Hallo
Ich gehe mal davon aus, dass alle Abklärungen einschließlich Gebärmutterspiegelung und Gerinnungslabor unauffällig waren.
Nach neueren Studien wird durch die Gabe von Gelbkörperhormonen in der Frühschwangerschaft evtl. das Risiko für Fehlbildungen des Penis ("Hypospadie") leicht erhöht. Ob das nur für synthetische Gelbkörperhormone gilt oder auch für natürliche wie bei Utrogest ist nicht bekannt. Deswegen sollte der Einsatz gut begründet sein. Der Nutzen in der Frühschwangerschaft bei niedrigen Progesteronwerten oder Blutungen ist nicht gesichert. Deswegen sollte die Anwendung gut überlegt werden.
Nach wiederholten Fehlgeburten ohne erkennbare Ursache wird eine Anwendung nach einer neuen Leitlinie empfohlen, weil der wahrscheinliche Nutzen (Senkung der Fehlgeburtsrate) das mögliche Risiko (fragl. Risiko auf Hypospadie) überwiegt.
In dem von ihnen geschilderten Fall würde also in der Regel zu einer Gelbkörperanwendung geraten. Die genannte Dosis ist normal.
Der Hersteller empfiehlt eigentlich sogar die Anwendung durch Schlucken in einer niedrigeren Dosierung.
Die meisten Ärzte verordnen aber die vaginale Anwendung, da weniger Wirkstoff von der Leber abgebaut wird und die Leber weniger belastet wird. Allerdings wird weniger wirkstoff durch die Vagina aufgenommen. Deswegen die höhere Dosierung.
Allgemein gilt für dieses Forum:
In diesem Forum können Fragen nur allgemein beantwortet werden. Es können hier keine Diagnosen gestellt und keine individuellen Therapieempfehlungen gegeben werden.
Es kann keine Antwort gegeben werden, die genau auf die von der Schwangeren gestellte Situation ausgerichtet ist. Deswegen sind auch keine konkreten Ratschläge möglich. Diese sind nur durch eine Vorstellung bei m behandelnden Frauenarzt möglich. Im Zweifelsfall ist deswegen immer eine Vorstellung beim Frauenarzt notwendig.

Vielen Dank.
Es wurde folgendes untersucht bei dieser Vorgeschichte:
Ich, 36 Jahre, Nichtraucherin, Normalgewicht
ebenso mein Mann
2001 MA 15. SSW
2002 Geburt gesunder Junge
2005 Geburt gesunder Junge
2010 MA 13. SSW
2011 MA 9.SSW
Schwangerschaften immer sehr rasch eingetreten, Zyklus regelmässig 25/26 Tage, ES mittles Clearblue digital ermittelt,
Gebärmutterspiegelung ohne Befund
Genetik abgelehnt, da ohnehin nicht beeinflussbar
Ich bin in der Abortsprechstunde einer Uniklinik in Behandlung.
Folgender Hormonstatus wurde erhoben:
3 ZT (von 25/ 26)
Androstendion: 1,73 ng/ml (0,30-3,30)
DHEA Sulfat: 1,6 mikrogram/ml (0,4-4,3)
Estradiol: 68,6 pg/ml (12,5-166)
FSH: 6,0 mIE/ml (3,5-12,5)
LH 3,5 mIE/ml (2,40-12,6)
Prolaktin 19,7 ng/ml (4,8-23,3)
Testosteron ges. 0,50 ng/ml (0,03-0,48)
Blutabnahme an ZT 21 von 26:
Estradiol: 111,2 pg/ml (43,8-211)
Progesteron: 12,07 ng/ml (1,70-27,0)
AMH liegt nur noch bei 0,96
Zudem wurde eine MTHFR Mutation und Faktor II (beide heterozygot)sowie ANA 1:160 diagnostiziert.
Procedere:
5mg Folsäure
Heparin ab psoitivem Test
ASS ab positivem Test
Utrogest 2-2-2 an stattgehabter Ovulation.
Utrogest in der hohen Dosis hat mich sehr verwundert, denn mein Zyklus läuft doch und ich möchte so wenig wie möglich eingreifen.
LG

Dr. Nuding
könnten Sie mir bitte auch noch eine Frage zum Ovulationstest beantworten?
Wenn ich vorgestern und gestern einen positiven Clearblue digi Ovulationstest hatte...
wann war vermutlich der ES?
Ausgehend vom ersten positiven Test 12-36 Stunden
oder ab dem zweiten positiven Test 12-36 Stunden
oder erst wieder wenn der Test negativ wird?
Die Tests waren an ZT11/12 positiv
mein Zyklus ist 25/26 Tage lang...
Das mit den Ovus ist echt schon eine Wissenschaft für sich

Der Hersteller macht nicht so genaue Angaben. Der Eisprung findet 24-36 Stunden nach dem Anzeigen des LH-Ansteiges statt. In den nächsten 48 Stunden bestehen dann bei GV die besten Zeugungschancen.

Die Empfehlung, Gelbkörperhormone anzuwenden, wenn keine Ursache gefunden wurde, entspricht der deutschen Leitlinie. Die gesamte Abklärung und Therapieempfehlung ist kompetent.
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