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Plazenta praevia marginalis - ab wieviel cm ab MuMu spontane Geburt möglich?

Ich habe eine Plazenta praevia marginalis. Aktuell bin ich anfangs 30.SSW und sie liegt 14mm vom inneren Muttermund weg (Hinterwand).
Bei diesem Befund würde mein Arzt mich nicht spontan gebären lassen (Zweitgebärende), sie müsse noch ein gutes Stück nach oben rücken. Wie weit muss sie denn vom Muttermund weg sein, damit eine spontane Geburt möglich sein würde? Mein Doc wollte sich dazu nicht so richtig äussern. Und - habe ich zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch eine Chance, dass diese "wandert"?
Vielen Dank :ROSE:
Bisherige Antworten

Plazenta praevia marginalis - ab wieviel cm ab MuMu spontane Geburt möglich?

Hallo, da gibt es keine feste Regel. Früher wurde eine vaginale Entbindung durchgeführt, selbst wenn der Mutterkuchen bis an den Gebärmutterhalskanal reichte.
Ein tiefer Sitz des Mutterkuchens besteht formal bis zu einem Abstand von 5 cm. Dann würde kein erhöhtes Risiko mehr bestehen.
Zwischen 1 cm und 5 cm Abstand muss individuell entschieden werden.
Die Frage ist auch, wie wichtig ihnen eine vaginale Entbindung ist und ob sie noch weitere Kinder bekommen wollen.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- höheres Risiko für Probleme durch unreifes Kind, wenn der Kaiserschnitt sehr früh durchgeführt wird.
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzungen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Je wahrscheinlicher ein Kaiserschnitt sekundär unter der Geburt notwendig wird (z.B. bei großem Kind, hohem Kopf, Zustand nach Kaiserschnitt) desto eher erscheint ein primärer Kaiserschnitt sinnvoll.
Nach einer neuen Studie besteht für Kinder nach einem Kaiserschnitt ein um
50% höheres Risiko, später an Asthma zu erkranken als bei spontanen
vaginalen Entbindungen.
Habe ich sie jetzt noch mehr verwirrt?
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