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Placenta Praevia Marginalis - Natürliche Entbindung

Guten Tag,

ich bin in der 38 Woche schwanger und habe die Diagnose Placenta Praevia Marginalis mit 2 cm Abstand zum Muttermund. Das Kind sitzt tief im Becken und eine natürliche Geburt wurde empfohlen. Was wäre hierbei noch zusätzlich im Krankenhaus zu beachten? Müssen besondere Vorkehrungen bei der Geburt getroffen werden? Es wurde von der möglichen Sprengung der Fruchblase gesprochen, ist dies notwendig?

Danke für die Antworten

m.

Bisherige Antworten

Placenta Praevia Marginalis - Natürliche Entbindung

Hallo, formal liegt mit 2 cm Abstand keine Marginalis sondern ein tiefer Plazentasitz vor.
Eine vaginale Entbindung ist bei einem solchen Befund möglich, es besteht aber ein erhöhtes Risiko für Blutungen unter und nach der Geburt. Diese können einen Kaiserschinitt notwendig machen oder nach der Geburt zu einem erheblichen Blutverlust führen.
Ein Kaiserschnitt würde diese Risiken deutlich vermindern.
Formal gilt:
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- höheres Risiko für Probleme durch unreifes Kind, wenn der Kaiserschnitt sehr früh durchgeführt wird.
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzungen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine vaginale Entbindung möglich ist, wenn sie das erhöhte Blutungsrisiko in Kauf nehmen.
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