in der Schwangerschaft hat sich - sofern diese Wirkung nach Ansicht Ihres Arztes weiter bestehen muss - Heparin bewaehrt. Das Absetzen ist wichtig, damit Sie auf keinen Fall laenger als 14 Tage nach der Empfaengnis Marcumar nehmen und damit den Zeitraum des "Alles-oder-Nichts"-Prinzips verlassen.
Dann muessen Sie erst einmal ein oder zwei Wochen in Ruhe abwarten. Sollte die Schwangerschaft bestehen bleiben, ist Ihr Kind mit allerhoechster Wahrscheinlichkeit nicht durch Marcumar zu Schaden gekommen. Sie sollen gleichwohl zu Ihrer eigenen Sicherheit und Beruhigung alle Vorsorgetermine gruendlich wahrnehmen.
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