Medikamente zu Beginn der Schwangerschaft
welches Medikament ist in den ersten Wochen der SS besser geeignet: Fluctin oder Mirtazapin?
Ich bin noch nicht schwanger, wenn ich aber schwanger werde (das kann bei mir erfahrungsgemäß immer sehr lange dauern
;-)), dann würde ich das Medikament sofort wieder absetzen; aber wenn ich von der SS erfahre dann bin ich ja schon einige Wochen schwanger und habe dann das jeweilige Medikament ja schon eingenommen.
Welches ist aus diesen Gesichtspunkten dann das bessere Medikament?
Außerdem nehme ich noch regelmäßig Voltaren, da habe ich aber gehört, dass Voltaren in den ersten 3 SS-Monaten kein Problem darstellt.
Vielen Dank für die Antwort
Lena
Medikamente zu Beginn der Schwangerschaft
Es sind bisher mehrere Tausend Anwendungen unter dieser Medikamentengruppe beobachtet worden. Eine eindeutige Häufung von Fehlbildungen wurde nicht beobachtet. Allerdings wird ein etwas erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen (besonders für Paroxetin) diskutiert.
Weiterhin wurde ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf (sog. persisitierende pulmonale Hypertonie) beobachtet, das Risiko scheint aber nur bei 1% zu liegen.
Weiterhin wurden nach der Geburt gehäuft Verhaltensauffälligkeiten wie Zittern, Übererregbarkeit, Atemprobleme oder ein auffälliges Schlafverhalten beobachtet.
In der Schwangerschaft sollten möglichst die Wirkstoffe Sertralin oder Citalopram angewendet werden.
Es wird aber diskutiert, dass eine bereits laufende Therapie mit anderen Wirkstoffen beibehalten werden kann, weil das Risiko einer Verschlechterung der Depression größer ist als das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Wenn ein anderer Wirkstoff als Sertralin oder Citalopram aus dieser Gruppe angewendet werden muss besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein wesentliches Risiko. Sicherheitshalber sollte aber dann etwa in der 19. SSW ein Feinultraschall durchgeführt werden.
Mit Mirtazapin gibt es deutlich weniger Erfahrungen.
Ansonsten gilt: Trizyklische Antidepressiva gelten als die Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. In den 1970er Jahren bestand mal der Verdacht, dass Fehlbildungen verursacht werden könnten, dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. 80 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft trizyklische Antidepressiva angewendet hatten wurden weiter beobachtet. Im Vorschulater gab es keine Auffälligkeiten bezüglich Intelligenz, Verhalten oder Sprachentwicklung.
Nach einer Langzeittherapie wurden allerdings Entzugssymptome beobachtet. Auch ein höheres Geburtsgewicht des Kindes scheint als Nebenwirkung vorzukommen.
Um die Dosierung in der Schwagnerschaft möglichst gering zu halten wird empfohlen, die Serumkonzentration im Blut zu kontrollieren.
Die meisten Erfahrungen gibt es mit den Wirkstoffen Amitryptilen, Clomipramin, Desipramin, Imipramin und Nortryptilen.
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