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Pränataldiagnostik

Hallo!

Ich bin 36 , das erste mal schwanger ( 7.SSW) und igendwie mit den Angeboten der Pränataldiagnostik überfordert.

-den Toxoplasmosetest habe ich für mich ausgeschlossen, das ich 20 Jahre lang mit Katzen zusammengelebt habe.

-CMV-Testung war ich mir unsicher, habe aber keine Kleinkinder im Freundekreis bzw keinen Kontakt und so wie ich es verstanden habe besteht keine wirkliche Behandlungmöglickeit  und nicht jedes Kind steckt sich im Mutterleib an (40%).

Jetzt ist natürlich noch die Frage zum Ersttrimesterscreening- die schwierigste! Ist ja in meinem Alter eine Kassenleistung. Zumindest die beiden Bluttests und die Nackenfaltenmessung. Die Aussagekraft ist ja nie 100% . Und was mache ich, falls "schlechte" Nachrichten dabei herauskommen?!?!? Wäre ein Bluttest auf Trisomien nicht gleich spezifischer ? Auch wenn man den selbst zahlen muss? Eine Fruchtwasseruntersuchung habe ich derzeit für mich ausgeschlossen.

Ich wüsste nicht wie ich entscheiden soll. Ich meine wir müssen uns als werdende Eltern ja bewusst sein, dass an diesen Testergebnissen auch eine Entscheidung, die mit Ethik und Verantwortung getroffen werden muss, hängen kann .

Vielleicht gibt es Seiten auf denen man sich fundiert infornmieren kann und die Sie empfehlen können.

Viele Grüße

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Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 11.02.2019, 17:43 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Pränataldiagnostik

Hallo Catriona,

in der Schwangerschaft müssen vor dem Hintergrund des individuellen Sicherheitsbedürfnisses und des jeweiligen Risikos viele Entscheidungen getroffen werden, die im Einzelfall sehr unterschiedlich gefällt werden. Ein "richtig" und "falsch" gibt es dabei oft nicht.

Von daher hier nur ein paar Denkanstöße:

Die Klärung der Immunitätslage gegen Toxoplasmose und CMV ist zu Beginn der Schwangerschaft sinnvoll, um einen Ausgangsbefund zu haben, mit dem man im Zweifelsfall spätere Auffälligkeiten vergleichen kann. Die Kenntnis der Immunitätslage in Bezug auf die Toxoplasmose hat Konsequenzen für die Planung und Zubereitung der Ernährung während der Schwangerschaft. Die Kosten dafür sind überschaubar.

Die Möglichkeiten der Pränatalen Diagnostik und Genetik haben in den letzten Jahren zugenommen, damit wird die Entscheidung für oder gegen die einzelnen Untersuchungen nicht einfacher.
Das Ersttrimester-Screening  (11+1 und 13+6 SSW) umfasst eine frühe Organuntersuchung, die Nackentransparenzmessung und die Früherkennung von Praeekplampsie. Es geht hier also nicht ausschließlich um die Abklärung des Risikos möglicher Trisomien/Chromosomenstörungen. Sollte ein auffälliger Befund oder ein erhöhtes Risiko für eine solche Störung festgestellt werden, wird man weitere Untersuchungen zur Klärung anbieten. Die Untersuchung zählt nicht zu den Kassenleistungen in der Betreuung unauffälliger Schwangerschaften. Einige Kassen beteiligen sich aber teilweise an den Kosten. Die Nachfrage lohnt sich also.

Seit einigen Jahren sind nun auch fetale-DNA-Bluttests in Deutschland verfügbar, die zirkulierende kleinste kindliche DNA Bestandteile in mütterlichem Blut aufspüren und daran ein Screeninguntersuchung auf die wichtigsten Trisomien 21, 13 und 18 ermöglichen. Diese Tests sind aber eigentlich keine Alternative zur frühen Ultraschalldiagnostik, die ja viele andere wichtige Entwicklungsbesonderheiten mit betrachtet.

Die Konsequenz der Untersuchung muss ja bei auffälligem Befund nicht zwingend ein Schwangerschaftsabbruch sein. Eine schon vorgeburtlich festgestellte Störung kann für das Kind zu einem erheblichen Behandlungsvorteil oder in einer intensivierten Schwangerschaftsüberwachung führen. Das sollte man in die moralisch ethischen Aspekte der Entscheidungsfindung einbeziehen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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