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Masern, Windpocken und Co.

Hallo,
mein Sohn ist im August in den Kindergarten gekommen und inzwischen hängen dort regelmäßig Zettel mit Hinweisen auf die verschiedensten Kinderkrankheiten, die derzeit grassieren. Ich (18+0) mache mir jetzt Sorgen, was passiert, wenn mein Sohn eine dieser Kinderkrankheiten aufschnappt. Gegen MMR ist er geimpft, ich aber nicht. Gegen Windpocken ist er nicht geimpft, ich hatte sie als Kind wohl zweimal in leichter Form. Gegen Röteln ist eine Immunität meinerseits laut Mutterpass "anzunehmen".
Wie gefährlich sind Windpocken, Masern und Co. für das Ungeborene? Wie soll ich mich im Fall einer grassierenden Kinderkrankheit verhalten?
Danke, Eva J.
Bisherige Antworten

Masern, Windpocken und Co.

Hallo
Bei einer akuten Windpockeninfektion bis zur 22. SSW tritt in 2% der Fälle eine Schädigung des Kindes auf. Diese kann sehr schwerwiegend sein. Typische klinische Befunde sind Hautveränderungen, neurologische Defekte, Augenerkrankungen und Skelettanomalien.
In Deutschland wird im Jahr mit maximal 10 Fällen einer solchen Erkrankung gerechnet.
Bei den werdenden Müttern besteht in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko, dass es zu einer Windpockenlungenentzündung kommen kann. Diese kann tödlich verlaufen. Das Risiko scheint im letzen Schwangerschaftsdrittel besonders hoch zu sein. Therapeutisch wird neben Immunglobulinen Aciclovir i.v. gegeben.
Noch gefährlicher ist eine Windpockeninfektion um den Entbindungstermin herum (Ausbruch der Krankheit 4 Tage vor der Entbindung bis 4 Tage nach der Entbindung). Es wird mit 30 Fällen pro Jahr in Deutschland gerechnet.
Bei einer Maserninfektion besteht wahrscheinlich ein leicht erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie ein 2-3 fach erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt.
Bei Schwangeren ohne Immunität wird nach einer möglichen Ansteckung zu einer passiven Impfung geraten.
Bei einer Infektion um den Entbindungstermin kann es beim Kind in sehr seltenen Fällen zu einer gefährlichen Gehirnentzündung kommen.
Eine weitere relevante Infektio ist z.B. Ringelröteln.
Das sinnvollste wäre, vorab ihre Immunität durch Laboruntersuchungen zu klären. Die Kosten müssten sie allerdings wahrscheinlich selber tragen.
Bei ungeklärter Immunität bei ihnen müssten sie z.B. bei Ringelröteln ihr Kind bei einer Ansteckungsgefahr möglichst nicht zum Kindergarten schicken.
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